Bildwarnehmung – Experiment 1

Bildwahrnehmung: erster Versuch

Ich bekam die Anfrage für die Website eines Unternehmens Fotos vom Büroleben zu machen. Es war mein erstes größeres Shooting ohne weitere beteiligte Leute aus meiner Branche.

Die Fotos mussten als erstes mal inhaltlich zum Thema der Seitenstruktur passen. Also habe ich hier wie üblich einen Shootingplan und ein Moodboard ausgearbeitet. Dafür war es notwendig ordentlich zu recherchieren, weil ich manche Tätigkeiten des Unternehmens – aufgrund der noch nicht fertigen Website – mir recht unklar waren. Es ist ein Unternehmen für Beratung. Hier war dann klar: Die Fotos müssen hell und freundlich sein. Sie dürfen nicht zu streng aussehen, aber müssen Kompetenz vermitteln. Viele lächelnde Gesichter, ruhige Kompositionen. Ich wollte mich zuerst für warme Farben entscheiden. Aufgrund des CD der Firma blieb ich aber bei kühl – neutral.

Meine Vorgehensweise in etwa:

  1. Zeitplan
  2. Moodboard
  3. Recherche/Rücksprache
  4. Shootingplan
  5. Equipmentplan
  6. Statistenplan
  7. Shooting
  8. Aussortieren
  9. Nachbearbeiten

Was was das Outcome meines Experiments zur Bildwahrnehmung: Was passiert denn mit einem Bild auf einer Website? Welchen Unterschied macht die Position?Gerade auf einer Website ist besonder wichtig, wohin ein Bild den Blickfokus lenkt. Bei Fotos, auf denen Köpfe alle nach rechts gedreht sind, verläuft der Blick der Betrachtenden automatisch nach rechts. Will ich das denn hier überhaupt? Diese Folusgeschichte hätte ich besser nutzen können.

Die abgebildeten Personen lenken den Blick der Betrachter:innen auf den “Fragen?”-Button
Die abgebildeten Personen lenken den Blick der Betrachter:innen auf den Text darunter

Bilder mit viel Weiß und nur einem klaren Objekt statt zu viel Tumult gefielen dem Kunden immer am Besten. Auf einem Websitefoto sollte nicht zu viel am Bild passieren. Es ist besser, wenn es nur die Atmosphöre unterstützt anstatt abzulenken.

Oft besser Atmosphäre einfangen anstatt mit konkreter Abbildung abzulenken.

Es viel mir leicht, lächelnde Gesichter einzufangen, die beim Betrachten ein positives Gefühl erwecken sollen. Schwierig wurde es aber bei Unterthemen, die sich um z.B. Arbeitsverlust oder andere Schicksalsschläge dreht. Hier ist nicht sinnvoll fröhliche Personen abzubilden. Nachdem das Unternehmen nur eigene Angestellte und keine fremden Models auf der Website haben wollte, war dementsprechend schwer, ein ernstes bis betrübtes Gesicht vorzutäuschen. Das hat in diesem Projekt so nicht gut funktioniert.

Zu Betrachter:innen gewandte lächende Person VS. weggedrehte neutrale Person erzielen ein ganz anderes Feeling.

Statt traurigen Personen am Bild wurden schließlich neutrale Bilder verwendet.

Ich habe noch viel Luft nach Oben was Bildbearbeitung angeht. Während ich hier nur eine grundsätzliche Korrektur der Bildeinstellungen vorgenommen habe, könnte ich in Zukunft deutlich mehr Stimmung herausholen.

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