Humor in Horrorfilmen: Das Subgenre “Horrorkomödie”.

Was wäre das Genre Horror, wenn man es nicht bezogen auf Film mit anderen Darstellungsformen vermischen könnte: Splatter, in denen das Blut spritzt, Psychohorror, indem die Psychologie im Mittelpunkt steht, Haunted-House-Horror, indem Geister ihr Unwesen treiben, Found Footage, dass realistisch aussieht, Rape and Revenge sowie Torture Porn, die grausame Gewaltfantasien abbilden und Horrorkomödien. (1) 

Diese gehören zu einem Subgenre, das aus einer Mischung aus  Horrorfilm und Filmkomödie besteht. (2)

Für Menschen, denen Horror nicht zusagt, können Horrorkomödien einen neuen Blickwinkel auf das Gruseln geben. Hierbei ist die Rede von Klassikern wie Beetlejuice (1988, Tim Burton) und Tanz der Vampire (1967, Roman Polanski). Auch neuere Filme, wie Scary Movie (2000/01/03/06/13, Keenen Ivory Wayans) zählen zu den bekannteren, mit düsterer Satire, Ironie makaberem schwarzen Humor und Galgenhumor gespickten, Horrorkomödien.(3)

Diese Art der Filme sprechen daher nicht nur Horrorfans an, sondern können, je nach Grad des Horrors, als familienfreundlich bezeichnet werden. Dabei beziehe ich mich beispielhaft auf das Genre „Gruselkomödie“ wie „The Addams Family“ (1991, Barry Sonnenfeld). (4)


(1)  Vgl. film.at, in: film.at, unter: https://www.film.at/news/12-pechschwarze-horrorserien-bei-denen-der-humor-nicht-zu-kurz-kommt/400600571, 2021, abgerufen am 21.03.2022

(2)  Vgl. Höltgen zit. n. Baumann, Hallenbeck, in filmlexikon.uni-kiel.de, unter: https://filmlexikon.uni-kiel.de/doku.php/h:horrorkomodie-5765, o.D. abgerufen am 21.03.22

(3)  Vgl. kino.de, in: kino.de, unter: https://www.kino.de/filme/genres/komoedie/horrorkomoedie/, o.D. abgerufen am 21.03.2022

(4)  Vgl. film.at, in: film.at, unter: https://www.film.at/die-besten-halloween-filme-fuer-die-ganze-familie, 2021, abgerufen am 28.03.2022

In diesem Subgenre sollte vor- und während der Produktion darauf geachtet werden, wie der Humor eingesetzt wird: Ist er zu plump, kann der Film rasch in die Kategorie „Trashfilm“ abrutschen. Natürlich kann hierbei auch eine Absicht dahinter stecken. (5)

Wie in meinem letzten Blogeintrag erwähnt, arbeitet ebenfalls Alfred Hitchcock gerne mit Humor in seinen Werken. Hitchcocks Horror-Thrillerfilm „Psycho“ (1960) kann hier angeführt werden, der laut dem Ersteller eher als Komödie gedacht ist und sollte vom Publikum nicht als Horror wahr- bzw. ernst genommen werden. (6)

Bis heute ist der Film einer von Hitchcocks erfolgreichsten und illusionistischsten Filmen. Mit Produktionskosten von ca. 800.000 Dollar erzielte er nach der Veröffentlichung einen Gewinn von ca. 2,5 Millionen Dollar. (7) Die Gesamteinnahmen bis heute belaufe sich auf ca. 32 Millionen Dollar (8). 

Zusammengefasst ist das Subgenre „Horror-Comedy“ außerordentlich vielseitig und kann aufgrund der Verharmlosung des Horror-Attributes des Subgenres Horror-Comedy eine breitere Zielgruppe ansprechen. Zudem ist Horror nicht gleich Horror, wodurch Komödien in diesem Genre eine neue Ansicht auf die in diesen Filmen behandelten Thematiken geben können.


(5)  Vgl. Hoog, in: br.de, unter: https://www.br.de/puls/themen/popkultur/trash-filme-halloween-100.html, 2019, abgerufen am 28.03.2022

(6)  Vgl. Brooks, in: theguardian.com, unter: https://www.theguardian.com/film/2013/feb/08/alfred-hitchcock-psycho-joke, 2013, abgerufen am 28.03.2022

(7)  Vgl. Feldvoß, in: Deutschlandfunk.de, unter: https://www.deutschlandfunk.de/zum-schreien-100.html, 2010, abgerufen am 28.03.2022

(8)  Vgl. Cineamo, in: cineamo.com, unter: https://www.cineamo.com/de/movie/539m, o.D., abgerufen am 21.03.2022

Subjektive Beurteilung der Filme “Die Vögel” (1963) und „ES“ (1990, 2017/19)

Hitchcocks Film „Die Vögel“* empfinde ich im Vergleich- bezogen auf das Genre Thriller/Horror- zu allen Varianten der Filmreihe „ES“, vor allem dem letzten Teil von 2019, eher als harmlos. Während dem Schauen des Filmes* wurde ich kaum gedanklich in die Welt des Grusels entführt. Ob dies daran liegt, dass ich eher Filme aus der heutigen Zeit mit realitätsnahen VFX gewöhnt bin, kann ich nicht sagen. Die Geschichte ist an sich sehr durchdacht und gefällt mir. Lediglich die Vogelgeräusche empfand ich spätestens ab dem Punkt übertrieben, als ich es mit Katzenmiauen verglichen habe: Jedoch erwecken genau diese intensiven Geräusche die Story zum Leben. Sie stellen einen Wiedererkennungswert dar und unterstreichen die Gefahr, die von den Unmengen an Vögeln ausgeht. Aufgrund dessen wird dem Zuschauer unwohl und bereitet ihn zeitgleich darauf vor, dass in der jeweiligen Szene, in denen die Vögel zu sehen und zu hören sind, etwas Schlimmes passieren wird.

Kings „ES“ aus dem Jahr 1990 empfinde ich als absoluten Horror. Man weiß nie, wann der Killerclown wieder zuschnappen wird, was sich durch den gesamten Film, wie eine rote Linie durchzieht. Erst recht macht die Verbindung von Tod mit wehrlosen sowie naiven Kindern den Film gruselig und schon fast makaber. Der Produzent spielte viel mit dramatischer Musik, die das Wahrnehmen der jeweiligen Einstellung/Sequenz/Szene für den Zuschauer um einiges intensivierte.

Doch im Vergleich zu den beiden Neuverfilmungen aus 2017 und 2019 ist „ES“ aus 1990 eher zu ertragen. Das führe ich auf die Weiterentwicklung der Computertechnik und somit den heutigen Standards für Visual Effects zurück. Für die Neuverfilmungen brauchte ich, aufgrund des Horrors, mehrere Anläufe diese anzuschauen. Sie haben mich mit einem immensen Realitätseindruck konfrontiert, und meine Fantasie unwahrscheinlich angeregt, so dass mit meiner Vorstellungskraft gespielt wurde, ohne dass ich es verhindern konnte. Auch nach dem Anschauen der Filme war mir noch mulmig zu mute und meine Gedanken noch dort.

Insgesamt kann ich sagen, dass die Filmindustrie in den beiden Genres Thriller und Horror seit der Veröffentlichung von „Die Vögel“ eine riesige Weiterentwicklung bezüglich der technischen, audiovisuellen und darstellerischen Möglichkeiten durchgemacht hat, um Zuschauer in den Bann der jeweiligen Geschichte zu ziehen. Auch für die damaligen Möglichkeiten, in denen es keine Computertechnik gab, sind die Special Effects bereits sehr gut ausgereift, durchdacht und beeinflussen den Rezipienten während des Schauens. Nicht umsonst wird Hitchcock als „Vater der Special Effects“ betitelt.

Filmanalyse der Einstiegsszene von “Die Vögel” von Alfred Hitchcock.

Eine Schwarzblende führt in die erste Einstellung und zeigt in einer Nahaufnahme Raben, die aufgeregt am Himmel herum fliegen. Diese krächzen laut. 

Der Name „Alfred Hitchcock“ und „The Birds; Die Vögel; From the story by Daphne Du Maurier“, den Hauptdarstellern und der Crew wird in hellblau und in Großbuchstaben eingeblendet. Die Schrift hat weiße Akzente und dunkelblaue Schatten. Die Überblendung zwischen den Texten wirkt zackig. Erneut wird mithilfe einer Schwarzblende in die nächste Einstellung übergeleitet. (00:00:12-00:01:45)

Während die schwarze Fläche zu sehen ist und das Bild sichtbar wird, hört der Zuschauer bereits Vogel- und Stadtgeräusche, die zur gezeigten Umgebung passen. In einer (Halb-)Totalen fährt eine überfüllte Straßenbahn durch eine Stadt. Die Protagonistin, eine junge Frau, wird das erste Mal gezeigt. Diese läuft, nach dem die Bahn am Fußgängerüberweg vorbei gefahren ist, über die Straße. Mit ihren blonden hochgesteckten Haaren fällt sie zwischen den sonst dunkelhaarigen Menschen auf. Die Kamera folgt ihr von rechts nach links über die Straße und den Fußweg entlang. Ein Junge pfeift ihr hinterher, was sie sehr erfreut, denn sie bleibt stehen und schaut ihm lächelnd nach. Plötzlich erfriert ihr Blick und sie schaut zum Himmel. (00:01:46-00:02:11)

Am Himmel zwischen den Gebäuden wird in einer Totale ein Schwarm an Vögeln gezeigt, die wie wild durcheinander fliegen. (00:02:11-00:02:15)

Die junge Frau wird rechts-mittig in einer frontalen Halbnahen abgebildet, wie sie noch kurz zum Himmel blickt, sich umdreht und in einen Tierhandel geht. Als sie die Tür erreicht, kommt Alfred Hitchcock ihr mit zwei weißen kleinen Hunden entgegen (Cameo-Auftritt). Die Einstellung hat sich in eine Halbtotale geändert. (00:02:15-00:02:23)

In einer erneuten Halbtotalen aus dem Inneren des Gebäudes betritt die Protagonistin den Handel. Sie wird aus einer Aufsicht aus dem oberen Stockwerk heraus gefilmt. Während sie die Treppe herauf steigt, bewegt sich die Kamera rückwärts bis sie im 1. Stock angelangt ist. Die dort gezeigten Hausvögel zwitschern fröhlich vor sich hin. Als nächstes schwenkt die Kamera nach rechts mit der Darstellerin mit, während sie auf eine Mitarbeiterin zugeht und diese begrüßt: „Guten Tag Mrs. McGruder“. 

Mrs. McGruder antwortet ihr positiv überrascht mit „Oh guten Tag, Ms. Daniels“. Unbeeindruckt erwidert die junge Frau, Ms. Daniels, „Draußen wimmelt es ja vor Möven“. (00:02:23-00:02:35)

Die nächste Einstellung zeigt die beiden Frauen in einer Halbnahen. Rechts befindet sich ein Tukan leicht unscharf in einem Käfig. Der Fokus liegt auf den beiden Darstellerinnen. Ms. Daniels führt das Gespräch fort und fragt die ältere Frau: „Wo kommen die nur alle her?“. 

„Wahrscheinlich ist ein furchtbarer Sturm auf See. Der treibt sie dann landeinwärts“ antwortet diese. (00:02:35-00:02:40)

Während Mrs. McGruder spricht, wird in eine Nahaufnahme übergegangen, die die junge Frau schräg von hinten und die Ältere schräg von vorne zeigt. Diese Over-Shoulder Einstellung wechselt während dem Gespräch fünf Mal hin und her bis allein Ms. Daniels in einer Nahaufnahme mittig abgebildet wird.

„Tja, Ms. Daniels. Ich muss Sie enttäuschen, der Vogel ist leider noch nicht da“ – Mrs. McGruder.


„Aber Sie sagten doch um drei Uhr“ – Ms. Daniels


„Ah ich weiß, ich weiß. Ich rufe auch schon ununterbrochen an. Ms. Daniels, Sie machen sich ja keine Vorstellung. Die sind ja so schwer zu kriegen. Es ist wirklich ein Kunststück. Wir importieren die Vögel aus Indien, wenn Sie gerade ausgeschlüpft sind.“ (00:02:40-00:02:57)

In der bereits beschriebenen Nahaufnahme der jungen Protagonistin sagt diese fragend: „Meiner ist doch wohl schon etwas größer.“ Dabei unterbricht sie die ältere Frau in ihrem Satz. (00:02:57-00:02:59)

Daraufhin wird ebenfalls Mrs. McGruder mittig in einer Nahaufnahme dargestellt, diese antwortet: „Aber natürlich, ja. Ich meine er ist noch jung. Sie bekommen aber einen ausgewachsenen Mynah-Vogel“. Die beiden Einstellungen wiederholen sich während dem Gespräch sechs Mal:

„Und sagt der auch was?“– Ms. Daniels

„Natürlich sagt der was. Ich glaube zu Anfang spricht der wohl nur Indisch. Oh je. Ich werd wohl am besten nochmal anrufen. Sie haben gesagt um drei Uhr, aber vielleicht liegt es am Verkehr. Ich ruf schnell mal an. Wenn Sie sich einen Augenblick gedulden möchten.“ (00:02:59-00:03:20)

„Schicken Sie ihn mir lieber zu, wenn Sie ihn haben. Ich- Ich gebe Ihnen meine Adresse.“ antwortet Ms. Daniels, währen die Kameraeinstellung in eine Over-Shoulder Aufnahme wechselt, in der die ältere Frau von vorne gezeigt wird und diese antwortet: „Oh, wie Sie wünschen. Aber…äh…er ist bestimmt schon unterwegs“. Die Kamera folgt ihrer bückenden Körperbewegung nach. (00:03:20-00:03:30)

Ms. Daniels und Mrs. McGruder werden in einer Halbnahen zeitgleich gezeigt. Dabei liegt der Fokus auf der jüngeren Protagonistin, die in den rechten Teil des Bildes zur älteren Frau blickt. Diese fragt: „Soll ich nicht doch lieber noch einmal anrufen?“. Daraufhin meint Ms. Daniels: „Na gut, meinetwegen“. Die ältere Darstellerin läuft rechts aus dem Bild. Währenddessen schwenkt die Kamera leicht nach links und folgt Ms. Daniels Bewegungen, als sie sich nach unten auf die Theke stützt. Damit setzt sie sich in die Mitte des Bildaufbaus. (00:03:30-00:03:36)

Die darauf folgende Einstellung zeigt mithilfe einer Totalen vom oberen Stockwerk nach unten einen Mann, der den Tierladen betritt und sich suchend umschaut. Die Kamera folgt ihm leicht seitlich die Treppe hinauf und filmt ihn so, dass er immer in der Mitte des Bildes zu sehen ist. Er bleibt seitlich im linken mittigen Bildausschnitt in einer Halbnahen zur Kamera stehen und blickt rechts aus dem Bild hinaus. Während der Aufnahme hört man noch immer penetrantes Vogelgezwitscher. (00:03:36-00:03:50)

In der nächsten Einstellung wird mittig Ms. Daniels gezeigt, wie sie noch immer gebeugt an der Theke angelehnt steht und nach unten blickt. Dabei wird sie in einer Halbtotalen abgebildet. Der Mann spricht an sie gerichtet: „Könnten Sie mich vielleicht bedienen?“. Ms. Daniels blickt verwundert in die Richtung aus der die Stimme kommt, d.h. leicht seitlich links an der Kamera vorbei und fragt: „Was?“. (00:03:51-00:03:54)

In dem Moment ihrer Frage wird zurück zu dem Protagonisten geschnitten, der noch immer in einer Nahen links mittig abgebildet wird. Dieser erwidert: „Ich sagte, könnten Sie mich vielleicht bedienen.“ (00:03:54-00:03:57)

In einer Großaufnahme stellt sich Ms. Daniels gerade auf und blickt links aus dem Bildausschnitt. Sie wird erneut mittig gezeigt. Süffisant blickend meint sie zu dem Mann: „Ja, was darf es denn sein, Sir?“. Währenddessen läuft sie auf die Kamera zu, die sich rückwärts bewegt, um den gleichen Bildausschnitt- und Aufbau beizubehalten. Ms. Daniels deutet an, links aus dem Bild zu gehen. (00:03:57-00:04:03)

In der zuvor erwähnten Nahaufnahme des Protagonisten läuft Ms. Daniels von rechts hinein. Der Mann antwortet auf ihre Frage: „Papageien.“ (00:04:03-00:04:04)

Die Einstellung wechselt in eine Over-Shoulder Aufnahme, die die junge Frau von der rechten Seite aus frontal zeigt. Diese blickt in die linke Bildhälfte, in der sich der Mann befindet, den man jedoch nur ein wenig von hinten sieht.

„Papageien, Sir?“ Fragt die Dame.

„Ja, und zwar Sperlingspapageien. Es soll da verschiedene Arten geben.“

„Oh ja, natürlich“

„Na, ich will sie meiner Schwester zum Geburtstag schenken…und…ähm…weil sie erst 11 wird… Da möchte ich welche, die nicht ununterbrochen schnäbeln. Verstehen Sie mich?“

„Ach so, ja ich verstehe.“

„Das heißt zu passiv sollen sie auch nicht sein.“

 „Zu neutral auch nicht.“
„Haben Sie zufällig ein Paar, dass nur nett zueinander ist?“

„Oh ja, ich denke doch.“ 

Während dem Gespräch wechseln die Einstellungen von Halbnahe zu Halbnahe jeweils als Over-Shoulder Aufnahme. (00:04:05-00:04:30)

Die Einstellungsgröße wechselt erneut in eine Halbnahe, die die beiden Darsteller zeitgleich zeigt. Der Mann steht im linken Teil des Bildes und die Frau im rechten. Ms. Daniels läuft in die linke Bildhälfte. Die Kamera folgt ihr. Der Mann läuft mit einem geringen Abstand hinter ihr her und befindet sich, bis die Protagonistin stoppt, dabei in der Mitte des Bildaufbaus. Nun steht er im mittig linken Teil und die Frau im mittig rechten Teil des Bildes. Während Ms. Daniels geht, sagt sie „Also, da wollen wir mal sehen.“ Neben dem Gezwitscher hört man ihre Schuhabsätze bei jedem Schritt klappern. Der Mann fragt daraufhin: „Sind das nicht welche?“ und zeigt dabei links aus dem Bild. (00:04:31-00:04:39)

In einer (Halb-)Nahaufnahme werden rötliche Vögel gefilmt, die in einem Käfig auf Stangen sitzen. (00:04:39-00:04:40)

Daraufhin wird Ms. Daniels in einer Nahaufnahme gezeigt, sodass lediglich die rechte Schulter des Mannes im linken Teil des Bildes sichtbar ist. Die Frau schaut links an der Kamera vorbei und meint „Nein, das sind Rotspatzen“. Der Protagonist antwortet ihr „Ach, ich dachte das wären Erdbeerfinken“. Ms. Daniels läuft erneut auf die Kamera zu, welche sich rückwärts bewegt und danach nach rechts. Die Kamera folgt ihr bei jedem Schritt und filmt sie mittig. Dabei sagt die Frau „Jaja, so kann man sie auch nennen…Sperlingspapageien haben wir hier“, stoppt an einem Käfig und dreht sich zu dem Mann um, der ihr gefolgt ist. (00:04:41-00:04:53)

Erneut werden während dem folgenden Gespräch jeweils Over-Shoulder Aufnahmen in einer Nahaufnahme von beiden Darstellern gezeigt:

„Das sind Kanarienvögel…ist das nicht ein scheussliches Gefühl?“ antwortet der Mann.

„Scheussliches Gefühl, wieso?“

„Diese armen eingesperrten Geschöpfe um sich zu haben.“

„Aber wir können sie ja unmöglich im Laden rumfliegen lassen.“

„Nein, das leuchtet mir ein- liegt ein ornithologischer Grund dafür vor sie in getrennten Käfigen zu halten?“

„Oh ja, zum Schutz der verschiedenen Arten.“
„Das ist wahrscheinlich wichtig, vor allem während der Mauserzeit.“

„Oh, das ist eine wirklich gefährliche Zeit.“

„Sind sie jetzt in der Mauser?“

„Oh ja, verschiedene.“
„Woran sehen Sie das?“

(00:04:53-00:05:25)

Das Gespräch wird fortgeführt, jedoch ändert sich die Kameraeinstellung in eine frontale Halbnahe, die die beiden Darsteller stehend und anschließend nach rechts gehend zeigt. Dabei befindet sich die Frau mittig rechts und der Mann mittig links im Bild. Währenddessen sagt Ms. Daniels „Öäahh…wissen Sie…dann haben sie so einen melancholischen Gesichtsausdruck.“ Beide Darsteller schauen sich während dem Gespräch die zahlreichen Vögel um sie herum an und stoppen an einem goldenen Käfig mit zwei gelb-weißen kleinen Vögeln darin. Ms. Daniels befindet sich nun in der linken Bildhälfte und der Mann in der Rechten. Dieser antwortet ihr bzw. fragt: „Hm…ach so ist das. Also was ist mit den Papageien?“.

„Soll ich Ihnen nicht doch unsere Kanarienvögel zeigen? Wir haben ein paar besonders schöne Tiere am Lager“ antwortet Ms. Daniels.

„Na schön.“ Stille füllt das Bild, während der Darsteller darauf wartet, dass die junge Frau ihm Kanarienvögel zeigt oder etwas antwortet.

„Äh, also dürfte ich sie vielleicht mal sehen?“

(00:05:25-00:05:46)

In der darauf folgenden Einstellung wird die weibliche Protagonistin in einer Nahaufnahme abgebildet, in der ihr Gesicht zum Teil anfangs durch den Vogelkäfig verdeckt wird. Nach kurzer Zeit befindet sie sich im linken Teil des Bildes, öffnet den Käfig und versucht einen der beiden Vögel zu fangen. Jedoch missglückt ihr das und ein Vogel entkommt ihr. (00:05:46-00:06:02)

Als nächstes wird in einer Halbnahen/Halbtotalen gefilmt, wie der Vogel an der Decke hektisch herumfliegt und Ms. Daniels Hände versuchen, nach ihm zu greifen. Dabei befindet sie sich mittig rechts im Bildausschnitt. Die Kamera schwenkt nach links hinter dem Vogel her. (00:06:02-00:06:03)

Unmittelbar ändert sich die Einstellung erneut und zeigt die beiden Protagonisten mittig rechts im Bildausschnitt. Anschließend kommt Mrs. McGruder in den Raum gelaufen und fragt: „Was ist denn passiert? Oh oh.“. Im Vordergrund befindet sich ein Käfig mit einem grünen Papagei. (00:06:03-00:06:05)

Die Szenerie von 00:06:02 wiederholt sich, indem erneut der Vogel an der Decke und die nach ihm greifenden Hände von Ms. Daniels gezeigt werden. Der einzige Unterschied lieg darin, dass diesmal auch die Hände von McGruder zu sehen sind. (00:06:05-00:06:07)

Der Mann wird in der nächsten Einstellung im rechten Teil des Bildes gezeigt, wie er nach rechts oben aus dem Bildausschnitt schaut und sich nach rechts umdreht. (00:06:07-00:06:08)

Die beiden Frauen hüpfen wild durch den Raum, um den Vogel einzufangen. Dabei befinden sie sich seitlich gedreht zur Kamera in der linken Hälfte des Bildes und schauen links oben aus dem Frame. (00:06:08-00:06:09)

Die Einstellung von 00:06:05 wiederholt sich. (00:06:09-00:06:10)

Die Einstellung von 00:06:07 wiederholt sich mit dem Unterschied, dass der Darsteller sich unwohl umsieht. (00:06:10-00:06:12)

Die Einstellung von 00:06:08 wiederholt sich mit dem Unterschied, dass beide Frauen nun eher mittig abgebildet sind bzw. nach rechts gegangen sind. (00:06:12-00:06:13)

Die Einstellung von 00:06:05 wiederholt sich. (00:06:13-00:06:14)

Die Einstellung von 00:06:12 wiederholt sich mit dem Unterschied das beide Frauen nach links aus dem Bild schauen. (00:06:14-00:06:15)

In einer Halbnahen wird die Theke und der Vogel präsentiert, der dort mittig rechts landet. (00:06:15-00:06:17)

Als nächste Einstellung sieht man den Mann frontal (dann seitlich) in einer Nahaufnahme, wie er den Vogel mit seinem Hut fängt. Dabei schwenkt die Kamera mit seiner Hand bzw. seinem Hut mit  nach rechts unten und setzt diese in den Mittelpunkt. Er greift unter den Hut und umfasst behutsam den Vogel mit seiner rechten Hand. Dabei sagt er: „So, den hätten wir.“ (00:06:17-00:06:22)

Ms. Daniels befindet sich im folgenden Shot links und Mrs. McGruder mittig rechts im Bild. Beide schauen nach rechts. Hierbei handelt es sich um einem Halbnahe. Die beiden Frauen reden durcheinander: „Ich bin Ihnen sehr dankbar“ (Mrs. McGruder); Ms. Daniels ist undeutlich zu verstehen. (00:06:22-00:06:24)

Die Einstellung von 00:06:22 wiederholt sich mit dem Unterschied, dass die Kamera wieder hinauf nach links fährt und das Gesicht bzw. Oberkörper des Mannes in den Fokus setzt. Daraufhin geht er einen Schritt auf den goldenen Käfig zu und steckt den Vogel vorsichtig hinein. Dabei sagt er: „Zurück in den goldenen Käfig, Ms. Daniels.“ Währenddessen befindet er sich im linken Teil des Bildausschnitts. (00:06:24-00:06:29)

Die folgende Einstellung zeigt Ms. Daniels im linken Bildausschnitt der Nahaufnahme, wie sie leicht rechts oben an der Kamera vorbei sieht und fragt: „Was sagten Sie?“. (00:06:29-00:06:32)

Daraufhin wird der Mann mittig links in einer Halbnahen abgebildet. Dieser läuft langsam nach links. Die Kamera folgt ihm schwenkend. Am Ende der Einstellung befindet er sich im rechten Bildausschnitt und Ms. Daniels sowie Mrs. McGruder im Linken. Der Darsteller antwortet: „Ms. Daniels, das war eine Gedankenassoziation.“ 

„Woher wissen Sie meinen Namen?“ fragt Ms. Daniels verwundert.
„Von einem kleinen Vögelchen. Guten Tag, Ms. Daniels.“ Dabei verbeugt er sich vor der jungen Frau, dreht sich zu der älteren um und meint zu dieser „Madam“ und verbeugt sich erneut leicht, um zu gehen. Während er gerade aus dem Bild gehen will, meint Ms. Daniels: „Einen Augenblick bitte…Ich kenne Sie doch gar nicht. “ (00:06:32-00:06:46)

Die Perspektive wechselt in eine Nahaufnahme bzw. Over-Shoulder Aufnahme, die jedoch beide Personen ab den Schultern aufwärts komplett im Frame zeigt: Die Frau von seitlich hinten und den Mann von seitlich vorne. In dem Gespräch wird, wie die vorherigen, mit J-Cuts gearbeitet. Während dem folgenden Gespräch wird zwischen der bisher erwähnten Perspektive und einer Naheinstellung, die Ms. Daniels mittig links frontal zeigt, gewechselt.

„Aber ich kenne Sie.“

„Woher?“

„Wir haben uns vor Gericht gesehen.“

„Wir haben uns weder vor Gericht noch woanders gesehen.“

„Jedenfalls habe ich Sie vor Gericht gesehen.“

„Wann?“
„Anlässlich eines ihrer reizenden Scherze, bei dem meine Schaufensterscheibe in die Brüche ging.“

„Ich habe das Fenster nicht eingebrochen.“
„Nein, aber Sie waren der Anlass. Der Richter hätte Sie dafür einsperren müssen.“
„Was sind Sie? Polizeibeamter?“
„Ich bin für Gleichheit vor dem Gesetz. Und ich bin nicht für Streiche auf Kosten Anderer.“

„Wozu dann diese Papageien Geschichte? War das denn kein Strei…“ Fragt Ms. Daniels aufgeregt.

„Oh ich wollte wirklich welche kaufen“ fällt er ihr ins Wort.
„Sie wussten aber genau, dass ich hier nicht angestellt bin“ entgegnet sie wütend.

„Ich habe Sie erkannt, als ich reinkam und dachte es würde Sie vielleicht interessieren bei einem Streich einmal die Leidtragende zu sein“ unterbricht der Mann sie erneut. 

„Sie sind ein Scheusal.“

„Angenehm. Guten Tag, Ms. Daniels.“ antwortet er und lächelt sie süffisant an. Dabei dreht er sich nach rechts um, sagt „Madam“ zu der älteren Frau, die nicht im Bild sichtbar ist, und geht links aus dem Bild nah an der Kamera vorbei. Ms. Daniels blickt ihm nach und meint: „Es freut mich, dass Sie Ihre Vögel nicht bekommen haben.“ Hierbei ist sie mittig rechts im Bildausschnitt zu sehen und blick dabei stark links an der Kamera vorbei.

(00:06:46-00:07:34)

In der darauf folgenden amerikanischen Einstellung ist der Mann links abgebildet und läuft die Treppe hinunter. Dabei befindet er sich mittig. Diesmal folgt ihm die Kamera lediglich bis zum Anfang der Treppe. Er antwortet Ms. Daniels: „Oh ich finde schon was anderes. Wiedersehen vor Gericht.“ (00:07:34-00:07:39)

Ms. Daniels wird im nächsten Shot seitlich mittig im Bild gezeigt, wie sie ihm nachblickt. Im Hintergrund sieht der Zuschauer unscharf Mrs. McGruder hinter der Theke stehen. Nachdem der Mann aus dem Blickfeld der jungen Frau verschwunden ist, läuft diese zu der älteren. Die Kamera folgt ihr. Nun ist Ms. Daniels im linken und Mrs. McGruder im rechten Teil des Bildes zu sehen. Bisher handelt es sich um eine Halbnahe. „Wer war dieser Mann?“ fragt Ms. Daniels, während sie sich nach links umdreht und in diese Richtung schaut. „Ich hab keine Ahnung.“ antwortet die andere Schauspielerin. Nach einer kurzen Gesprächspause schwenkt die Kamera leicht nach links und nähert sich der jungen Frau, sodass sie mittig in einer Nahaufnahme abgebildet ist. Anschließend deutet sie an links aus dem Bild zu gehen. (00:07:39-00:07:52) 

In einer Totalen sieht der Zuschauer die Schauspielerin hastig zur Treppe laufen. Dabei kommt sie schräg aus der unteren Mitte des Bildaufbaus heraus. Während sie hinuntersteigt folgt die Kamera  ihr bis sie sich kurz vor der Ein-/Ausgangstür befindet. (00:07:52-00:07:59)

Der nächste Shot ist eine Halbnahe, in der Ms. Daniels frontal mittig abgebildet ist. Sie schaut nach links aus dem Bild heraus. (00:07:59-00:08:01)

Die darauffolgende Einstellung ist eine Nahaufnahme vom Heck samt KFZ-Kennzeichens eines beigen Fahrzeugs, welches wegfährt. Die Aufnahme ändert sich in eine Totale, während die Kamera dem Auto folgt bzw. nachschwenkt. (00:08:01-00:08:05)

Die Einstellung von Minute 00:07:59 wiederholt sich anfangs. Der Unterschied ist, dass die Frau zu sich selbst sagt: „Warte nur…Freundchen“, sich anschließend umdreht, in das Gebäude zur nächst stehenden Theke neben sich geht und sich etwas auf einem Magazin notiert. Die Kamera folgt ihr, bis sie stehen bleibt. (00:08:05-00:08:11)

Als nächstes wird eine Halbtotale von Mrs. McGruder gezeigt, wie sie mittig links an ein Geländer gelehnt dasteht und zu Ms. Daniels nach unten ruft: „Sie haben gesagt, der Mynah Vogel wäre unterwegs, Ms. Daniels. Sie können drauf warten“. Währenddessen wird sie aus einer leichten Untersicht gefilmt. Die Darstellerin schaut in die untere rechte Ecke des Bildausschnitts. (00:08:11-00:08:15)

Ms. Daniels ist in einer Halbnahen Einstellung und schaut zu der anderen Protagonistin nach links oben aus dem Bild heraus hinauf. Dabei steht sie frontal zur Kamera. (inkl. bis 00:08:14)

Einstellung von Minute 00:08:11 wiederholt sich. (Inkl. bis 00:08:15)

„Schicken Sie ihn mir lieber. Darf ich mal telefonieren?“ fragt Ms. Daniels; Mrs. McGruder antwortet: „Aber, bitte sehr“, womit die nächste Einstellung beginnt, in der Ms. Daniels mittig in einer Halbnahen abgebildet wird und mit der älteren Frau spricht. Sie blick nach links oben aus dem Bild, danach dreht sie sich nach rechts und wählt eine Telefonnummer. Anschließend dreht sie sich wieder frontal zur Kamera. „Ist da die Daily News? Hier Melanie Daniels. Ja bitte die Lokalschriftleitung“ meldet sie sich am Telefon.

„Augenblick bitte Mrs. McGruder“ sagt sie zu der älteren Frau.

(00:08:15-00:08:34)

Einstellung von Minute 00:08:15 wiederholt sich. (00:08:34-00:08:36)

Melanie Daniels wird mittig in einer Nahaufnahme gefilmt, wie sie mit der rechten Hand das Telefon an ihr rechtes Ohr hält und telefoniert: „Hallo Charlie, Melanie. Du musst mir einen kleinen Gefallen tun. Nein, das ist wirklich nur ein ganz wintziger. Bezirzen…oh…Charlie sowas traust du mir doch wohl nicht zu…rufst du mal für mich das Kraftverkehrsamt an und stellst fest, wer die folgende Autonummer hat? WJH 003. Kalifornische Nummer, ja. Nein…ich komme vorbei. Ist Papa in seinem Büro? Nein, ich möchte nicht in die Konferenz reinplatzen. Sag ihm, ich käme später. Danke, Charlie“. Sie legt auf, blick nach oben links aus dem Bild und fragt: „Haben Sie Sperlingspapageien?“

Während dem gesamten Gespräch hört man ihren Sprechpartner nicht. 

(00:08:36-00:09:19)

Einstellung von Minute 00:08:34 wiederholt sich. Mrs. McGruder meint: „Oh nein, leider nicht…“

(00:09:19-00:08:21

Es wird wieder zu Melanie geschnitten. Die Einstellung von Minute 00:09:19 wiederholt sich und der Zuschauer hört die ältere Dame ihren Satz fortsetzen: „…aber ich könnte Ihnen welche besorgen.“

„Dauert das lange?“ fragt Ms. Daniels. Dabei blickt sie durch den Raum.

„Äh, wann brauchen Sie sie denn?“ Antwortet Mrs. McGruder.

„Ich brauche sie gleich.“

„Ich könnte sie frühestens morgen Vormittag hier haben, wenn es Ihnen recht ist.“

„Das wäre mir sehr recht.“

(00:09:21-00:09:35)

Die Szene faded in eine Schwarzblende hinein. 

Facts über Hitchcocks “The Birds” und Kings “ES”.

Alfred Hitchcock Horror/Thriller-Film „The Birds/Die Vögel“ wurden 1963 in den USA für Universal Pictures produziert. Er hat eine Länge von 119 Minuten und eine Altersbeschränkung ab 16 Jahren. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman der Autorin Daphne Du Maurier aus dem Jahre 1952. Die Originalsprache ist Englisch. Das Drehbuch schrieb der amerikanische Schriftsteller Salvatore Albert Lombino (Künstlername: Evan Hunter), der neben Drehbüchern ebenso bekannt für seine unzähligen Krimis, Science-Fiction Romane und Kurzgeschichten ist. Nicht zu unterschätzen ist das für den Film erstellte Storyboard, an welches sich bei den Filmaufnahmen sehr genau gehalten wurde. Hinsichtlich der Methoden für die Audioerstellung wurde überwiegend mit dem Gekrächze der Vögel gearbeitet, indem deren Laute schrill, intensiv und befremdlich in den Vordergrund gerückt wurden. Dies führt dazu, dass die Vögel als Quelle des wahren Horrors identifiziert wird und den Kern des Films widerspiegelt.

Die visuellen Techniken beinhalten ca. 400 Trickeinstellungen, wie Rückprojektionen, wofür Hitchcock bekannt ist, Matte Paintings, Rotoskopie und durch das Freistellen von Bildmaterial mithilfe von einem einfarbigen Hintergrund. Des Weiteren wurde der Film im Seitenverhältnis von 1,85:1 produziert. Das Budget lag bei 2,5 Millionen Dollar und spielte rund 11,4 Millionen Dollar ein. 

„It/Es“ teilt sich in drei Filme auf, die auf der gleichnamigen Buchvorlage des US-amerikanischen Autors Stephen King basieren. Der erste Teil wurde 1990 veröffentlicht und hat eine Länge von 192 Minuten. Verfasser des Drehbuchs sind Tommy Lee Wallace, Lawrence Cohen sowie Stephen King. Der Film hatte ein Budget von 35 Millionen Dollar und konnte das zwanzigfache (ca. 700 Millionen Dollar) einspielen, was ihn für King zu einem der erfolgreichsten Filme macht. Der zweite Teil, bzw. die Neuverfilmung, erschien 27 Jahre später mit einer Länge von 135 Minuten und wurde von den Drehbuchautoren Cary Joji Fukunaga, Gary Dauberman und Chase Palmer geschrieben. Auch am Drehbuch des dritten und vorerst letzte Teils „ES – Kapitel 2“, der 2019 veröffentlich wurde, arbeitete Gary Dauberman. Alle Filme sind ab 16 Jahren zugelassen. Da sich die Masterarbeit und dessen Vorbereitung auf die Entwicklung der audiovisuellen Methoden im Laufe der Zeit konzentrieren soll, wird hauptsächlich Bezug auf den dritten Teil der Reihe genommen. Zwischen dem Original sowie Hitchcocks „The Birds“ und dem Remake von „Es“ gibt es aus audiovisueller Sicht einen gigantischen Sprung.

Nicht nur die Ton- und Bildtechnik haben sich über die Jahre verändert; auch die Art der filmischen Gestaltung bzw. Erzählung und die Bandbreite an Möglichkeiten im Bereich der Special- und Visual Effects zeigen große Fortschritte auf. 

IT, Pennywise, 1990

IT, Pennywise, 2019

Unterschiede in der Entwicklung von audiovisuellen Techniken in den Genres Thriller/Horror am Beispiel von Hitchcocks „Die Vögel“ und Stephen Kings Neuverfilmung „Es“.

Ich interessiere mich für die Filmgenres „Thriller“ und „Horror“, die meistens zusammenspielen sowie deren Entwicklung in den letzten 60 Jahren. Im Vordergrund in diesem Gebiet stehen die kreativen Storyideen des britischen Regisseurs Alfred Hitchcock und des amerikanischen Buchautors Stephen King. Die Aspekte der beiden Genres und die Kombination daraus, können den Zuschauer ein eine spannende Welt entführen, die ihn für eine kurze Zeit aus seinem Alltag reißt. Wichtig ist es mir, diese Aspekte, erst unabhängig und dann auf beide Filme bezogen, aufzuzeigen und anschließend die Unterschiede zwischen den damaligen und heutigen Faktoren auf Grundlage der genannten Filme zu analysieren. Hierbei soll herausgefunden werden, ob es Überschneidungen hinsichtlich audiovisueller Methoden gibt, die ein einheitliches Schema für die Genre bilden, die auch in anderen Beispielen der Filmgeschichte gefunden werden können.

Im Vordergrund steht der Einsatz von audiovisuellen Techniken, die bestimmte Emotionen beim Zuschauer erzeugen sollen und somit auf der Gestaltpsychologie basieren. Hierzu zählen unter anderem: Sound Effekte, Musik, Sprachgestaltung, Soundscaping, Atmos und deren dramaturgische Verwendung im Film. Hierbei möchte ich auf den Spruch „See with your ears“ aufmerksam machen, der aussagt, dass man Mithilfe seiner Vorstellungskraft Ton in Bilder umwandeln kann. Hinzukommend beeinflussen Bild- und Licht-gestaltung, Special Effects, VFX, Colorgrading, Schnittart bzw. die gesamte Zusammensetzung des Bildmaterials in der Postproduktion, Kostüm und Maske, Handlungsaufbau, Continuity sowie Qualität die Sinneswahrnehmung und wie ein Genre vom Rezipienten interpretiert wird. Als Beispiel kann genannt werden, dass in beiden Filmen überwiegend eine spannungserzeugende, düstere audiovisuelle Darstellung genutzt wird.