Emotionally durable design

Passend zu den bisher recherchierten Themengebieten habe ich eine Fernleihe ausgeliehen. Das Buch ‘Emotionaly durable design’ von Jonathan Chapman beschäftigt sich vorrangig mit zwei Fragen: Warum werfen wir Produkte weg, die noch funktionieren. Und wie können wir Produkte designen, die Menschen länger behalten wollen. Somit werden Muster untersucht, die sich mit dem Konsumverhalten beschäftigen. Beispielsweise wissen wir meistens, dass es bei Produkten lange dauern kann, damit die Materialien wieder abgebaut werden und trotzdem nutzen wir sie nicht lange. Schließlich werden Strategien und Tools für einen alternativen Umgang mit Produkten in der “throwaway society” besprochen. So kann Design geschaffen werden, das man gerne hat und lange bleibt.

Einige wichtige Erkenntnisse aus dem Buch möchte ich hier zusammenfassen, da das mein Masterarbeitsthema, rund um die Themen emotionales Design und langfristige positive Auswirkungen durch Design, gut aufgreift. Im Prinzip ist emotionales Design eine Möglichkeit, um Wegwerfprodukten entgegenzuwirken und Konsument:innen langfristig von Produkten zu überzeugen.

Chapman beschäftigt sich zunächst mit dem Thema rund um Sustainable Design. Menschen entscheiden sich immer häufiger bewusst für nachhaltige Produktoptionen. Darauf reagieren auch Brands, die dann bewusst, nachhaltigere Produkte auf den Markt bringen, dann so haben Konsument:innen ein positiveres Bild der Marke. Genauso wichtig wie die Nachhaltigkeit und Haltbarkeit von Produkten ist aber auch das Bedürfnis sich längerfristig mit Produkten zu beschäftigen und daran eine Freude zu haben. Wenn beide Faktoren übereinstimmen, kann das Wegwerfprodukten entgegenwirken, denn Konsument:innen werden Produkte dann gerne behalten wollen. Das Konzept soll schließlich eine tiefe, nachhaltige Verbindung zwischen Produkt und Mensch schaffen.

Ein wichtiger Faktor ist dabei die Empathie. Kurzfristige Empathie schaffen die meisten Produkte. Gerade beim Prozess des Auspackens, oder erstmaligen Benutzens, oder auch beim Kauf, können Empathie und positive Emotionen ausgelöst werden. Wie lange ein Produkt dann aber benutzt wird, wird über die längerfristige Empathie bestimmt. Gerade auch, weil Menschen immer mehr auch auf andere Ebenen von Produkten achten, die über die Usability hinausgehen, werden emotionale, ästhetische Faktoren und eine Verbindung zum Produkt immer wichtiger.

Erfahrungen ermöglichen das wahrnehmen von Emotionen. Damit hängen auch Erinnerungen zusammen, die Verbindungen zu Produkten stärken können, wenn diese positiv sind. Um das im Design zu nutzen, können bewusst Erinnerungen aktiviert werden und Assoziationen bei Konsument:innen geschafft werden. Dazu muss man verstehen, das jede Person einen eigenen Zugang zu Produkten hat und nicht jede Person offen für eine emotionale Bindung zu einem Produkt ist. Designer:innen können aber soweit unterstützen, indem sie das aktivieren von persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen ermöglichen.

Um schließlich kurzfristiger Empathie entgegenzuwirken müssen Produkte dauerhaft einen emotionalen Mehrwert für Konsument:innen bieten. An diesem Punkt setzt schließlich das Design an.

Quellen:

Chapman, Jonathan: Emotionally durable design: objects, experiences and empathy. 2. Aufl. London: Routledge 2015

DiSalvo, C., Hanington, B. and Forlizzi, J., ‘An accessible framework of emotional experiences for new product conception’, in Mc Donagh, D., Hekkert, P., van Erp, J. and Gyi, D. (eds), Design and Emotion, Taylor & Francis, London, 2004, pp. 25 1-5; p. 253.

Design and Emotion Society, ‘Conference themes’, Design and Emotion 2004: www.designandemotion.org/de61.php (accessed 11 August 2004).

Schifferstein, H. N. J., Mugge, R. and Hekkert, P., ‘Designing consumer-product attachment’, in Mc Donagh, D., Hekkert, P., van Erp, J. and Gyi, D. (eds), Design and Emotion, Taylor & Francis, London, 2004, pp. 378-83; p. 378.

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