Die Entwicklungen im technologischen Bereich haben in der Vergangenheit zunehmend an Umfang und Geschwindigkeit gewonnen und unser aller Leben in den letzten Jahrzehnten fundamental verändert. Die durch Technologie verursachten Veränderungen erfassen viele Bereiche, unter anderem auch das soziale Leben. Besonders die heute weit verbreitete Internetnutzung und das Potenzial der Web 3.0-Technologie führten dazu, dass soziale Bewegungen nicht nur an Bedeutung gewinnen, sondern auch erheblich größere Massen erreichen. Diese Entwicklung ließ auch auch neue Formen der Beteiligung an sozialen Bewegungen entstehen, welche zunehmend an politischer und sozialer Bedeutung gewinnen.
Im Zuge meiner Recherche möchte ich die verschiedenen Formen des digitalen Aktivismus, deren Werkzeuge und Entstehungsgeschichte, die damit zusammenhängenden Theorien, sowie praktische Anwendungen untersuchen. Der Fokus soll hierbei auf soziale Bewegungen gerichtet sein, die aus der Basis der Bevölkerung entstehen.
In diesem Blogeintrag möchte ich mich mit der Begriffsdefinition und der Klassifizierung befassen.
Unter digitalem Aktivismus versteht man politisches Handeln, welches sich elektronischer Kommunikationstechnologien bedient, um Inhalte und Ideen effektiv und rasch zu verbreiten und/oder Bürgerbewegungen zu koordinieren. Als Synonyme sind Cyberaktivismus, Internet-Aktivismus, digitaler oder Web-Aktivismus und E-Aktivismus bekannt. Manchmal wird auch der Begriff Medienaktivismus in diesem Zusammenhang verwendet, dieser wird hier aber bewusst nicht als Synonym angeführt, da es unterschiedliche Interpretationen gibt. Die eine bezieht sich auf Kommunikationsmedien (online & offline Print-& Videojournalismus, Social Media), andere wiederum auf unterschiedlichste Formen der Medienkunst.
Sandor Vegh unterteilt digitalen Aktivismus in drei Hauptkategorien: Bewusstsein/Interessenvertretung, Organisation/Mobilisierung und Aktion/Reaktion. Es gibt auch weitere Arten der Klassifizierung der Formen, wie zum Beispiel der nach Vertrauen zum Internet bzw. der Abhängigkeit vom Internet. So ist Hacktivism beispielsweise eine Form, die gänzlich online passiert, wohingegen Bewegungen wie “Occupy-Wall-Street” oder der arabische Frühling nur zum Teil online abliefen. Diese unterschiedlichen Formen werden in den folgenden Artikeln detaillierter vorgestellt.
Quellen:
Alperstein, Neil (2021): Performing Media Activism in the Digital Age;
https://eplus.uni-salzburg.at/JKM/content/titleinfo/2026586/full.pdf;
https://digimed.phwien.ac.at/?p=2377;
Kırık, Ali Murat; Çetinkaya, Ahmet (2021): Digital Activism in the Context of Social Movements: the Case of Change.org
Van Laer, Jeroen; Van Aelst, Peter (2010 ): Cyber-protest and civil society: the Internet and action repertoires in social movements;