Unsere Gesellschaft genießt das überbreite Angebot an Lebensmitteln. Der menschliche Körper braucht gewisse Nährstoffe um zu überleben und verlangt danach, das Bedürfnis von Hunger zu stillen. Der Drang nach ausreichendem Essen kehrt täglich wieder und dient als Grundlage für das menschliche Tun.
Die heutige Konsumgesellschaft, in der wir leben, ist zeitgleich auch eine Wegwerfgesellschaft. Nahrungsmittel gehören ebenfalls zu den Dingen, die entsorgt werden, obwohl sie noch genießbar sind. Außerdem existiert eine übergroße Auswahl an Lebensmittel, die in einem gewissen Maße ungesund für uns Menschen ist. Zucker kann sich beispielsweise schädlich auf den menschlichen Körper auswirken und hat nach einem gewissen regelmäßigen Überkonsum toxische Folgen. Die Lebensmittelindustrie wendet Tricks an, um Zucker in verschiedensten Nahrungsgüter zu verstecken. Der menschliche Körper braucht zwar Zucker, doch in Obst oder Gemüse ist schon viel Fruchtzucker enthalten und deshalb ist der Zuckerhaushalt bei einer ausgewogenen Ernährung bereits im Gleichgewicht.
Eine weitere wichtige Rolle in der Recherche spielt Edward Bernays, der durch sämtliche PR Aktionen im Jahr 1922 dazu beitrug, welche Assoziationen große Menschenmassen mit einem Frühstück und Ernährung verbinden. Bacon and Egg gelten immer noch in Amerika als das Frühstück, das als wichtige Grundlage für einen erfolgreichen Tag gesehen wird. Bernays manipulierte das Unterbewusstsein ganzer Bevölkerungsmassen und zeigte mit durchdachten Tricks der Psychoanalyse Möglichkeiten auf, um für Unternehmen erfolgreiche Werbung- und Marketingkonzepte zu entwickeln. Einerseits sind Manipulationen in der Politik verboten, doch auf der anderen Seite ist beweisen, dass sich Personen innerhalb einer Gruppe bzw. einer Masse anders verhalten als einzelne Personen. Auch die Denkweisen können sich differenzieren von einer Person wenn sie allein oder sich in einer Gruppe befindet. Deshalb werden heute bestimmte Tricks und Strategien im PR- und Marketingbereich eingesetzt, um bestimmte Ziele und Absatzzahlen zu erreichen.
Das negative „Image“ von Zucker, welches u.a. durch die Darstellung in den Medien und Berichten verstärkt und gelenkt wird, soll als Grundlage einer visuellen Auseinandersetzung dienen. Diese soll anhand einer bestimmten Methodik zu experimentellen Ergebnissen führen: Verschiedene Arten und Formen von Zucker (Rohrzucker, Brauner Zucker aber auch Karamell oder verschiedene Siruparten etc.) sollen untersucht werden. Anhand bestimmter Parameter wird Zucker auf verschiedenen Ebenen untersucht. Die visuelle Recherche kann mittels Fotografie oder Bewegtbild durchgeführt werden. Die Ergebnisse können als Fotostrecke und / oder als Installation und / oder als Filmsequenz zusammengefasst und veranschaulicht werden. Ziel der künstlerischen Auseinandersetzung ist ein visueller, nahbarer Zugang und die Veranschaulichung der verschiedenen Arten des Nahrungsmittels.
Quellen:
- Schassberger, Ernst-Ulrich: Zurück zum Geschmack. Hirzel, Stuttgart, 2004
- Bauman, Zygmunt: Leben als Konsum. Hamburger Edition, Hamburg, 2009
- Recki, Birgit; Wiesing, Lambert: Bild und Reflexion: Paradigmen und Perspektiven gegenwärtiger Ästhetik. Fink, München, 1997
- Safonov, Ilia et al: Document Image Processing for Scanning and Printing. Springer, Cham, 2019Bernays, Edward: Propaganda – Die Kunst der Public Relations. Orange-press, USA, 13. Auflage, 2021
- Kupferschmid, Werner; Mattheis, Ingo: Kleine Kulturgeschichte unserer Lebensmittel: Sachbuch. Frieling, Berlin, 2001
- Höhl, Karolin: Käsebrot mit Marmelade – Geschmack ist mehr als schmecken. Rainer-Wild-Stiftung, Heidelberg, 2013
- Barlösius, Eva: Soziologie des Essens. Eine sozial- und kulturwissenschaftliche Einführung in die Ernährungsforschung. Juventa, 3. Auflage. 2016
- Sternad, Katharina: Bewusstsein der Menschen über den Zusatz von Zucker in Lebensmitteln. Graz, 2017 (BA Arbeit)