Kritische Evaluierung einer Masterarbeit

Im Zuge der Lehrveranstaltung Proseminar Master’s Thesis, soll eine Masterarbeit anhand bestimmter Kriterien analysiert werden. Die Arbeit „Grenzen – Trennung und Zusammenleben in Nikosia, Zypern“ von Jáchym Bondy, befasst sich mich der Entstehung des andauernden Konfliktes auf Zypern mittels zeitgenössischer Zeitungen und historischer Quellen. Dabei wurde das Thema Grenzen aufgearbeitet und eine städtebauliche Analyse durchgeführt, die die Wirkung der Trennung auf das städtische Leben in Zypern erfasst.

Gestaltungshöhe
Da diese Masterarbeit den Bereich Architektur and der Technischen Universität Wien einschließt, sind die gestalterischen Möglichkeiten sehr begrenzt. Ich selbst habe an der Universität Wien studiert und kann aus Erfahrung sprechen, dass die Vorgaben für die Gestaltung der Masterarbeit sehr streng sind, sprich es dürfen lediglich zwei Schriftarten und eine Schriftgröße verwendet werden. Ich kann mir daher gut vorstellen, dass die Vorgaben ähnlich an der TU sind. Außer einigen Grafiken und Fotografien, ist die Arbeit selbst sehr textlastig und daher aus gestalterischer Sicht für unseren Schwerpunkt nicht die richtige Referenz.

Innovationsgrad
Die wissenschaftliche Aufarbeitung des Zypernkonflikts hat in den letzten Jahr sehr an Popularität gewonnen. Auch ist das Thema Grenzen kein neues. Dennoch finde ich es sehr interessant die Arbeit aus einer architektonischen Perspektive zu betrachten, da es sich hier um einen anderen Blickwinkel auf das Thema handelt.

Selbstständigkeit
Durch die umfangreiche fotografische als auch planmäßige Dokumentation der Arbeit, lässt sich ein hoher Grad an investierter Zeit in die Konzeption erkennen. 

Gliederung und Struktur
Sowohl strukturell als auch in ihrer Gliederung, folgt die Arbeit einem sehr klaren Schema. Zunächst befasst sich der Schreiber mit der geschichtlichen Kontextualisierung, bis hin zur Definition von Grenzen. Interessant ist dabei die Ansicht, dass die Abschaffung von Grenzen nur die Kreierung neuer Grenzen bedingt und dass somit Grenzen für das Strukturieren einer Gesellschaft essentiell sind. Ich bin daher sehr gespannt in wie weit sich meine Meinung diesbezüglich nach der Recherche für meine Arbeit ändern könnte. Anschließend beschreibt die Arbeit das Projekt selbst und seine Rahmenbedingungen, aber einen Blick auf zukünftige Szenarien. 

Kommunikationsgrad
Der Autor verwendet eine verständliche aber auch wissenschaftliche Sprache, durch die es ihm gelingt inhaltlich ein sehr komplexes Thema zu erklären. Es kann durchaus angenommen werden, dass Personen die die Arbeit lesen, ebenfalls für das Thema sensibilisiert werden, auch ohne etwaige Vorkenntnisse. 

Umfang der Arbeit
Die Arbeit umfasst 202 Seiten, wobei ca 1/4 der Arbeit aus Fotografien besteht. Durch die sehr detaillierte inhaltliche Auseinandersetzung, sehe ich einen gerechtfertigten Aufwand im Sinne einer Masterarbeit 

Orthographie sowie Sorgfalt und Genauigkeit
Aus gestalterischer Sicht konnte ich keine Mängel feststellen, da es sich um eine leichte Abweichung unseres Studiengangs handelt. Dementsprechend kann ich die Sorgfalt der Methode nicht beurteilen.

Literatur
Bis auf einige Ausnahmen, die jedoch bei so einem historischen Thema unabdinglich sind, verwendet der Autor sehr aktuelle Quellen. Die Zitierregeln wurden eingehalten, als auch das Literaturverzeichnis alphabetisch geordnet. Ich habe außerdem einige Quellen geprüft und sehe hier soweit keine Mängeln in der Nachvollziehbarkeit.

Quelle
Jáchym Bondy: Grenzen – Trennung und Zusammenleben in Nikosia, Zypern. Technischen Universität Wien, Wien 2022. 

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