Interview mit dem Musiker, Autor und Journalisten Christian Fuchs über die Hintergründe der Genres Thriller und Horror.

Für meine Masterarbeit bekam ich die Chance, den Musiker, Autor und Journalisten Herrn Christian Fuchs zu den Thematiken Horrorfilme und Thriller zu interviewen. Dies verschaffte mir neue anregende Einblicke für die genannten Themengebiete und helfen immens mit bei meiner weiteren Recherche. Das Ziel dieses Interviews war es weitere Aspekte und Meinungen bezüglich der Filmindustrie und den Genres Horror und Thriller zu erhalten. Das dokumentierte Interview unterteilt sich in meinen Fragen und einer Zusammenfassung aus Christian Fuchs’ Antworten. 

Bevor wir anfangen, möchte ich Sie bitten, sich vorzustellen. Wer Sie sind, was machen Sie beruflich und was sind Ihre Interessen. Wie sind Sie zu Dem gekommen, was Sie heute beruflich tun?

Herr Christian Fuchs ist neben seiner Arbeit als Journalist beim ORF, Autor und Musiker. Er bereichert den Radiosender FM4 mit Film- und Pop-Beiträgen, mit Gesprächen on Air sowie mit seinem eigenen Blog. Der FM4 Filmpodcast bietet ihm, seiner Kollegin Pia Reiser sowie Gästen die Möglichkeit, sich über jegliche filmspezifischen Thematiken auszutauschen. Seine Interessen gelten den dunkleren Seiten der Popkultur. Er ist nämlich nicht am Mainstream interessiert und verfolgt die Kinokultur in einer, wie er nennt, „Twilight-Zone“. Das bedeutet, ihm ist ein Zusammenspiel aus künstlerischen Ansätzen und Genrekino wichtig. Bereits im Kindes- und Jugendalter verbrachte er viel Zeit im Kino, in dem er seine Faszination von Filmen auslebte.

Was genau weckt an Horrorfilmen und Thrillern Ihr Interesse?

Fuchs ist im Alltag ein eher ängstlicher Mensch, zum Beispiel sind Schlangen und Achterbahnen für ihn ein Grauen. Das genaue Gegenteil ist seine Leidenschaft für Thriller- und Horrorfilme, die ihn in eine andere Welt eintauchen lassen. Das Irrationale an Kinoerlebnissen lässt seine betonte Vernunft im wahren Leben vor dem Eingang stehen. Neben der Angst-Konfrontation, die er beim Schauen eines Filmes der genannten Genres erfährt, interessiert er sich zu dem für die technischen Aspekte wie zum Beispiel Kameratechniken, die Erstellung von Soundtracks sowie ihre Wirkung auf den Zuschauer. Die Wurzeln des Genres Horror sind das Zusammenspiel aus Fiktion und den wahren Hintergründen sowie dem Fantastischen und dem Übernatürlichen. Als Beispiel führt er den Schauerroman aus dem 18.- und 19. Jahrhundert an, der, wie Fuchs erwähnt „mit seiner Vorstellung vom Grauenvollen als Quelle des ästhetischen Genusses“ gilt. Des Weiteren führt er an, dass die schwarze Romantik das Hässliche mehr verehrt, als das Schöne. Beispielsautoren sind Mary Shelley, Lord Byron und J.W. Polidori. Zudem bietet das Kinoerlebnis bzw. das Filmerlebnis die Möglichkeit, ein Ort zu sein, an dem Gewalt ohne realen Schaden ausgelebt werden darf. Der Zuschauer wird mit den aus dem alltäglichen Leben ungewollten Themen, wie Tod, Einsamkeit und Alter in Horrorfilmen auf eine sanfte Weise konfrontiert. Auch bietet dieses Genre das Gefühl des Verbotenen und der Gefahr, während man sich sicher vor der Leinwand oder dem Bildschirm befindet. Neben den bereits genannten Thematiken beinhaltet Horror auch eine Faszination der Reizaufnahme hinsichtlich Body Horror, Abgründe der Sexualität und Politik. 

Wie würden Sie die Genres Horror und Thriller definieren und welche Unterschiede weisen sie auf?

Für Herrn Fuchs liegt der Unterschied zwischen Horrorfilmen und Thrillern in übernatürlichen Szenarien. Thriller entsprechen in einigen Aspekten der Realität, während Horrorfilme meist irrationale Thematiken aufgreifen.  

Gibt es einen modernen Regisseur bzgl. der bisher angesprochenen Genres, dessen Werke Sie fasziniert? Wenn ja- wer und warum?

Fuchs’ Faszination umgreift moderne Regisseure, wie Ari Aster, Julia Ducourneux, Robert, Eggers, Alex Garland und Jordan Peele. Vorreiter-Regisseure sind Dario Argento, David, Croneberg, Lucio, Fulci, Alfred Hitchcock und George Romero

Was macht Ihrer Meinung nach einen hervorragenden Horrorfilm und was einen Thriller aus? (Es können auch mehrere sein) & warum?

Ein vom zuvor erwähnten Regisseur Dario Argento kreierter Horrofilm „Suspiria“ (1977) lässt den Zuschauer in eine andere Realität eintauchen, die wie eine visueller halluzinogener Zustand aussieht. Weitere Filme, die den Zuschauer langsam aber stetig in eine neue Realität entführen, sind “The Exorcist“ (William Friedkin, 1973), “The Shining“ (Stanley Kubrick, Steven King, 1980), „Hereditary“ (Ari Aster, 2018) und „Kill-List” (Ben Wheatley, 2011). Bei Thriller fällt auf, dass es einen bedeutsamen Faktor darstellt, den Zuschauer unterbewusst aus dem Alltag in die Thematiken des Thrillers, wie Mord etc., zu führen. Das Genre bewegt sich immer ans Irrationale heran und bleibt doch noch im rationalen Bereich. Des Weiteren sind Mischformen aus Thriller und Horror, die zum Beispiel das japanische und koreanische Kino bietet, sehenswert. Die psychologische Deutung der Charaktere spielt hierbei eine zentrale Rolle. Ein weiteres Genre, dass Fuchs nennt, ist der Giallo Thriller. Dieser ist in Italien entstanden und wurde stark von Hitchcock beeinflusst. Der Unterschied hierbei liegt darin, dass nicht nur die Auflösung der fiktiven Morde wichtig waren, sondern auch die Morde selbst.  

Wie würden Sie die filmischen Arbeiten von Alfred Hitchcock und Stephen King beschreiben? Also die unterschiedlichen Herangehensweisen.

Wie allseits bekannt, war Alfred Hitchcock ein Meister der subtilen Spannungserzeugung. Er setzte wenig auf Spezialeffekte, eher auf eine originellen Umsetzung und Kombination von Kamera, Ton, Schnitt, Musik etc. Bei Filmen, die auf den Geschichten von Stephen King basieren, empfindet Fuchs oftmals das Ende kritisch, da sie zu kitschig wirken. Unter Stephen Kings Verfilmungen gibt es nur wenige, die Fuchs begeistern. Diese wären zum Beispiel „The Mist“ (2007), „Carry“ (1976) und „The Stand“ (1978). Fuchs erwähnt, dass Tarantino einmal meinte, dass Hitchcocks Raffinesse aufgrund von Zwang bezüglich Zensur in der Filmindustrie entstanden ist. Er hat gelernt, mit den Einschränkungen umzugehen. Hätte er noch einige Jahre länger gelebt, hätte Hitchcock tendenziell gewalttätigere, blutigere und evtl. gar obszöne Filme kreiert. Als Beispiel nennt Fuchs Hitchcocks Film „Franzy“ (1972), der bereits leicht in diese Richtung geht. Den Nachfolger von Hitchcock sieht Tarantino in Brian de Palma, der Hitchcocks Methoden kopierte und weiterführte. Außerdem zeigt er Blut, Gewalt und Sexualität, die Hitchcock nicht zeigen durfte. 

Welche audiovisuelle Techniken sind Ihrer Meinung nach unentbehrlich für so eine Filmproduktion? Haben Sie Beispiele?

Fuchs empfindet den auf Stephen Kings gleichnamigen Roman basierten Film „The Shining“ als Meisterwerk. Der dafür verantwortliche Regisseur Stanley Kubrick hat sich nicht um Kings Einwände und Intentionen gekümmert, sodass ebenfalls die zuvor erwähnten kitschigen Ansätze wegfielen. Weder Monster, übertriebene gefühlsvolle Elemente noch sichtbare Spezialeffekte werden in dem Film gezeigt. Für das Horrorgefühl wurde auf anschwellende bedrohliche Musik, die Farbgebung, Symmetrie und Architektur gesetzt. Wenn das Monster ins Bild kommt, ist es gelaufen. Denn kein Spezial Effekt der Welt kann die Fantasie des Zuschauers übertreffen. Bei Horror ist das Problem, dass man nicht zu genau beschreiben darf, was passiert, sonst wirkt es schnell lächerlich und die Angst fällt weg. 

Inwieweit würden Sie sagen, greifen psychologische Mittel mit in eine Filmproduktion ein? Haben Sie Beispiele?

Da es unzählige psychologische Tricks gibt, sind diese für den Umfang des Interviews kaum aufzählbar. Aufgrund dessen gibt Fuchs ein Beispiel, was er persönlich als gruseligste Szene der Filmgeschichte benennt. Diese Szene befindet sich im Film “The Exorcist III“ (William Peter Blatty, 1990). Der Film ist klassisch inszeniert und hat doch Brüche mitten drin. Die Szene spielt spät nachts im Krankenhaus im Abteil der Nervenheilanstalt. Das Gefühl, das dem Zuschauer vermittelt wird, ist ein bedrohliches. Einer der Patienten krabbelt plötzlich und ohne Erklärung an der Decke entlang und man merkt, dass etwas nicht stimmen kann. Eine Krankenschwester arbeitet hinter einem Schreibtisch, jemand geht durchs Bild und aus dem Nichts schneidet plötzlich jemand anderes mit einer riesigen Schere dessen Kopf ab. Die Szene hat keinen Bezug zu der Story und wurde als Gag angeführt. Diese Szene funktioniert mit dem psychologischen Trick, dass die Kamera sich nicht bewegt und nur auf dem Stativ starr in eine Richtung filmt. Dadurch sieht der Zuschauer nicht das Geschehen drum herum und ist nur auf einen Teil der gezeigten Geschichte fokussiert. Die klassischen Stilmittel, die sonst in Horrorfilmen genutzt werden, wie der Spannungsaufbau durch bedrohliche Musik und Kamerafahrten, fallen hierbei weg.

Inwieweit spielt die technische Entwicklung bezüglich filmischen Equipment und Visual Effects eine Rolle bei der Erzeugung von Emotionen wie z.b. Angst und Spannung?

Die Filmproduktion ist mit der Entwicklung der Technik bzw. Computerleistungen mitgewachsen, was man zum Beispiel an der Nutzung von Steadicams bis zu heutigen Dronen ausmachen kann. Steadicams waren damals für Low-Budget Filme gedacht, während sie heute in Hollywoodfilmen genutzt werden. Drohnen werden immer günstiger, sodass diese selbst für Low-Budget Produktionen bereits erschwinglich sind. Das Kritischste aus Fuchs’ Sicht, sind die Anfänge des CGI. In den 90er und 00er Jahren war es, subjektiv gesehen, nicht so gut gemacht, wodurch er befürchtete, dass es der Untergang des Genrekinos sei. Die Entwicklung der computergenerierten Bilder zeigt jedoch Positives. Das Beste daran ist, wenn man es nicht sieht. Das macht Fuchs daran fest, wenn CGI sparsam eingesetzt wird. Wenn man auf die Neuverfilmungen von „ES“ von Stephen King zurückkommt, wird sich ein abgebrühter Horrorfan kaum fürchten. Das CGI ist teilweise zu unrealistisch gemacht. Vor allem der zweite Teil ist nicht annehmbar. 

Würden Sie sagen, die heutige Technologie bezüglich Filme stellt die Herangehensweisen von Hitchcock in den Schatten?

Filmfestivalbesucher und Fans werden die Machart Hitchcocks weiterhin schätzen und führen das Erbe weiter. Doch das junge bzw. breite Publikum kann vermutlich eher weniger mit Filmen aus der Vergangenheit sympathisieren. Als Grund nennt Fuchs die heutige Gewöhnung von Videospielgrafiken (sind geeicht). 

Wie ist Ihre Prognose hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung der technischen Möglichkeiten der Filmproduktion? Bzw. anders gefragt: Wie denken Sie wird das Filmerlebnis in 5, 10 oder gar 30 Jahren sein?

Die genaue Entwicklung ist für Fuchs kaum vorhersehbar. Er vergleicht die potenzielle Entwicklung der Filmindustrie mit der Musikindustrie und deren Distributionswege: Heutzutage kann man Musik streamen, im Radio hören und doch immer noch CDs oder gar Vinyl kaufen. Das Blockbusterkino wird es weiterhin geben, eventuell noch aufgeblasener und CGI-lastiger. Das kleinere Kino verschiebt sich bereits jetzt mehr in Richtung Streaming. Fuchs macht sich eher Sorgen um das Arthouse-Kino, dass kontroverse Themen behandelt. Er hofft, dass es im Festivalkontext überleben wird, wie zum Beispiel mithilfe der Filmfestivals Berlinale und Canne. Das Horrorgenre ist wahrscheinlich das unzerstörbarste Genre, das es gibt. Die Zielgruppe der Genres Thriller und Horror ändert sich, denn nicht nur Männer interessieren sich dafür. Der Anteil an Frauen wird in Richtung der genannten Genres mehr, egal ob sie von ihnen geschrieben, gelesen oder gekauft werden. Dadurch werden immer mehr weibliche Perspektiven mit in die Filmproduktion integriert. 

Subjektive Beurteilung der Filme “Die Vögel” (1963) und „ES“ (1990, 2017/19)

Hitchcocks Film „Die Vögel“* empfinde ich im Vergleich- bezogen auf das Genre Thriller/Horror- zu allen Varianten der Filmreihe „ES“, vor allem dem letzten Teil von 2019, eher als harmlos. Während dem Schauen des Filmes* wurde ich kaum gedanklich in die Welt des Grusels entführt. Ob dies daran liegt, dass ich eher Filme aus der heutigen Zeit mit realitätsnahen VFX gewöhnt bin, kann ich nicht sagen. Die Geschichte ist an sich sehr durchdacht und gefällt mir. Lediglich die Vogelgeräusche empfand ich spätestens ab dem Punkt übertrieben, als ich es mit Katzenmiauen verglichen habe: Jedoch erwecken genau diese intensiven Geräusche die Story zum Leben. Sie stellen einen Wiedererkennungswert dar und unterstreichen die Gefahr, die von den Unmengen an Vögeln ausgeht. Aufgrund dessen wird dem Zuschauer unwohl und bereitet ihn zeitgleich darauf vor, dass in der jeweiligen Szene, in denen die Vögel zu sehen und zu hören sind, etwas Schlimmes passieren wird.

Kings „ES“ aus dem Jahr 1990 empfinde ich als absoluten Horror. Man weiß nie, wann der Killerclown wieder zuschnappen wird, was sich durch den gesamten Film, wie eine rote Linie durchzieht. Erst recht macht die Verbindung von Tod mit wehrlosen sowie naiven Kindern den Film gruselig und schon fast makaber. Der Produzent spielte viel mit dramatischer Musik, die das Wahrnehmen der jeweiligen Einstellung/Sequenz/Szene für den Zuschauer um einiges intensivierte.

Doch im Vergleich zu den beiden Neuverfilmungen aus 2017 und 2019 ist „ES“ aus 1990 eher zu ertragen. Das führe ich auf die Weiterentwicklung der Computertechnik und somit den heutigen Standards für Visual Effects zurück. Für die Neuverfilmungen brauchte ich, aufgrund des Horrors, mehrere Anläufe diese anzuschauen. Sie haben mich mit einem immensen Realitätseindruck konfrontiert, und meine Fantasie unwahrscheinlich angeregt, so dass mit meiner Vorstellungskraft gespielt wurde, ohne dass ich es verhindern konnte. Auch nach dem Anschauen der Filme war mir noch mulmig zu mute und meine Gedanken noch dort.

Insgesamt kann ich sagen, dass die Filmindustrie in den beiden Genres Thriller und Horror seit der Veröffentlichung von „Die Vögel“ eine riesige Weiterentwicklung bezüglich der technischen, audiovisuellen und darstellerischen Möglichkeiten durchgemacht hat, um Zuschauer in den Bann der jeweiligen Geschichte zu ziehen. Auch für die damaligen Möglichkeiten, in denen es keine Computertechnik gab, sind die Special Effects bereits sehr gut ausgereift, durchdacht und beeinflussen den Rezipienten während des Schauens. Nicht umsonst wird Hitchcock als „Vater der Special Effects“ betitelt.

Filmanalyse der Einstiegsszene von “Die Vögel” von Alfred Hitchcock.

Eine Schwarzblende führt in die erste Einstellung und zeigt in einer Nahaufnahme Raben, die aufgeregt am Himmel herum fliegen. Diese krächzen laut. 

Der Name „Alfred Hitchcock“ und „The Birds; Die Vögel; From the story by Daphne Du Maurier“, den Hauptdarstellern und der Crew wird in hellblau und in Großbuchstaben eingeblendet. Die Schrift hat weiße Akzente und dunkelblaue Schatten. Die Überblendung zwischen den Texten wirkt zackig. Erneut wird mithilfe einer Schwarzblende in die nächste Einstellung übergeleitet. (00:00:12-00:01:45)

Während die schwarze Fläche zu sehen ist und das Bild sichtbar wird, hört der Zuschauer bereits Vogel- und Stadtgeräusche, die zur gezeigten Umgebung passen. In einer (Halb-)Totalen fährt eine überfüllte Straßenbahn durch eine Stadt. Die Protagonistin, eine junge Frau, wird das erste Mal gezeigt. Diese läuft, nach dem die Bahn am Fußgängerüberweg vorbei gefahren ist, über die Straße. Mit ihren blonden hochgesteckten Haaren fällt sie zwischen den sonst dunkelhaarigen Menschen auf. Die Kamera folgt ihr von rechts nach links über die Straße und den Fußweg entlang. Ein Junge pfeift ihr hinterher, was sie sehr erfreut, denn sie bleibt stehen und schaut ihm lächelnd nach. Plötzlich erfriert ihr Blick und sie schaut zum Himmel. (00:01:46-00:02:11)

Am Himmel zwischen den Gebäuden wird in einer Totale ein Schwarm an Vögeln gezeigt, die wie wild durcheinander fliegen. (00:02:11-00:02:15)

Die junge Frau wird rechts-mittig in einer frontalen Halbnahen abgebildet, wie sie noch kurz zum Himmel blickt, sich umdreht und in einen Tierhandel geht. Als sie die Tür erreicht, kommt Alfred Hitchcock ihr mit zwei weißen kleinen Hunden entgegen (Cameo-Auftritt). Die Einstellung hat sich in eine Halbtotale geändert. (00:02:15-00:02:23)

In einer erneuten Halbtotalen aus dem Inneren des Gebäudes betritt die Protagonistin den Handel. Sie wird aus einer Aufsicht aus dem oberen Stockwerk heraus gefilmt. Während sie die Treppe herauf steigt, bewegt sich die Kamera rückwärts bis sie im 1. Stock angelangt ist. Die dort gezeigten Hausvögel zwitschern fröhlich vor sich hin. Als nächstes schwenkt die Kamera nach rechts mit der Darstellerin mit, während sie auf eine Mitarbeiterin zugeht und diese begrüßt: „Guten Tag Mrs. McGruder“. 

Mrs. McGruder antwortet ihr positiv überrascht mit „Oh guten Tag, Ms. Daniels“. Unbeeindruckt erwidert die junge Frau, Ms. Daniels, „Draußen wimmelt es ja vor Möven“. (00:02:23-00:02:35)

Die nächste Einstellung zeigt die beiden Frauen in einer Halbnahen. Rechts befindet sich ein Tukan leicht unscharf in einem Käfig. Der Fokus liegt auf den beiden Darstellerinnen. Ms. Daniels führt das Gespräch fort und fragt die ältere Frau: „Wo kommen die nur alle her?“. 

„Wahrscheinlich ist ein furchtbarer Sturm auf See. Der treibt sie dann landeinwärts“ antwortet diese. (00:02:35-00:02:40)

Während Mrs. McGruder spricht, wird in eine Nahaufnahme übergegangen, die die junge Frau schräg von hinten und die Ältere schräg von vorne zeigt. Diese Over-Shoulder Einstellung wechselt während dem Gespräch fünf Mal hin und her bis allein Ms. Daniels in einer Nahaufnahme mittig abgebildet wird.

„Tja, Ms. Daniels. Ich muss Sie enttäuschen, der Vogel ist leider noch nicht da“ – Mrs. McGruder.


„Aber Sie sagten doch um drei Uhr“ – Ms. Daniels


„Ah ich weiß, ich weiß. Ich rufe auch schon ununterbrochen an. Ms. Daniels, Sie machen sich ja keine Vorstellung. Die sind ja so schwer zu kriegen. Es ist wirklich ein Kunststück. Wir importieren die Vögel aus Indien, wenn Sie gerade ausgeschlüpft sind.“ (00:02:40-00:02:57)

In der bereits beschriebenen Nahaufnahme der jungen Protagonistin sagt diese fragend: „Meiner ist doch wohl schon etwas größer.“ Dabei unterbricht sie die ältere Frau in ihrem Satz. (00:02:57-00:02:59)

Daraufhin wird ebenfalls Mrs. McGruder mittig in einer Nahaufnahme dargestellt, diese antwortet: „Aber natürlich, ja. Ich meine er ist noch jung. Sie bekommen aber einen ausgewachsenen Mynah-Vogel“. Die beiden Einstellungen wiederholen sich während dem Gespräch sechs Mal:

„Und sagt der auch was?“– Ms. Daniels

„Natürlich sagt der was. Ich glaube zu Anfang spricht der wohl nur Indisch. Oh je. Ich werd wohl am besten nochmal anrufen. Sie haben gesagt um drei Uhr, aber vielleicht liegt es am Verkehr. Ich ruf schnell mal an. Wenn Sie sich einen Augenblick gedulden möchten.“ (00:02:59-00:03:20)

„Schicken Sie ihn mir lieber zu, wenn Sie ihn haben. Ich- Ich gebe Ihnen meine Adresse.“ antwortet Ms. Daniels, währen die Kameraeinstellung in eine Over-Shoulder Aufnahme wechselt, in der die ältere Frau von vorne gezeigt wird und diese antwortet: „Oh, wie Sie wünschen. Aber…äh…er ist bestimmt schon unterwegs“. Die Kamera folgt ihrer bückenden Körperbewegung nach. (00:03:20-00:03:30)

Ms. Daniels und Mrs. McGruder werden in einer Halbnahen zeitgleich gezeigt. Dabei liegt der Fokus auf der jüngeren Protagonistin, die in den rechten Teil des Bildes zur älteren Frau blickt. Diese fragt: „Soll ich nicht doch lieber noch einmal anrufen?“. Daraufhin meint Ms. Daniels: „Na gut, meinetwegen“. Die ältere Darstellerin läuft rechts aus dem Bild. Währenddessen schwenkt die Kamera leicht nach links und folgt Ms. Daniels Bewegungen, als sie sich nach unten auf die Theke stützt. Damit setzt sie sich in die Mitte des Bildaufbaus. (00:03:30-00:03:36)

Die darauf folgende Einstellung zeigt mithilfe einer Totalen vom oberen Stockwerk nach unten einen Mann, der den Tierladen betritt und sich suchend umschaut. Die Kamera folgt ihm leicht seitlich die Treppe hinauf und filmt ihn so, dass er immer in der Mitte des Bildes zu sehen ist. Er bleibt seitlich im linken mittigen Bildausschnitt in einer Halbnahen zur Kamera stehen und blickt rechts aus dem Bild hinaus. Während der Aufnahme hört man noch immer penetrantes Vogelgezwitscher. (00:03:36-00:03:50)

In der nächsten Einstellung wird mittig Ms. Daniels gezeigt, wie sie noch immer gebeugt an der Theke angelehnt steht und nach unten blickt. Dabei wird sie in einer Halbtotalen abgebildet. Der Mann spricht an sie gerichtet: „Könnten Sie mich vielleicht bedienen?“. Ms. Daniels blickt verwundert in die Richtung aus der die Stimme kommt, d.h. leicht seitlich links an der Kamera vorbei und fragt: „Was?“. (00:03:51-00:03:54)

In dem Moment ihrer Frage wird zurück zu dem Protagonisten geschnitten, der noch immer in einer Nahen links mittig abgebildet wird. Dieser erwidert: „Ich sagte, könnten Sie mich vielleicht bedienen.“ (00:03:54-00:03:57)

In einer Großaufnahme stellt sich Ms. Daniels gerade auf und blickt links aus dem Bildausschnitt. Sie wird erneut mittig gezeigt. Süffisant blickend meint sie zu dem Mann: „Ja, was darf es denn sein, Sir?“. Währenddessen läuft sie auf die Kamera zu, die sich rückwärts bewegt, um den gleichen Bildausschnitt- und Aufbau beizubehalten. Ms. Daniels deutet an, links aus dem Bild zu gehen. (00:03:57-00:04:03)

In der zuvor erwähnten Nahaufnahme des Protagonisten läuft Ms. Daniels von rechts hinein. Der Mann antwortet auf ihre Frage: „Papageien.“ (00:04:03-00:04:04)

Die Einstellung wechselt in eine Over-Shoulder Aufnahme, die die junge Frau von der rechten Seite aus frontal zeigt. Diese blickt in die linke Bildhälfte, in der sich der Mann befindet, den man jedoch nur ein wenig von hinten sieht.

„Papageien, Sir?“ Fragt die Dame.

„Ja, und zwar Sperlingspapageien. Es soll da verschiedene Arten geben.“

„Oh ja, natürlich“

„Na, ich will sie meiner Schwester zum Geburtstag schenken…und…ähm…weil sie erst 11 wird… Da möchte ich welche, die nicht ununterbrochen schnäbeln. Verstehen Sie mich?“

„Ach so, ja ich verstehe.“

„Das heißt zu passiv sollen sie auch nicht sein.“

 „Zu neutral auch nicht.“
„Haben Sie zufällig ein Paar, dass nur nett zueinander ist?“

„Oh ja, ich denke doch.“ 

Während dem Gespräch wechseln die Einstellungen von Halbnahe zu Halbnahe jeweils als Over-Shoulder Aufnahme. (00:04:05-00:04:30)

Die Einstellungsgröße wechselt erneut in eine Halbnahe, die die beiden Darsteller zeitgleich zeigt. Der Mann steht im linken Teil des Bildes und die Frau im rechten. Ms. Daniels läuft in die linke Bildhälfte. Die Kamera folgt ihr. Der Mann läuft mit einem geringen Abstand hinter ihr her und befindet sich, bis die Protagonistin stoppt, dabei in der Mitte des Bildaufbaus. Nun steht er im mittig linken Teil und die Frau im mittig rechten Teil des Bildes. Während Ms. Daniels geht, sagt sie „Also, da wollen wir mal sehen.“ Neben dem Gezwitscher hört man ihre Schuhabsätze bei jedem Schritt klappern. Der Mann fragt daraufhin: „Sind das nicht welche?“ und zeigt dabei links aus dem Bild. (00:04:31-00:04:39)

In einer (Halb-)Nahaufnahme werden rötliche Vögel gefilmt, die in einem Käfig auf Stangen sitzen. (00:04:39-00:04:40)

Daraufhin wird Ms. Daniels in einer Nahaufnahme gezeigt, sodass lediglich die rechte Schulter des Mannes im linken Teil des Bildes sichtbar ist. Die Frau schaut links an der Kamera vorbei und meint „Nein, das sind Rotspatzen“. Der Protagonist antwortet ihr „Ach, ich dachte das wären Erdbeerfinken“. Ms. Daniels läuft erneut auf die Kamera zu, welche sich rückwärts bewegt und danach nach rechts. Die Kamera folgt ihr bei jedem Schritt und filmt sie mittig. Dabei sagt die Frau „Jaja, so kann man sie auch nennen…Sperlingspapageien haben wir hier“, stoppt an einem Käfig und dreht sich zu dem Mann um, der ihr gefolgt ist. (00:04:41-00:04:53)

Erneut werden während dem folgenden Gespräch jeweils Over-Shoulder Aufnahmen in einer Nahaufnahme von beiden Darstellern gezeigt:

„Das sind Kanarienvögel…ist das nicht ein scheussliches Gefühl?“ antwortet der Mann.

„Scheussliches Gefühl, wieso?“

„Diese armen eingesperrten Geschöpfe um sich zu haben.“

„Aber wir können sie ja unmöglich im Laden rumfliegen lassen.“

„Nein, das leuchtet mir ein- liegt ein ornithologischer Grund dafür vor sie in getrennten Käfigen zu halten?“

„Oh ja, zum Schutz der verschiedenen Arten.“
„Das ist wahrscheinlich wichtig, vor allem während der Mauserzeit.“

„Oh, das ist eine wirklich gefährliche Zeit.“

„Sind sie jetzt in der Mauser?“

„Oh ja, verschiedene.“
„Woran sehen Sie das?“

(00:04:53-00:05:25)

Das Gespräch wird fortgeführt, jedoch ändert sich die Kameraeinstellung in eine frontale Halbnahe, die die beiden Darsteller stehend und anschließend nach rechts gehend zeigt. Dabei befindet sich die Frau mittig rechts und der Mann mittig links im Bild. Währenddessen sagt Ms. Daniels „Öäahh…wissen Sie…dann haben sie so einen melancholischen Gesichtsausdruck.“ Beide Darsteller schauen sich während dem Gespräch die zahlreichen Vögel um sie herum an und stoppen an einem goldenen Käfig mit zwei gelb-weißen kleinen Vögeln darin. Ms. Daniels befindet sich nun in der linken Bildhälfte und der Mann in der Rechten. Dieser antwortet ihr bzw. fragt: „Hm…ach so ist das. Also was ist mit den Papageien?“.

„Soll ich Ihnen nicht doch unsere Kanarienvögel zeigen? Wir haben ein paar besonders schöne Tiere am Lager“ antwortet Ms. Daniels.

„Na schön.“ Stille füllt das Bild, während der Darsteller darauf wartet, dass die junge Frau ihm Kanarienvögel zeigt oder etwas antwortet.

„Äh, also dürfte ich sie vielleicht mal sehen?“

(00:05:25-00:05:46)

In der darauf folgenden Einstellung wird die weibliche Protagonistin in einer Nahaufnahme abgebildet, in der ihr Gesicht zum Teil anfangs durch den Vogelkäfig verdeckt wird. Nach kurzer Zeit befindet sie sich im linken Teil des Bildes, öffnet den Käfig und versucht einen der beiden Vögel zu fangen. Jedoch missglückt ihr das und ein Vogel entkommt ihr. (00:05:46-00:06:02)

Als nächstes wird in einer Halbnahen/Halbtotalen gefilmt, wie der Vogel an der Decke hektisch herumfliegt und Ms. Daniels Hände versuchen, nach ihm zu greifen. Dabei befindet sie sich mittig rechts im Bildausschnitt. Die Kamera schwenkt nach links hinter dem Vogel her. (00:06:02-00:06:03)

Unmittelbar ändert sich die Einstellung erneut und zeigt die beiden Protagonisten mittig rechts im Bildausschnitt. Anschließend kommt Mrs. McGruder in den Raum gelaufen und fragt: „Was ist denn passiert? Oh oh.“. Im Vordergrund befindet sich ein Käfig mit einem grünen Papagei. (00:06:03-00:06:05)

Die Szenerie von 00:06:02 wiederholt sich, indem erneut der Vogel an der Decke und die nach ihm greifenden Hände von Ms. Daniels gezeigt werden. Der einzige Unterschied lieg darin, dass diesmal auch die Hände von McGruder zu sehen sind. (00:06:05-00:06:07)

Der Mann wird in der nächsten Einstellung im rechten Teil des Bildes gezeigt, wie er nach rechts oben aus dem Bildausschnitt schaut und sich nach rechts umdreht. (00:06:07-00:06:08)

Die beiden Frauen hüpfen wild durch den Raum, um den Vogel einzufangen. Dabei befinden sie sich seitlich gedreht zur Kamera in der linken Hälfte des Bildes und schauen links oben aus dem Frame. (00:06:08-00:06:09)

Die Einstellung von 00:06:05 wiederholt sich. (00:06:09-00:06:10)

Die Einstellung von 00:06:07 wiederholt sich mit dem Unterschied, dass der Darsteller sich unwohl umsieht. (00:06:10-00:06:12)

Die Einstellung von 00:06:08 wiederholt sich mit dem Unterschied, dass beide Frauen nun eher mittig abgebildet sind bzw. nach rechts gegangen sind. (00:06:12-00:06:13)

Die Einstellung von 00:06:05 wiederholt sich. (00:06:13-00:06:14)

Die Einstellung von 00:06:12 wiederholt sich mit dem Unterschied das beide Frauen nach links aus dem Bild schauen. (00:06:14-00:06:15)

In einer Halbnahen wird die Theke und der Vogel präsentiert, der dort mittig rechts landet. (00:06:15-00:06:17)

Als nächste Einstellung sieht man den Mann frontal (dann seitlich) in einer Nahaufnahme, wie er den Vogel mit seinem Hut fängt. Dabei schwenkt die Kamera mit seiner Hand bzw. seinem Hut mit  nach rechts unten und setzt diese in den Mittelpunkt. Er greift unter den Hut und umfasst behutsam den Vogel mit seiner rechten Hand. Dabei sagt er: „So, den hätten wir.“ (00:06:17-00:06:22)

Ms. Daniels befindet sich im folgenden Shot links und Mrs. McGruder mittig rechts im Bild. Beide schauen nach rechts. Hierbei handelt es sich um einem Halbnahe. Die beiden Frauen reden durcheinander: „Ich bin Ihnen sehr dankbar“ (Mrs. McGruder); Ms. Daniels ist undeutlich zu verstehen. (00:06:22-00:06:24)

Die Einstellung von 00:06:22 wiederholt sich mit dem Unterschied, dass die Kamera wieder hinauf nach links fährt und das Gesicht bzw. Oberkörper des Mannes in den Fokus setzt. Daraufhin geht er einen Schritt auf den goldenen Käfig zu und steckt den Vogel vorsichtig hinein. Dabei sagt er: „Zurück in den goldenen Käfig, Ms. Daniels.“ Währenddessen befindet er sich im linken Teil des Bildausschnitts. (00:06:24-00:06:29)

Die folgende Einstellung zeigt Ms. Daniels im linken Bildausschnitt der Nahaufnahme, wie sie leicht rechts oben an der Kamera vorbei sieht und fragt: „Was sagten Sie?“. (00:06:29-00:06:32)

Daraufhin wird der Mann mittig links in einer Halbnahen abgebildet. Dieser läuft langsam nach links. Die Kamera folgt ihm schwenkend. Am Ende der Einstellung befindet er sich im rechten Bildausschnitt und Ms. Daniels sowie Mrs. McGruder im Linken. Der Darsteller antwortet: „Ms. Daniels, das war eine Gedankenassoziation.“ 

„Woher wissen Sie meinen Namen?“ fragt Ms. Daniels verwundert.
„Von einem kleinen Vögelchen. Guten Tag, Ms. Daniels.“ Dabei verbeugt er sich vor der jungen Frau, dreht sich zu der älteren um und meint zu dieser „Madam“ und verbeugt sich erneut leicht, um zu gehen. Während er gerade aus dem Bild gehen will, meint Ms. Daniels: „Einen Augenblick bitte…Ich kenne Sie doch gar nicht. “ (00:06:32-00:06:46)

Die Perspektive wechselt in eine Nahaufnahme bzw. Over-Shoulder Aufnahme, die jedoch beide Personen ab den Schultern aufwärts komplett im Frame zeigt: Die Frau von seitlich hinten und den Mann von seitlich vorne. In dem Gespräch wird, wie die vorherigen, mit J-Cuts gearbeitet. Während dem folgenden Gespräch wird zwischen der bisher erwähnten Perspektive und einer Naheinstellung, die Ms. Daniels mittig links frontal zeigt, gewechselt.

„Aber ich kenne Sie.“

„Woher?“

„Wir haben uns vor Gericht gesehen.“

„Wir haben uns weder vor Gericht noch woanders gesehen.“

„Jedenfalls habe ich Sie vor Gericht gesehen.“

„Wann?“
„Anlässlich eines ihrer reizenden Scherze, bei dem meine Schaufensterscheibe in die Brüche ging.“

„Ich habe das Fenster nicht eingebrochen.“
„Nein, aber Sie waren der Anlass. Der Richter hätte Sie dafür einsperren müssen.“
„Was sind Sie? Polizeibeamter?“
„Ich bin für Gleichheit vor dem Gesetz. Und ich bin nicht für Streiche auf Kosten Anderer.“

„Wozu dann diese Papageien Geschichte? War das denn kein Strei…“ Fragt Ms. Daniels aufgeregt.

„Oh ich wollte wirklich welche kaufen“ fällt er ihr ins Wort.
„Sie wussten aber genau, dass ich hier nicht angestellt bin“ entgegnet sie wütend.

„Ich habe Sie erkannt, als ich reinkam und dachte es würde Sie vielleicht interessieren bei einem Streich einmal die Leidtragende zu sein“ unterbricht der Mann sie erneut. 

„Sie sind ein Scheusal.“

„Angenehm. Guten Tag, Ms. Daniels.“ antwortet er und lächelt sie süffisant an. Dabei dreht er sich nach rechts um, sagt „Madam“ zu der älteren Frau, die nicht im Bild sichtbar ist, und geht links aus dem Bild nah an der Kamera vorbei. Ms. Daniels blickt ihm nach und meint: „Es freut mich, dass Sie Ihre Vögel nicht bekommen haben.“ Hierbei ist sie mittig rechts im Bildausschnitt zu sehen und blick dabei stark links an der Kamera vorbei.

(00:06:46-00:07:34)

In der darauf folgenden amerikanischen Einstellung ist der Mann links abgebildet und läuft die Treppe hinunter. Dabei befindet er sich mittig. Diesmal folgt ihm die Kamera lediglich bis zum Anfang der Treppe. Er antwortet Ms. Daniels: „Oh ich finde schon was anderes. Wiedersehen vor Gericht.“ (00:07:34-00:07:39)

Ms. Daniels wird im nächsten Shot seitlich mittig im Bild gezeigt, wie sie ihm nachblickt. Im Hintergrund sieht der Zuschauer unscharf Mrs. McGruder hinter der Theke stehen. Nachdem der Mann aus dem Blickfeld der jungen Frau verschwunden ist, läuft diese zu der älteren. Die Kamera folgt ihr. Nun ist Ms. Daniels im linken und Mrs. McGruder im rechten Teil des Bildes zu sehen. Bisher handelt es sich um eine Halbnahe. „Wer war dieser Mann?“ fragt Ms. Daniels, während sie sich nach links umdreht und in diese Richtung schaut. „Ich hab keine Ahnung.“ antwortet die andere Schauspielerin. Nach einer kurzen Gesprächspause schwenkt die Kamera leicht nach links und nähert sich der jungen Frau, sodass sie mittig in einer Nahaufnahme abgebildet ist. Anschließend deutet sie an links aus dem Bild zu gehen. (00:07:39-00:07:52) 

In einer Totalen sieht der Zuschauer die Schauspielerin hastig zur Treppe laufen. Dabei kommt sie schräg aus der unteren Mitte des Bildaufbaus heraus. Während sie hinuntersteigt folgt die Kamera  ihr bis sie sich kurz vor der Ein-/Ausgangstür befindet. (00:07:52-00:07:59)

Der nächste Shot ist eine Halbnahe, in der Ms. Daniels frontal mittig abgebildet ist. Sie schaut nach links aus dem Bild heraus. (00:07:59-00:08:01)

Die darauffolgende Einstellung ist eine Nahaufnahme vom Heck samt KFZ-Kennzeichens eines beigen Fahrzeugs, welches wegfährt. Die Aufnahme ändert sich in eine Totale, während die Kamera dem Auto folgt bzw. nachschwenkt. (00:08:01-00:08:05)

Die Einstellung von Minute 00:07:59 wiederholt sich anfangs. Der Unterschied ist, dass die Frau zu sich selbst sagt: „Warte nur…Freundchen“, sich anschließend umdreht, in das Gebäude zur nächst stehenden Theke neben sich geht und sich etwas auf einem Magazin notiert. Die Kamera folgt ihr, bis sie stehen bleibt. (00:08:05-00:08:11)

Als nächstes wird eine Halbtotale von Mrs. McGruder gezeigt, wie sie mittig links an ein Geländer gelehnt dasteht und zu Ms. Daniels nach unten ruft: „Sie haben gesagt, der Mynah Vogel wäre unterwegs, Ms. Daniels. Sie können drauf warten“. Währenddessen wird sie aus einer leichten Untersicht gefilmt. Die Darstellerin schaut in die untere rechte Ecke des Bildausschnitts. (00:08:11-00:08:15)

Ms. Daniels ist in einer Halbnahen Einstellung und schaut zu der anderen Protagonistin nach links oben aus dem Bild heraus hinauf. Dabei steht sie frontal zur Kamera. (inkl. bis 00:08:14)

Einstellung von Minute 00:08:11 wiederholt sich. (Inkl. bis 00:08:15)

„Schicken Sie ihn mir lieber. Darf ich mal telefonieren?“ fragt Ms. Daniels; Mrs. McGruder antwortet: „Aber, bitte sehr“, womit die nächste Einstellung beginnt, in der Ms. Daniels mittig in einer Halbnahen abgebildet wird und mit der älteren Frau spricht. Sie blick nach links oben aus dem Bild, danach dreht sie sich nach rechts und wählt eine Telefonnummer. Anschließend dreht sie sich wieder frontal zur Kamera. „Ist da die Daily News? Hier Melanie Daniels. Ja bitte die Lokalschriftleitung“ meldet sie sich am Telefon.

„Augenblick bitte Mrs. McGruder“ sagt sie zu der älteren Frau.

(00:08:15-00:08:34)

Einstellung von Minute 00:08:15 wiederholt sich. (00:08:34-00:08:36)

Melanie Daniels wird mittig in einer Nahaufnahme gefilmt, wie sie mit der rechten Hand das Telefon an ihr rechtes Ohr hält und telefoniert: „Hallo Charlie, Melanie. Du musst mir einen kleinen Gefallen tun. Nein, das ist wirklich nur ein ganz wintziger. Bezirzen…oh…Charlie sowas traust du mir doch wohl nicht zu…rufst du mal für mich das Kraftverkehrsamt an und stellst fest, wer die folgende Autonummer hat? WJH 003. Kalifornische Nummer, ja. Nein…ich komme vorbei. Ist Papa in seinem Büro? Nein, ich möchte nicht in die Konferenz reinplatzen. Sag ihm, ich käme später. Danke, Charlie“. Sie legt auf, blick nach oben links aus dem Bild und fragt: „Haben Sie Sperlingspapageien?“

Während dem gesamten Gespräch hört man ihren Sprechpartner nicht. 

(00:08:36-00:09:19)

Einstellung von Minute 00:08:34 wiederholt sich. Mrs. McGruder meint: „Oh nein, leider nicht…“

(00:09:19-00:08:21

Es wird wieder zu Melanie geschnitten. Die Einstellung von Minute 00:09:19 wiederholt sich und der Zuschauer hört die ältere Dame ihren Satz fortsetzen: „…aber ich könnte Ihnen welche besorgen.“

„Dauert das lange?“ fragt Ms. Daniels. Dabei blickt sie durch den Raum.

„Äh, wann brauchen Sie sie denn?“ Antwortet Mrs. McGruder.

„Ich brauche sie gleich.“

„Ich könnte sie frühestens morgen Vormittag hier haben, wenn es Ihnen recht ist.“

„Das wäre mir sehr recht.“

(00:09:21-00:09:35)

Die Szene faded in eine Schwarzblende hinein. 

Filmanalyse der Einstiegsszene des Films “ES/IT” von Stephen King (2017)

Die Neuverfilmung des Stephen King Phänomens „ES/IT“ von 2017 wurde im Bildformat 16:9 veröffentlicht. Im Vergleich zum Original kommt Pennywise erst ca. 3 Minuten später zum Vorschein: 00:06:37. Zum Tod des Protagonisten kommt es, im Vergleich, mehr als 6 Minuten später: 00:09:07.

Der Einstieg in den Film bzw. in die erste Szene, bereitet den Zuschauer auf eine darauffolgende Schlüsselszene vor, die mit einer Schwarzblende beginnt. Während sie sich in eine Kamerafahrt auflöst (aufblenden), werden Bäume und Familienhäuser in einer Totale gezeigt. Währenddessen hört man Regen und Klaviermusik. Insgesamt ist die Einstellung regnerisch und düster. (00:00:33-00:00:55)

Daraufhin wird in einer Großaufnahme gezeigt, wie Kinderhände vorsichtig ein Stück Papier aus einem Block reissen und dieses falten. Bisher kann nicht erkannt werden, um was es sich handelt. Die Klaviermusik spielt weiterhin im Hintergrund. (00:00:56-00:01:12)

Als nächstes malt ein Kinderfinger einen Smiley auf eine von innen beschlagene Fensterscheibe; draußen prassen Regentropfen gegen das Fenster. Das Berühren der Scheibe, den Regen sowie die Musik wird nun von einer Kinderstimme durchbrochen, die zur nächsten Einstellung führt (J-Cut), in dem man einen kleinen Jungen sieht, der am Fenster sitzt und zu einem etwas älteren Jungen sagt: „Kriege ich auch keinen Ärger, Bill?“. Im Vordergrund des Bildes sieht man verschwommen die Beine des älteren Jungen (Bill), der auf einem Bett sitzt und weiterhin das Papier faltet. Der Kleinere wird scharf im Hintergrund in einer Normalperspektive abgebildet. (00:01:13-00:01:19)

Der nächste Teil der Szene zeigt die beiden Kinder in einer Totale, die das dunkle Zimmer, in denen sie sich befinden, offenbart. Bill antwortet dem kleinen Jungen stotternd: „Sei keine M-Memme“. (00:01:20)

Die folgende Halbtotale zeigt nun Bill von seitlich vorne. Man sieht ihn das erste Mal vollständig. Er redet weiter: „Ich würd’ mitkommen, wenn ich nicht… (Pause während er künstlich hustet) …dran sterben würde“ und schaut den Kleinen an. (00:01:22-00:01:26)

Dieser antwortet betroffen „Du stirbst doch nicht“. Der Bildaufbau ist, wie zuvor bei Minute 00:01:13 gezeigt wurde, gleich. Diesmal folgt jedoch die Kamera der Aufstehbewegung. (00:01:27-00:01:28)

„H-Hast du mir heute morgen nicht die K-Kotze aus der Nase laufen sehen?“. Das letzte Wort wird dabei in der nächsten Einstellung gehört (J-Cut). (00:01:29-00:01:33) 

Der kleine Junge antwortet daraufhin „Das ist eklig“, während er auf Bill und die Kamera zuläuft. In der gleichen Einstellung wird, durch eine Kamerafahrt nach oben, beide Jungen gleichzeitig im Bild gezeigt. Bill meint daraufhin „Ok. Geh und hol das Wachs“, was den kleinen Jungen verwirrt, denn er fragt „Aus dem Keller?“. Dabei sieht er bedrückt aus und schaut Bill an. Die Kameraeinstellung der Halbnahen hat sich bisher nicht verändert. Rechts neben dem kleinen Jungen ist einiges an Raum zu sehen und ist ebenfalls die Richtung, in die er kurz blickt. (00:01:34-00:01:41).

„Du willst doch, dass es schwimmt, oder?“ fragt Bill und wird nah Over-Shoulder gezeigt. Dies gibt dem Zuschauer den zweiten Tipp in der gleichen Szene, was es mit dem gefalteten Papier auf sich hat. (00:01:42-00:01:44)

Anschließend gibt das jüngere Kind nach und meint „Na gut.“ Die Perspektive ist die Gleiche, wie bei Minute 00:01:34. (00:01:44-00:01:45) 

Währenddessen läuft es aus dem Bild bzw. wird in einer Totale gezeigt. Die Kamera schwenkt nach rechts und folgt ihm, bis er aus der Tür gelaufen ist. Man hört Mäuse quieken, als er an einem Käfig vorbei geht. Die farbliche Gegebenheit ist nach wie vor dunkel, düster, bläulich und grünlich. (00:01:45-00:01:53)

Kurz wird Bill noch einmal gezeigt, wie er auf dem Bett sitzt und das Papierstück bemalt. (00:01:54)

Als der kleine Junge den Raum verlassen hat, wird in einer Großaufnahme ein Teil des gefalteten Papiers gezeigt, auf den Bill „SS George“ mit einem Filzstift schreibt, was für den kleinen Jungen steht. Somit weiß der Zuschauer, wie er heißt: George. Daraufhin wird in einer Nahaufnahme gefilmt, wie der an dem Fenster gemalte Smiley verschwindet. (00:01:55-00:02:00)

George läuft in einer Halbtotale die Treppe in das untere Stockwerk des Hauses. Links unten erscheint „Oktober 1988“ in einer Druckschrift im Bild. Die Klaviermusik nimmt an Lautstärke leicht zu und wirkt schwer. Während die Kamerafahrt George durch das, anscheinend Wohnzimmer, folgt, sieht man das erste mal woher die Musik kommt: Eine Frau, wahrscheinlich die Mutter der beiden Jungen, sitzt am Klavier und spielt konzentriert im Dunkeln. Die Kamera fährt auf die Frau zu, während George rechts aus dem Bild läuft. (00:02:01-00:02:11)

Im nächsten Shot sieht man beide Personen getrennt durch eine Wand, die in den gleichen Raum führt. Im Vordergrund ist ein Tisch unscharf abgebildet; die Personen scharf. Während George auf den Tisch und die Kamera zuläuft, schwenkt diese leicht zu ihm, sodass er vollkommen im Fokus ist. An diesem Punkt der Szene verschmelzt eine dramatisch unheilvolle Musik mit der Klaviermusik, die an Intensität zunimmt. (00:02:12-00:02:17)

Die Szene wird dramatisch aus der Perspektive von George gezeigt, wie er auf die Kellertür schaut (POV). Der Kamerazoom unterstützt die Spannung erheblich. (00:02:18-00:02:21)

Daraufhin wird George in einer Nahaufnahme und Normalperspektive gezeigt; die Kamera fährt bedächtig in eine Aufsicht. Es scheint als nimmt er jeglichen Mut zusammen, um nun seine Aufgabe zu erfüllen und in den Keller zu gehen. Licht spiegelt sich in seinen Augen, während alles außer seine rechte Seite des Gesichts völlig im Dunkeln liegt. Die Klaviermusik hat abgenommen. Der Junge geht rechts an der Kamera vorbei. (00:02:22-00:02:31)

Als nächstes wird dem Zuschauer eine Totale aus dem Keller instruiert, indem aus der Untersicht die Treppe herauf gefilmt wird. George öffnet die knarrende Tür und schaut nach unten in Richtung Kamera. Er wird anschließend in einer Halbnahen gezeigt. Begleitet wird diese Sequenz nun mit Stille. Außer einem Rauschen und der unsicheren bzw. verängstigten Lauten vom Jungen, ist nichts weiter zu hören.In der folgenden amerikanischen Einstellung geht er links im Bild zur Treppe; rechts von ihm ist erneut viel Raum, der Aufmerksamkeit auf sich zieht, da es den Eindruck macht, als wäre dort etwas Wichtiges. (00:02:32-00:02:39)

Erneut wird die Treppe in POV (= Point of View; aus der Perspektive des Darstellers) gezeigt: Die Treppe führt ins absolute „Nichts“ bzw. Dunkelheit. Mit diesem Bild kommt erneut eine dramatische Musik sowie einem langsamen Zoom-in, die die düstere Stimmung unterstützten. (00:02:40- 00:02:42)

Daraufhin wird noch einmal George mithilfe einer Kamerafahrt gezeigt, bis plötzlich die Dramatik mit einem, im Vergleich, lauten „George“ durchbrochen wird, was aus einem Walking-Talky kommt. Der Junge erschreckt und schaut nach unten zum Gerät, was sich in seiner Hand befindet. (00:02:43-00:02:47)

Der Verfasser der Botschaft, Bill, der nun in seinem Zimmer steht, anstatt zu sitzen, wird gezeigt. Der Bildausschnitt (Amerikanisch) gibt abermals viel Raum zu sehen; Bill sagt anschließend: „Beeil, dich“. (00:02:48-00:02:50) 

In der nächsten Einstellung, einer Totale, legt Bill das Walkie-Talkie auf einen Tisch und läuft nach links durch den Raum. (00:02:50-00:02:52)

Wieder sieht man George in einer Nahaufnahme unsicher am oberen Rand der Kellertreppe stehen und die Tür schließen. Flüsternd sagt er zu sich selbst „Ich bin mutig“, während er beginnt die Treppe nach unten zu steigen. (00:02:53-00:02:58) 

Die Einstellung wechselt zu einer Halbtotale und einer langsamen Kamerafahrt nach unten, die erneut dem Darsteller folgt. Er wird überwiegend im mittleren und rechten Bildausschnitt gezeigt, wodurch der Zuschauer den Anfang des Kellers begutachten kann, der jedoch zum größten Teil nur aus Dunkelheit besteht. (00:02:59-00:03:09)

Als nächstes folgt eine Totale und ein leichter Kameraschwenk nach rechts. Es wird der dunkle Keller gezeigt, wodurch lediglich Umrisse zu erkennen sind. (00:03:10-00:03:12)

Daraufhin sieht der Zuschauer in einer weiteren Halbnahe, wie George seinen Mut erneut zusammen nimmt, durchatmet und die letzte Stufe herunter steigt. (00:03:13-00:03:14)

Auch diesmal wird mithilfe einer Totale der Keller offenbart- diesmal wie George durch den Raum geht. (00:03:15-00:03:20)

Währenddessen flüstert er zu sich selbst „Wo ist das Wachs?“ und stoppt bei einer Kommode. Die Kameraeinstellung wechselt zu einer Nahaufnahme, bei der der Junge von hinten gezeigt wird. Weiter flüstert er zu sich selbst „Da ist das Wachs…ja“ und greift nach dem Wachs. (00:03:20-00:03:25)

Während er mit sich selbst spricht, ändert sich das Bild. Diesmal sieht man ihn von vorne; ebenfalls in einer Nahaufnahme. Spannungsgeladene Musik ertönt und nimmt an Intensität zu. George erstarrt, während er leicht rechts aus dem Bild schaut. (00:03:26-00:03:28)

Im nächsten Shot wird eine Holzfigur einer alten Frau in Großaufnahme gezeigt. Die Figur ist dezent grünlich angeleuchtet. Die Musik nimmt weiterhin an Spannung zu. (00:03:29-00:03:30)

Erneut wechselt das Bild zum Jungen, der noch immer verängstigt in die Richtung der Holzfigur blickt und das Wachs aus dem Regal nimmt. Kurz darauf wandert sein Blick in die, aus der Perspektive des Zuschauers, linken Seite des Bildes. Durch die Nahaufnahme wird noch nicht verraten, was er diesmal sieht. (00:03:30-00:03:31)

Eine, (Halb-)Totale zeigt daraufhin zwei leuchtende Punkte in der Dunkelheit, die als Augen interpretiert werden können. In dem Moment, als er dort hinblickt, nehmen sie an Leuchtkraft plötzlich ab, als wären sie erwischt worden. Dies gibt der Einstellung bereits einen gruseligen Charme. (00:03:31-00:03:33)

Der Junge befindet sich nun links im Bild und starrt weiterhin in die Richtung der leuchtenden Punkte. Eine Kamerafahrt kommt auf ihn zu, während er bedächtig rückwärts geht und dabei den Blick nicht abwendet. (00:03:33-00:03:36)

Zum zweiten Mal werden die beiden leuchtenden Punkte, diesmal in einer Halbnahaufnahme, gezeigt. (00:03:36-00:03:39)

Der Junge greift ängstlich, vom Zuschauer rechts, nach einer Lampe und zielt mit dem Lichtstrahl auf die vermeintlichen Augen. Er wird leicht von unten gefilmt (Untersicht) und die Musik nimmt in dem Moment schlagartig ab. (00:03:39-00:03:42)

Doch außer einem unordentlichen Regal, welches inmitten von anderem Krempel steht, ist nichts weiter zu sehen. Hierbei handelt es sich um eine Halbnahe Einstellung. Die Sequenz innerhalb der Szene gibt bereits einen Eindruck, dass etwas nicht stimmen kann oder dass sich der Junge lediglich etwas ausdenkt, was nicht da ist. Das Ungewisse verstärkt die Spannung. (00:03:42-00:03:44)

In der darauf folgenden Einstellung donnert das Gewitter in der Nähe, das Kind erschreckt und er schwenkt noch einmal die Taschenlampe. Die Halbnahe und die Dunkelheit erlauben erneut dem Zuschauer kaum eine Sicht auf die Umgebung. (00:03:44-00:03:44)

George rennt hektisch durch den Keller die Treppe hoch. Die Kamera schwenkt mit ihm mit und bleibt stehen, als er fast im ersten Stockwerk angekommen ist. Dabei sagt er „Was war das, was ist das? Oh je…“. Diese Einstellung wird mit der spannungssteigernden dramatischen Musik aus der Einstellung mit den leuchtenden Punkten gefüllt und mit einem menschlich-klingenden Hauchen, das an Lautstärke zunimmt und schlagartig verstummt, beendet. (00:03:44-00:03:58)

Der folgende Jumpcut zeigt Bill und den Jungen eng nebeneinander auf Stühlen sitzen. Der Jüngere umarmt den Älteren. Im Bildausschnitt befinden sie sich in der linken Hälfte, sodass vieles der Umgebung zu erkennen ist. (00:03:58-00:04:01)

Mit zwei hintereinander folgenden Großaufnahmen wird gezeigt, wie das zuvor erwähnte gefaltete Papier mit einem rauen Pinsel (mit vermutlich erhitzten Wachs) bestrichen wird. Es stellt sich heraus, dass es sich um ein Papierboot handelt. Helle Klavierklänge und weibliche Gesänge beginnen die Emotionalität der Einstellung zu unterstützen. (00:04:01-00:04:04)

In einer Nahaufnahme sitzen die beiden Kinder am linken Rand des Bildausschnitts und schauen konzentriert nach rechts unten auf das Boot, während Bill es bestreicht. (00:04:04-00:04:05)

Wiederholend wird die Bildeinstellung gewechselt, indem diesmal das Boot aus einer Over-Shoulder Perspektive von Bill aus dargestellt wird. (00:04:05-00:04:07)

Unmittelbar folgend sieht man die beiden in einer Halbnahen Einstellung frontal zur Kamera. Während Bill lächelt und den Pinsel in einen Behälter stellt, sagt er „Das wär’s“. Er scheint mit seinem Werk zufrieden zu sein. (00:04:07-00:04:11)

Stolz überreicht er dem kleinen Jungen das Boot und meint zu ihm „So, bitteschön. S-Sie ist klar…“. Die beiden befinden sich in einer Nahaufnahme. Bill ist im Fokus, während der Jüngere leicht unscharf abgebildet wird. (00:04:11-00:04:14)

Die Audioaufnahmen des Gesprächs der aktuellen Einstellung wird in der nächsten weitergeführt: „…zum Ablegen, Captain“. Dabei sieht man diesmal den kleinen Jungen im Fokus und Bill, der leicht an dem linken Arm vorbei gefilmt wird, unscharf. Der Junge fragt „Sie?“ und scheint sichtlich verwirrt. Bill antwortet daraufhin in der folgenden Einstellung, die ihn wieder in den Fokus setzt: „Boote sind i-immer weiblich.“ Dabei schaut er das Boot und daraufhin dem Jungen ins Gesicht, was seinem Stottern zu verschulden ist. Die Sequenz geht mit den gleichen Einstellungen so weiter. Der kleine Junge, George, lächelt seinen Bruder an und bestätigt dessen Aussage „Sie“. Bedankend umarmt er Bill, während er das Papierboot in der rechten Hand festhält. (00:04:14-00:04:28)

Beendet wird die Sequenz mit einer Totale, die erneut dem Zuschauer die Möglichkeit gibt den gesamten Raum und die beiden Kinder beim Rumalbern zu betrachten. George rennt fröhlich mit seinem Papierboot und dem Walkie-Talkie durch den Raum in Richtung Tür und ruft dabei „Bis nachher, Tschüss“. Die Kamera schwenkt mit ihm nach rechts mit. (00:04:29-00:04:34)

In der darauffolgenden Halbtotale sieht man Bill, wie er George hinterher schaut und sich dann wieder auf etwas auf dem Schreibtisch konzentriert. Dabei wird er von hinten sitzend gefilmt. Im nächsten Teil dieser Sequenz betrachtet der Zuschauer Bill nun von vorne in einer Nahaufnahme, wie er gedankenverloren die Wachsverpackung schließt und langsam zum Fenster hinüber läuft. Die Kamera neigt bzw. schwenkt mit seinen Bewegungen, erst vertikal nach oben, dann horizontal nach linkes, mit. Bill wird am Fenster seitlich gezeigt, hinter ihm ist viel Raum zu sehen. (00:04:34-00:04:47)

Der nächste Shot beginnt mit einer relativ nahen Aufnahme des oberen Stockwerks, indem sich Bill befindet, und schwenkt gemächlich zum unteren Teil des Hauses, wo sich die Eingangstür befindet. Mit der gleichen schwenkenden Bewegung wird George gezeigt, wie er aus dem Haus kommt und durch den Vorgarten rennt. Die anfängliche Aufsicht wechselt zur Normalperspektive und daraufhin zu einer Untersicht. Die Normalperspektive zeigt George ein paar Meter rennend frontal. In die Untersicht wird gewechselt, als er stoppt, sich umdreht und winkend nach oben zu Bill schaut. Insgesamt wirkt die Einstellung sehr düster: Der Himmel ist stark bewölkt und es regnet. Blautöne unterstützen den Eindruck von Kälte. Die Klaviermusik geht in dem Rauschen des Regens unter. (00:04:47-00:04:59)

Aus einer leicht erhöhten Perspektive wird George aus der Sicht von Bill in einer Totale gezeigt. Er steht mittig links im Bildausschnitt. (00:04:59)

Die nächste Einstellung ähnelt der von 00:04:47: Bill steht am Fenster und wird von der Seite gefilmt. Währenddessen spricht er in sein Walkie-Talkie, worauf „Bill“ steht: „Sei vorsichtig“. Dabei fährt die Kamera auf ihn zu und neigt sich leicht nach oben zu seinem Gesicht. (00:05:00-00:05:02)

Die vorher genannte Totale mit George, wiederholt sich ebenfalls. Diesmal geht er langsam zum Straßenrand. (00:05:02-00:05:03)

Er platziert in einer Nahaufnahme das Papierboot in dem kleinen Flüsschen, was sich zwischen Fußweg und Straße seinen Weg bahnt. Von George sind lediglich seine Schuhe und linke Hand sichtbar. Das Boot schwimmt mit der Strömung an der Kamera vorbei. Dabei liegt der Fokus auf dem Papierboot, sodass der Hintergrund unscharf wird. Orchesterähnliche Musik beginnt zu spielen und wird lauter. (00:05:03-00:05:05)

In der darauf folgenden Totale rennt George lachend dem Papierboot hinterher, welches bereits an Geschwindigkeit zugenommen hat. Verdeutlicht wird dies durch eine Kamerafahrt, die dem Jungen folgt. (00:05:05-00:05:11)

Die Perspektive ändert sich und der Junge wird nun in einer Totalen von vorne gezeigt. Die Kamera filmt aus einer Aufsicht in eine Normalperspektive. Gleichzeitig fährt sie rückwärts auf Bodenhöhe zu. (00:05:11-00:05:20)

Ein spannender neuer Einblick wird dem Zuschauer durch eine starke Aufsicht gegeben, die das Geschehen im 180-Grad Winkel nach unten offenbart und sich dabei gegen den Uhrzeigersinn dreht. George rennt von rechts nach links bis zur Mitte durch das Bild. Daraufhin wird in einer Halbnahe Einstellung gewechselt, die wiederholend George von vorne rennend zeigt. Diese wechselt und zeigt ihn nun von hinten; kurz darauf von der Seite. Durch die vielen schnellen Kameraeinstellungen wird noch einmal verdeutlicht wie rasant der Junge unterwegs ist. (00:05:20-00:05:29)

Durch eine POV-Aufnahme, die auf das schwimmende Boot fokussiert ist, wird erst im letzten Moment eine Barrikade offenbart. In der nächsten Einstellung läuft George mit dem Kopf voran dagegen und fällt hin. (00:05:29-00:05:30)

Unter der Barrikade im Flüsschen liegend kneift er die Augen vor Schmerz zusammen. Gezeigt wird er dabei in einer Totale. Er blickt auf das Boot, welches weiter dem Straßenverlauf folgt. (00:05:30-00:05:33)

Die Perspektive ändert sich und zeigt auf Bodenhöhe das Boot im Fokus und George verschwommen im Hintergrund. Die Einstellungsgröße bleibt unverändert. (00:05:33-00:05:37)

Hektisch steht George auf und rennt seinem Boot hinterher. Die Kamera begleitet ihn mithilfe einer Fahrt von seitlich hinten. (00:05:37-00:05:41)

Damit der Zuschauer eine Ahnung bekommt, wo sich der Junge momentan befindet, werden in der nächsten Einstellung mithilfe einer Kamerafahrt von oben nach unten zwei Straßenschilder in einer Nahaufnahme gezeigt. Während der Fahrt nach unten sieht man George noch immer rennen. Die Einstellungsgröße wechselt fließend in einer Totale. Bevor die Fahrt die Mitte des Bildes erreicht, wechselt die Einstellung erneut in einer Halbnahe und zeigt Georgie von vorne. (00:05:41-00:05:44)

Daraufhin wieder in einer POV, die das Papierboot in einer Halbtotale zeigt. (00:05:45-00:05:47)

Kurz bevor dieses einen Gully runter schwimmt bzw. fällt wird die Szenerie von links nach rechts schwenkend in einer Totalen gezeigt. Der Junge rennt panisch dem Boot hinterher. (00:05:47-00:05:49)

Die Dramatik der Sequenz wird durch eine Nahaufnahme des Bootes verdeutlich, welches fast im Gully verschwindet. In dem Moment wird zurück zu George geschnitten, der panisch „Nein!“ schreit. Dabei befindet er sich mittig rechts im Bild und wird in einer Halbnahen gezeigt. (00:05:49-00:05:51)

Das Boot bekommt die volle Aufmerksamkeit des Zuschauers, indem sein Abgang in einer Großaufnahme und Untersicht aus dem Gully heraus gefilmt wird. George taucht, noch immer schreiend, im Hintergrund auf. Im zweiten Teil der Gully-Sequenz wird der Bildausschnitt ein bisschen größer aber bleibt inhaltlich gleich: Das Regenwasser fließt an der Kante des Abflusses herunter und George schaut nach seinem Boot suchend hinein. (00:05:52-00:05:55)

Die Gesamte Szenerie wird anschließend in einer nach rechts bewegten bzw. schwenkenden Totale gezeigt, in der sich der Junge im rechten Bildbereich befindet. Die Umgebung ist erkennbar und wird im Hintergrund unscharf: Der Fokus liegt hauptsächlich auf dem Protagonisten. Dieser sagt zu sich selbst: „Oh je, Bill bringt mich um.“ (00:05:55-00:05:57)

Als nächstes wird durch einen niedrigen Over-Shoulder Shot frontal auf die Gullyöffnung gefilmt und dabei heran gezoomt. Durch die Länge des Shots steigert sich die Spannung. (00:05:55-00:06:02)

George schaut neugierig in die Öffnung. Dabei befindet er sich mittig im Bild und schaut nach rechts unten. Der Zuschauer betrachtet ihn dabei erneut aus dem Gully heraus in einer Nahaufnahme. (00:06:02-00:06:03)

Mit einer laut ertönten dramatischen Musik und einer Art menschlichen Hauch-Geräusches wird aus der Sicht des Jungen (POV) in der Dunkelheit des Gullys zwei gelblich leuchtende Augen erkennbar, die sich auf ihn fixieren. (00:06:02-00:06:05)

George schreckt schreiend zurück. Der Bildaufbau zeigt ihn schräg in der linken Hälfte, wie er nach rechts unten schaut. Die Einstellung kann als Halbtotale/Nahaufnahme interpretiert werden. (00:06:05)

Die darauf folgende Over-Shoulder Aufnahme zeigt, wie das Wesen mit den leuchtenden Augen näher an die Gullyöffnung tritt, sein „Gesicht“ dem Jungen lächelnd offenbart und „Hallo George“ dabei sagt. Der Fokus liegt vollkommen auf dem Wesen. (00:06:05-00:06:10)

In einer Nahaufnahme wird sich auf das verängstigte Gesicht des Kindes konzentriert. Es befindet sich in der Mitte des Bildes und schaut weiterhin nach rechts. (00:06:10-00:06:11)

Das Wesen befindet sich im mittig rechten unteren Teil des Bildes, schaut nach links oben und redet weiter zu dem Kind: „Was für ein schönes Boot…willst du es wieder haben?“ Die Einstellungen von Minute 00:06:10 wiederholen sich. (00:06:11-00:06:15)

George antwortet daraufhin dem Wesen verängstigt „Ä-ä-ä-hm, ja bitte“. Die Einstellung von Minute 00:06:03 wiederholt sich. (00:06:16-00:06:18)

Die folgende Over-Shoulder-Einstellung zeigt das Wesen, wie es aus der Gullyöffnung das Kind direkt anschaut. Dabei befindet es sich relativ mittig und das Kind links im Bild. Das Wesen führt die Unterhaltung fort und meint: „Du siehst aus wie ein braver Junge. Du hast bestimmt viele Freunde…“.  (00:06:18-00:06:22)

Die Shoteinstellung von Minute 00:06:18 wiederholt sich: George antwortet noch mehr verängstigt dem Wesen: „Drei, aber mein Bruder ist mein aller bester.“ (00:06:22-00:06:25)

Nun wird das Wesen in einer Großaufnahme gezeigt. Es befindet sich mittig im Bild platziert und schaut nach links oben. Spucke rinnt ihm aus dem Mund, als würde er sich auf sein Lieblingsessen freuen. Es fragt nach Georges Bruder: „Wo ist er?“. (00:06:25-00:06:27)

Einstellung von Minute 00:06:18 wiederholt sich erneut. George antwortet dem Wesen: „Im Bett…krank.“. (00:06:27-00:06:29)

Einstellung von Minute 00:06:25 wiederholt sich: Das Wesen sagt: „Ich wette, ich kann ihn aufmuntern. Ich gebe ihm einen Ballon.“ (00:06:29-00:06:32)

Einstellung von Minute 00:06:18 wiederholt sich: George nickt unsicher. (00:06:33-00:06:35)

Einstellung von Minute 00:06:25 wiederholt sich: Das Wesen meint daraufhin zu dem Jungen: „Willst du auch einen Ballon, George?“ (00:06:35-00:06:37)

Einstellung von Minute 00:06:18 wiederholt sich: George antwortet selbstbewusst: „Ich darf eigentlich nichts von Leuten annehmen, die ich nicht kenne.“ (00:06:37-00:06:41)

Einstellung von Minute 00:06:25 wiederholen sich: Das Wesen meint zu dem Jungen „Oh…nun, ich bin Pennywise, der tanzende Clown“. Dabei lacht es und schüttelt sich kurz; Glöckchen klingeln. (00:06:42-00:06:46)

Einstellungen von Minute 00:06:18 wiederholt sich: George starrt den Clown unsicher an. Im Hintergrund hört der Zuschauer den Clown noch einmal seinen Namen wiederholen: „Pennywise…“. Den anfangenden Satz führt er in der nächsten Einstellung weiter (J-Cut). (00:06:46-00:06:49)

Einstellung von Minute 00:06:25 wiederholt sich: Pennywise führt die Unterhaltung weiterhin fort, indem er sagt: „…ja….das ist George, George…das ist Pennywise.“ Währenddessen zeigt er auf den Jungen und sich selbst. (00:06:49-00:06:54)

Einstellung von Minute 00:06:18 wiederholt sich: George beginnt zu lachen. (00:06:54-00:06:56)

Einstellung von Minute 00:06:25 wiederholt sich: Pennywise versucht noch einmal George davon zu überzeuge, dass er kein Fremder ist und meint: „So, jetzt kennen wir uns doch, nicht wahr?“ (00:06:57-00:06:59)

Einstellung von Minute 00:06:18 wiederholt sich: George blickt ernst in den Gully hinab. (00:06:59-00:07:01)

Die Sequenz wird durch ein neues Ereignis unterbrochen, indem eine Anwohnerin gezeigt wird, die auf ihre Terrasse geht und einen Vorhang hochzieht, damit dieser nicht vom Wind kaputt gemacht wird. Dabei sieht sie George an, wie er sich kniend am Straßenrand befindet. Die Kamera fährt von einer leichten Untersicht in eine Normalsicht und schwenkt dabei leicht nach unten. Es handelt sich um eine Halbtotale. Die Frau wird erst leicht seitlich und anschließend von hinten präsentiert. (00:07:01-00:07:14)

Eine Katze blickt mittig im Bild zwischen dem Zaun der Terrasse hindurch. Diese wird frontal in einer Normalperspektive und Halbtotale gezeigt. (00:07:14-00:07:15)

In der folgenden frontalen Halbtotale wird die Frau mittig abgebildet, wie sie sich umdreht und in die Richtung geht, aus der sie herkommt. (00:07:16-00:07:19)

Diesmal werden George und Pennywise in einem Frame gezeigt. Die Halbtotale wird seitlich links vom Clown nach oben zum Jungen konstruiert. Von Pennywise ist lediglich eine Wange sichtbar. George fragt ihn neugierig: „Wie bist du denn da runter gekommen?“. (00:07:19-00:07:21)

Die Einstellung von Minute 00:07:16 wiederholt sich: Der Clown antwortet spielerisch „Der Sturm hat mich weggeblasen.“ Daraufhin legt er eine kurze Pause ein und spricht weiter „Den gesamten Zirkus hat er weggeblasen.“ Pennywise beginnt unheimlich bzw. gestört zu lachen. (00:07:21-00:07:29)

Einstellung von Minute 00:06:32 wiederholt sich: Pennywise erstarrt aus seinem Gelächter und schaut George mit einem leeren Blick an. Weiter führt er den Dialog fort „Kannst du den Zirkus riechen, George?“ Auffällig viel Speichel tropft ihm dabei aus dem Mund. (00:07:29-00:07:34)

Einstellung von Minute 00:06:18 wiederholt sich: George schaut noch immer fragend und unentschlossen den Clown an. Währenddessen hört man Pennywise sagen: „Da gibt’s Erd…“. (00:07:32-00:07:34) 

Im darauffolgenden Shot, der die Kameraeinstellung von Minute 00:06:32 wiederholt, führt er fort …nüsse…Zuckerwarte“ (J-Cut). Dabei starrt er den kleinen Jungen spielerisch und düster an. (00:07:34-00:07:37)

Die Einstellung von 00:06:18 wiederholt sich; der Clown redet ununterbrochen weiter: „…Hotdogs…“. (00:07:37-00:07:39)

Die Einstellung von Minute 00:06:32 wiederholt sich; Pennywise redet noch immer: „…und…“. Dabei betont er das „d“ überspitzt. (00:07:39-00:07:42)

Die Sequenz wechselt wieder zu George mit der gleichen Einstellung wie zuvor in Minute 00:06:18. Er führt Pennywise’ Satz zu ende: „…Popcorn?“. (00:07:42-00:07:43)

„Popcorn! Das magst du am liebsten?“ ruft der Clown aufgeregt und lacht hysterisch. Er wird noch immer in der gleichen Nah-Einstellung gefilmt wie zuvor. (00:07:44-00:07:46) (Einstellung von Minute 00:06:32)

Nickend sieht George den Clown an und meint „Aha“. Die Einstellungen sind noch immer gleich. (00:07:46-00:07:47) (Einstellung wie bei 00:06:18)

„Ich auch!“ Antwortet ihm der Clown und beginnt noch hysterischer zu lachen. Er unterbricht sich, indem er fortführt: „Weil es popt! Pop, pop,…“. (00:07:47-00:07:53) (Einstellung wie bei Minute 00:06:32)

Im nächsten Shot wird sein Satz fortgeführt (J-Cut), während George in der gleichen Einstellung wie zuvor gezeigt wird: „…pop.“ Der junge beginnt zu lachen. Es wechselt noch zwei Mal zum Clown und wieder zurück zum Jungen, wie beide ein paar Mal „Popp“ sagen. (00:07:53-00:07:59) (Einstellung wie bei 00:06:18)

Plötzlich erstarrt Pennywise und schaut George still an. (00:07:59-00:08:01) (Einstellung wie bei Minute 00:06:32)

George wird ebenfalls ruhig und schaut den Clown verängstigt an. (00:08:01-00:08:03) (Einstellung wie bei 00:06:18)

Pennywise starrt ihn noch immer lautlos an. (00:08:03-00:08:06) (Einstellung wie bei Minute 00:06:32)

George bekommt es immer mehr mit der Angst zu tun und meint: „Äh…Ich geh dann mal lieber wieder nach Hause.“ (00:08:06-00:08:09) (Einstellung wie bei 00:06:18)

„Oh, ohne dein Boot?“ Fragt der Clown und hebt das Papierboot auf die Höhe seines Gesichts. (00:08:09-00:08:12) (Einstellung wie bei Minute 00:06:32)

„…Das willst du doch nicht verlieren, George.“ Der Satz wird erneut über zwei Einstellungen gelegt (J-Cut). George schaut den Clown nachdenklich und unsicher an. (00:08:12-00:08:15) (Einstellung wie bei 00:06:18)

Pennywise macht weiter mit seinen Verunsicherungsversuchen und meint zu George: „Bill würde dich umbringen.“ Dabei zieht er leicht die Mundwinkel hoch, was künstlich wirkt. (00:08:15-00:08:19) (Einstellung wie bei Minute 00:06:32)

George starrt ihn noch immer unsicher an. (00:08:19-00:08:21) (Einstellung wie bei 00:06:18)

Wissend, dass er George dort hat wo er ihn wollte, grinst Pennywise bösartig und hält das Boot noch ein bisschen höher, damit George danach greift. Dabei meint er „Hier…du kriegst es zurück.“ Unheimliche Geigenmusik beginnt zu spielen. (00:08:21-00:08:26) (Einstellung wie bei Minute 00:06:32)

George starrt ihn noch immer unsicher an. (00:08:26-00:08:28) (Einstellung wie bei 00:06:18)

Der Clown redet weiter und tut so, als würde er ihm das Boot geben wollen: „Na los, nimm es, George.“ (00:08:28-00:08:31) (Einstellung wie bei Minute 00:06:32)

George starrt das Boot unsicher an und bewegt sich langsam nach vorne. Die Musik nimmt an Intensität zu. (00:08:31-00:08:33) (Einstellung wie bei 00:06:18)

Zum ersten mal Seit dieser Frequenz ändert sich die Kameraeinstellung im Bezug auf Pennywise, indem er in einer Over-Shoulder Shot in einer Nahaufnahme gezeigt wird. Man sieht lediglich die untere Hälfte seines Gesichts und die leuchtenden Augen. Zwar ähnelt sich das sehr den letzen Shots und bringt doch Abwechslung. (00:08:34-00:08:35)

In einer seitlichen Halbtotale sieht der Zuschauer, wie George sich nach vorne beugt und zum Gully krabbelt. (00:08:35-00:08:37)

In einer Nahaufnahme, die ebenfalls den anderen ähnelt aber mehr auf in fokussiert ist, greift er zaghaft in Richtung des Boots. Doch Pennywise zieht das Boot zurück. (00:08:37-00:08:40)

Die Einstellung von Minute 00:08:34 wiederholen sich: George setzt seine rechte Hand wieder auf den Boden. Pennywise’ Augenfarbe wechselt von Blau zu Gelb. Die Musik ist nun unüberhörbar, intensiv und steigert sich. (00:08:40-00:08:42)

George greift erneut zaghaft nach dem Boot. (00:08:42-00:08:47)

Die Kameraeinstellung wechselt schnell und abprupt, indem eine seitliche Nahaufnahme aus dem Gully heraus hauptsächlich den Clown und die Hand des Kindes zeigen. Pennywise beginnt gänsehauterregend zu schreien. (00:08:47-00:08:48)

In der darauf folgenden Großaufnahme sieht der Zuschauer, wie Pennywise seinen, mit gefährlich spitzen Zähnen, bespickten Mund überdimensional öffnet und seine Augen weit aufreisst. (00:08:48-00:08:49)

In einer Over-Shoulder Aufnahme beißt er in Georges Arm. Dabei dramatisiert ein rasanter Zoom die Einstellung. Das Gesichts des Clowns hat sich unerkennbar verändert bzw. auseinander gezogen, damit er den gesamten Arm mit seinem Mund umschließen kann. (00:08:49)

Die zuvor genannte Katze schaut durch den Zaun der Terrasse seines Frauchens und befindet sich im linken unteren Teil des Bildes. Sie wird in einer Normalperspektive gefilmt. (00:08:50-00:08:51)

In einer Totale in Übersicht sieht man, wie George schreien nach hinten kippt und sein rechter Arm in Richtung Gully schwimmt oder gezogen wird. (00:08:52)

Die nächste Einstellung ist eine Halbtotale, die in einer Normalperspektive mittig im Bild auf George fokussiert. (00:08:53)

Daraufhin wird dem Zuschauer in einer Nahaufnahme frontal mittig Georges schmerzverzerrtes Gesicht präsentiert, während er verzweifelt vom Gully versucht wegzurobben. (00:08:53-00:08:56)

In einer 180 Grad Aufsicht befindet sich der Junge mittig in der Totalen und mitten auf der Straße. Der Regen tropft auf ihn herab. Langsam greift Pennywise’ Hand aus dem Gully. (00:08:56-00:08:59)

Die Einstellungen von Minute 00:08:54 wiederholen sich: George wird nach hinten zum Gully gezogen. (00:09:00-00:09:01)

Die Einstellungen von Minute 00:08:56 wiederholen sich: George wird nach hinten zum Gully gezogen. Eine breite Blutspur verbindet sich mit dem abfließenden Regenwasser auf der Straße. (00:09:02-00:09:03)

Mithilfe eines Zooms und einer Halbtotale wird George ein letztes Mal vor seinem Verschwinden front mittig gezeigt. Sein Schrei reißt schallend ab und Stille ertönt. Nur noch der Regen ist hörbar. (00:09:03-00:09:07)

Die ältere Frau schaut erneut auf dem Balkon in die Richtung wo sich der Junge befunden hatte. Sie befindet sich links im Bildausschnitt und geht auf den Zaun zu. Dabei wird sie in einer leichten Aufsicht gezeigt. Die Kamera neigt sich nach oben. Ihre Katze miaut. (00:08:07-00:08:14)

Die Katze schaut durch den Zaun. (00:09:15-00:09:17)

In einer Over-Shoulder Aufnahme sieht man die Frau im rechten Teil des Bildes und mittig links die Stelle, wo sich George bis gerade eben noch befunden hatte. Außer einer Blutspur ist nichts mehr von ihm zu sehen. Die Frau läuft rechts aus dem Bild. (00:09:17-00:09:21)

Das Bild wird abrupt schwarz. (00:09:21)

Filmanalyse der Einstiegsszene des Films “ES/IT” von Stephen King (1990).

Der in 1990 erstellte Originalfilm „ES/IT“ wurde im Bildformat 4:3 veröffentlicht und enthält einige Fakten, die in diesem Text aufgeführt werden. Die nachfolgend beschriebene Einstiegsszene zeigt ein Zusammenspiel aus verschiedenen audiovisuellen Verfahren, die die bestehende Atmosphäre kreiert haben. Direkt in den ersten vier Minuten führt der Film in die Dramatik des plötzlichen Todes bzw. Mordes eines jungen Mädchens ein, während Pennywise das erste Mal gezeigt wird:

Die Szene beginnt mit einer Überblendung und einem Zoom-in von einem Foto in einer Videoaufnahme, in der in einer Totale eine städtische befahrene Straße am Tag abgebildet wird. Hierdurch sieht der Zuschauer die zeitliche Veränderung der Stadt, da die Gebäude sich verändern. Im Vordergrund befindet sich ein großes Schild mit der Aufschrift „PARAMOUNT. RETAIL SPACE FOR LEASE. 9 0 – 1 152“. Unter dem Schild läuft eine Person auf dem Gehsteig. Mit einem langsamen Schwenk nach links oben wird auf das Haus fokussiert, an dem das Schild befestigt ist. Plötzlich blitzt es. Während der Einstellung beginnt Geigenmusik zu spielen.(00:01:11-00:01:32)

Ein Haus wird in einer schrägen Halbtotale/-nahen gezeigt. Wäsche flattert sanft im Hintergrund im Wind. Nachbarshäuser sind ebenfalls im Hintergrund sichtbar. Das Wetter ist unverändert. (00:02:32-00:02:38)

Ein Wäscheständer samt im Wind wehender Wäsche wird in einer Aufsicht und Halbnahen gezeigt. (00:02:38-00:02:41)

Der darauf folgende Shot zeigt erneut die Wäsche von Minute 00:02:32; diesmal in einer Halbnahen. (00:02:41-00:02:44)

Regen fällt in blau-weiße Tassen, die kurz davor sind überzulaufen. (00:02:44-00:02:52)

Das Kind fährt singend und nichtsahnend den Gehweg zu dem Haus seiner Eltern mit seinem Dreirad hoch. Hierbei wird zuerst das Dreirad nah gezeigt und anschließend mehrere Totalen, die die Umgebung offenbaren. Zu hören ist ein aufrauender Wind und Gewitter, was einen Sturm ankündigt. Ein Hund bellt im Hintergrund. (00:01:52-00:02:15) 

Die Mutter des Kindes läuft hektisch ins Haus und ruft ihre Tochter, damit diese ihr folgt: „Komm rein, Laurie Anne. Es gibt gleich einen Sturm.“ Die Frau schaut in den Himmel und geht anschließend mit einem Wäschekorb ins Haus. Die Einstellung zeigt die Frau ab kurz über den Knien aufwärts und beschränkt den Blick des Zuschauers, indem wenig von der Umgebung gezeigt wird. (00:02:10-00:02:19) 

Das Mädchen schiebt daraufhin ihr Dreirad in den Garten ihres Zuhauses und sieht plötzlich eine Puppe auf dem Boden liegen. Sie hält an und hebt das Spielzeug auf. (00:02:20-00:02:30) 

Aus dem nichts hört man verschiedene Kinderstimmen, die überlappen und eine klare männliche Lache, die aus der Menge der Stimmen hervorsticht.Das Mädchen dreht sich nachdenklich zur Geräuschquelle um, die aus dem Wäscheständer mitten im Garten zu kommen scheint. (00:02:30-00:02:33)

Der Wind rauscht weiterhin und eine dramatische Musik baut sich zögerlich auf, die von Sekunde zu Sekunde immer intensiver wird. Das Kinderlachen verschwindet mit dem Einsetzen der Musik. Hierdurch wird dem Zuschauer bereits signalisiert, dass gleich etwas, wahrscheinlich eher Negatives, passieren wird. Das Kind wird ausschließlich in Nahaufnahmen gezeigt und der Wäscheständer von unten nach oben und in einer Halbtotalen. Dem Zuschauer wird keine andere Möglichkeit gegeben, als dem Mädchen direkt ins Gesicht zu sehen und darauf zu warten, was sie sieht. Da aus der Perspektive des Wäscheständers auf das Mädchen gefilmt wird, entsteht der Eindruck als würde sie jemand beobachten. (00:02:33-00:02:44) 

Auf einmal sieht man den Clown, Pennywise, in Großaufnahme im Wäscheständer zwischen der aufgehangenen Wäsche stehen. Er schaut das Mädchen belustigt an und sagt zu ihr „Hallo“. (00:02:45) 

Das Mädchen beginnt zu lächeln bis sie merkt, dass etwas nicht stimmen kann und schaut eher fassungslos in die Richtung des Wäscheständers bzw. Pennywise’. Durch das Hin- und Herschneiden der Einstellungen des Mädchens zu dem Clown, zum Mädchen und wieder zum leeren Wäscheständer wirkt es so, als würde der Clown nur in ihrer Fantasie bestehen. (00:02:45-00:02:54)

Indem aus der Perspektive des Clowns auf das Mädchen mit der Kamera zugegangen und anschließend in eine Schwarzblende übergeht, wird ihr vermeintlicher Todesgrund dargestellt. Hierbei wird eine Zeitlupe verwendet, die wahrscheinlich mit einer zu langen Belichtungszeit aufgenommen wurde. Dadurch wird das Bild leicht schwummrig. (00:02:54-00:02:58)

Verdeutlicht wird dies im Anschluss, als die Mutter nach ihrer Tochter ruft und lediglich das umgekippte Dreirad in einer Halbtotal-Einstellung entdeckt. (00:02:33-00:02:44)

Daraufhin sieht der Zuschauer in einer Nahaufnahme ihr geschocktes Gesicht und wie sie anfängt zu schreien. (00:02:33-00:02:44)

Ohne zu zeigen, was mit der Tochter passiert ist, verdeutlicht ihr panischer Schrei, dass es ein sehr schlimmer Anblick sein muss. Unterstützt wird diese These, indem in der nächsten Einheit ein „kindergroßer“ Leichensack aus dem Garten der Mutter abgeholt wird und die Polizei zur Befragung da ist. (00:03:22)

Facts über Hitchcocks “The Birds” und Kings “ES”.

Alfred Hitchcock Horror/Thriller-Film „The Birds/Die Vögel“ wurden 1963 in den USA für Universal Pictures produziert. Er hat eine Länge von 119 Minuten und eine Altersbeschränkung ab 16 Jahren. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman der Autorin Daphne Du Maurier aus dem Jahre 1952. Die Originalsprache ist Englisch. Das Drehbuch schrieb der amerikanische Schriftsteller Salvatore Albert Lombino (Künstlername: Evan Hunter), der neben Drehbüchern ebenso bekannt für seine unzähligen Krimis, Science-Fiction Romane und Kurzgeschichten ist. Nicht zu unterschätzen ist das für den Film erstellte Storyboard, an welches sich bei den Filmaufnahmen sehr genau gehalten wurde. Hinsichtlich der Methoden für die Audioerstellung wurde überwiegend mit dem Gekrächze der Vögel gearbeitet, indem deren Laute schrill, intensiv und befremdlich in den Vordergrund gerückt wurden. Dies führt dazu, dass die Vögel als Quelle des wahren Horrors identifiziert wird und den Kern des Films widerspiegelt.

Die visuellen Techniken beinhalten ca. 400 Trickeinstellungen, wie Rückprojektionen, wofür Hitchcock bekannt ist, Matte Paintings, Rotoskopie und durch das Freistellen von Bildmaterial mithilfe von einem einfarbigen Hintergrund. Des Weiteren wurde der Film im Seitenverhältnis von 1,85:1 produziert. Das Budget lag bei 2,5 Millionen Dollar und spielte rund 11,4 Millionen Dollar ein. 

„It/Es“ teilt sich in drei Filme auf, die auf der gleichnamigen Buchvorlage des US-amerikanischen Autors Stephen King basieren. Der erste Teil wurde 1990 veröffentlicht und hat eine Länge von 192 Minuten. Verfasser des Drehbuchs sind Tommy Lee Wallace, Lawrence Cohen sowie Stephen King. Der Film hatte ein Budget von 35 Millionen Dollar und konnte das zwanzigfache (ca. 700 Millionen Dollar) einspielen, was ihn für King zu einem der erfolgreichsten Filme macht. Der zweite Teil, bzw. die Neuverfilmung, erschien 27 Jahre später mit einer Länge von 135 Minuten und wurde von den Drehbuchautoren Cary Joji Fukunaga, Gary Dauberman und Chase Palmer geschrieben. Auch am Drehbuch des dritten und vorerst letzte Teils „ES – Kapitel 2“, der 2019 veröffentlich wurde, arbeitete Gary Dauberman. Alle Filme sind ab 16 Jahren zugelassen. Da sich die Masterarbeit und dessen Vorbereitung auf die Entwicklung der audiovisuellen Methoden im Laufe der Zeit konzentrieren soll, wird hauptsächlich Bezug auf den dritten Teil der Reihe genommen. Zwischen dem Original sowie Hitchcocks „The Birds“ und dem Remake von „Es“ gibt es aus audiovisueller Sicht einen gigantischen Sprung.

Nicht nur die Ton- und Bildtechnik haben sich über die Jahre verändert; auch die Art der filmischen Gestaltung bzw. Erzählung und die Bandbreite an Möglichkeiten im Bereich der Special- und Visual Effects zeigen große Fortschritte auf. 

IT, Pennywise, 1990

IT, Pennywise, 2019

Unterschiede in der Entwicklung von audiovisuellen Techniken in den Genres Thriller/Horror am Beispiel von Hitchcocks „Die Vögel“ und Stephen Kings Neuverfilmung „Es“.

Ich interessiere mich für die Filmgenres „Thriller“ und „Horror“, die meistens zusammenspielen sowie deren Entwicklung in den letzten 60 Jahren. Im Vordergrund in diesem Gebiet stehen die kreativen Storyideen des britischen Regisseurs Alfred Hitchcock und des amerikanischen Buchautors Stephen King. Die Aspekte der beiden Genres und die Kombination daraus, können den Zuschauer ein eine spannende Welt entführen, die ihn für eine kurze Zeit aus seinem Alltag reißt. Wichtig ist es mir, diese Aspekte, erst unabhängig und dann auf beide Filme bezogen, aufzuzeigen und anschließend die Unterschiede zwischen den damaligen und heutigen Faktoren auf Grundlage der genannten Filme zu analysieren. Hierbei soll herausgefunden werden, ob es Überschneidungen hinsichtlich audiovisueller Methoden gibt, die ein einheitliches Schema für die Genre bilden, die auch in anderen Beispielen der Filmgeschichte gefunden werden können.

Im Vordergrund steht der Einsatz von audiovisuellen Techniken, die bestimmte Emotionen beim Zuschauer erzeugen sollen und somit auf der Gestaltpsychologie basieren. Hierzu zählen unter anderem: Sound Effekte, Musik, Sprachgestaltung, Soundscaping, Atmos und deren dramaturgische Verwendung im Film. Hierbei möchte ich auf den Spruch „See with your ears“ aufmerksam machen, der aussagt, dass man Mithilfe seiner Vorstellungskraft Ton in Bilder umwandeln kann. Hinzukommend beeinflussen Bild- und Licht-gestaltung, Special Effects, VFX, Colorgrading, Schnittart bzw. die gesamte Zusammensetzung des Bildmaterials in der Postproduktion, Kostüm und Maske, Handlungsaufbau, Continuity sowie Qualität die Sinneswahrnehmung und wie ein Genre vom Rezipienten interpretiert wird. Als Beispiel kann genannt werden, dass in beiden Filmen überwiegend eine spannungserzeugende, düstere audiovisuelle Darstellung genutzt wird.