Modal Game

Vor kurzem hatten ich ein Studienfach zum Thema Modal games, das sind quasi eine Art Spiele, wo es nicht um ein konkretes Ziel geht, sondern eher draum, selbst ein Ziel zu finden und dann glücklich über das Ergebnis zu sein. Beispielsweise eine Sandkiste oder auch das berühmte Spiel “Minecraft”, die jeweils kein konkret aussprechbares Ziel haben. Die faszination liegt eher darin, dass man selbst entscheiden kann, was man gerne machen möchte. Aber warum macht das Spaß?

Nach längerem herumspielen und einigen Uni Einheiten über modal games, meine ich nun die Antriebskraft eines Modal Games ausdrücken zu können. Es geht um die Zufriedenstellung des Gehirns, wenn das vorhergesehene Muster, dass in dem Spiel erkannt wurde, der Wahrheit entspricht, und sich in die Realität überträgt. Ein gutes Beispiel dafür ist in der Sandkiste das Bauen einer Burg, wo die Zufriedenstellung demnach kommt, dass man sich zuallererst ein Modell einer Burg vorstellt und die nachgebaute Sandburg dem so nahe wie möglich kommt.

Allgemein gibt es wahrscheinlich für alles ein Modell in unserem Kopf. Eine Struktur, die sich unser Kopf ausgedacht hat, um Dinge genauer zu verstehen. Schon als kleines Kind fangen wir damit an, uns gewisse Handlungen/Eigenschaften im Kopft vorzustellen und dann müssen wir nur mehr ausprobieren, ob diese Theorie der Richtigkeit entsprochen hat. Somit kann man eigentlich das ganze Leben als ein Spiel betrachten, wo wir unterschiedliche Modelle in unsrem Kopf erstellen und prüfen, falls wir diese noch nicht kennen, oder verbessern müssen.

Die Idee hinter einem Krimi ist daher, dass man versucht, herauszufinden, wie die Struktur in dem Krimi ist, und wer sich auffällig als Mörder verhält beispielsweise. Wenn dieses System stimmt, dann erfüllt uns das mit Freude, wenn aber nicht, dann ist das ein Impuls, der unser Modell verändert, man als Mensch aber noch interessierter ist, diese neue Technik an weiteren Modellen auszuprobieren.

Es geht in einem Modal Game also um den Vergleich mit der im Kopf herrschenden “Realität” und den durch andere Sinne aufnehmbaren “realen”/vertrauenswürdigen Auswirkungen. Das beeinflusst “unsere Realität” und wie wir uns verhalten. Systemverändernde Aufgaben und Rätsel verändern also unsere Realität.

Let’s look back – Ein Abriss der Fernsehgeschichte

Vom Design über das Image bis zur Identity – Dieser Blogpost beschreibt die Entwicklung des modernen Fernsehens und dessen Gestaltungsmöglichkeiten.

Im deutschsprachigen Raum gewann das Fernsehen ab den 1950er Jahren zunehmend an Relevanz. Es entstanden immer mehr Sender und die Anzahl an Haushalten mit einem Fernseher nahm zu. Bis 1963 gab es in Deutschland allerdings nur ein Programm. Mit dem Aufkommen des Farbfernsehens 1967 gelang ein weiterer Meilenstein, auch wenn „buntes Fernsehen“ zu diesem Zeitpunkt noch ziemlich teuer war. Im Laufe der 80er Jahre entstand das Privatfernsehen, wodurch eine Vielzahl weiterer Sender dazu kamen. Ein Jahrzehnt später, in den 90er Jahren, kam das Satellitenfernsehen dazu. 

So anders war Fernsehen früher | Liebenswert Magazin

Mit dieser Entwicklung wurde das Fernsehdesign ein wichtiger Faktor zur Kennzeichnung der verschiedenen Sender. Um sich von der Konkurrenz abzugrenzen, arbeiteten Sendungsgestalter:innen verstärkt an ihrem individuellen Bild-Design. Fernsehsender sehen sich seitdem als eigene Marke, erste Schritte in Richtung Corporate Identity sind bemerkbar. Auch entstehen mit dem Aufkommen des Internets eine ganze Reihe von neuen Anforderungen an das Design: Unter anderem entsteht das, was wir heute unter „Screendesign“ verstehen. Auch der zunehmende ökonomische Druck beeinflusste den Look der Fernsehsender, es wird vermehrt auf das Nutzungsverhalten der Zuschauer und die Anpassung an dieses geachtet. 

Als Zuschauer im TV-Studio: Klatscht gefällig(st)! - taz.de

Nach der Jahrtausendwende steigen die Zuschauerzahlen weiter an, allerdings wächst durch die vielen verschiedenen Sender auch der Konkurrenzdruck. Viele Formate halten sich nur kurz – manche von ihnen, wie zum Beispiel „Wer wird Millionär“, erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit. 

Wer wird Millionär?

Heute sind die Produktionszyklen einer Corporate Identity merklich geringer als in den 90er Jahren, ebenso ist das Budget geschrumpft. Ganz allgemein wird die grafische Form der Sender immer wieder an den Zeitgeist angepasst, damit er dem aktuellen State of the Art entspricht. 

Die Corporate Identity eines Senders lässt sich in viele Bereiche gliedern:

  • Senderlogos
  • Werbetrenner
  • Trailer
  • Teaser
  • Vor- und Abspänne
  • moderne Formen (Social Media u.ä.)

Für das Corporate Design haben alle Sender bestimmte Style Guides entwickelt, um ein einheitliches Bild abzugeben. Während in den 90er Jahren die Sender auf eine ähnliche Aufmachung setzten, werden heute Abgrenzung und Individualität großgeschrieben. Viele Sender haben ihren Ursprung dennoch in den 80er Jahren. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Wiedererkennungswert aufrecht zu erhalten und trotzdem zeitgemäß aufzutreten – quasi ein Spagat zwischen Tradition und Innovation.

Quellen: 

Link, Barbara: Design der Bilder. Entwicklung des deutschen Fernsehdesigns: Vom Design über das Image zur Identity. 

Geschichte Österreich. Erfindung des Fernsehens. (https://www.geschichte-oesterreich.com/erfindungen/fernsehen.html )

Schrift als Bedeutungsträger

Typografie ist mehr als das simple Darstellen von Texten, weshalb Schriften nicht alleine aus einem ästhetischen Bestreben heraus entstehen sollten. Jede Schrift sollte einen Charakter haben, der nicht versucht nachzuahmen was bereits existiert, sondern einen Mehrwert im bereits existierenden Schriftenpool darstellen. Schriftwahl und typografischer Satz unterstreichen die Botschaft eines Textes oder – falls gewollt – stellen diese auf die Probe. Ein Type Designer, dessen Schriften stark politisch aufgeladen sind, ist Tré Seals. Durch seine Arbeit wurde mir als Grafikerin klar, wie uniform viele der heutigen Designs sind und wie viel Typografie, die bewusst historisch, politisch oder gesellschaftskritisch aufgeladen ist, bewirken kann. Schrift ist ein Bedeutungsträger, der Leser:innen auf Unbedachtes oder Unbeachtetes aufmerksam machen kann. Es gibt wohl zu viele Schriften, die nur gefallen wollen oder sich zum Verwechseln ähnlich sehen – und eben wesentlich zu wenige, die eine Form-inhärente Botschaft tragen und sich dadurch von der Masse abheben. 

Inwiefern Schriften selbst zum Bedeutungsträger werden können, möchte ich anhand der Arbeiten des zuvor erwähnten Type Designers Tré Seals in diesem Blogbeitrag beleuchten. 

Seals Weg zu politischer Schriftgestaltung

Tré Seals ist Afro-Amerikaner, lebt und arbeitet in den Vereinigten Staaten. Er absolvierte sein Kommunikationdesignstudium 2015 und gründete ein Branding-Studio. Im Sommer 2016 war er auf der Suche nach Inspiration für ein Projekt. Dabei fiel ihm auf, dass viele Arbeiten sehr ähnlich aussahen. Kurz darauf fiel ihm eine Tabelle des U.S. Bureau of Labor Statistics zur Demografie in der Designbranche in die Hände. Diese besagte, dass nur 3 bis 3,5 Prozent der Designer:innen in Amerika schwarz waren und rund 85 Prozent weiß. Darin lag für Tré Seals der Grund in der Uniformität vieler Webseiten. Auf seiner eigenen Webseite schreibt Seals dazu: »Until recently, the majority of all designers in America were men. So if you’re a woman or if you’re of African, Asian, or Latin dissent, and you see an advertisement that you feel does not accurately represent your race, ethnicity, and/or gender, this is why.«

Seals argumentiert weiter, dass es in einer Branche, die von einer einzigen Sichtweise – nämlich einer männlich-weißen – geprägt ist, auch nur eine Art des Denkens, Lehrens und Schaffens geben kann. Ein Mangel an Vielfalt in Rasse, ethnischer Zugehörigkeit und Geschlecht führt zu einem Mangel an Vielfalt in Systemen, in Ideen und Kreativität. 

So beschloss Seals, einen Weg zu finden, um die Vielfalt und Empathie in der Designbranche zu erhöhen. Er war sich bewusst, dass er die Demografie oder das Bildungssystem nicht ändern konnte. So fand er einen Weg, ein nicht-stereotypisiertes Stück Minderheitskultur selbst in das Design einzubringen. Er setzte dabei bei der Typografie an – ihm zufolge die Basis jedes guten Designs – und gründete seine Type Foundry Vocal Type. Mit den entstehenden Schriften möchte Seals ein Zeichen für mehr Vielfalt im Design setzen und Bewusstsein für Minderheiten in den Vereinigten Staaten schaffen, die durch die vorherrschende Designszene unterrepräsentiert sind. 

Die Entwicklung der Schrift Du Bois

Als Tré Seals das erste Mal Rassismus erlebte, begann er sich mit der Geschichte der Afro-Amerikaner:innen auseinanderzusetzen. Im Zuge seiner Recherche stieß er auf den afro-amerikanischen Bürgerrechtler und ersten schwarzen Harvard-Doktoranden William Edward Burghardt Du Bois, der von 1886 bis 1963 lebte. Für die Weltausstellung 1900 in Paris hatte Du Bois Infografiken gezeichnet, die den sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt der Afro-Amerikaner:innen seit dem Ende der Sklaverei 1865 visualisierten. Zugleich zeigten die Grafiken auch den systematischen Rassismus, den Schwarze seitdem erleb(t)en. Tré Seals war sehr beeindruckt von diesen Infografiken, auf deren Basis er eine Schrift entwickeln wollte. Diese Schrift sollte das Bewusstsein für die Geschichte der Afro-Amerikaner:innen in sich tragen.

Er analysierte zunächst die handgeschriebenen Buchstaben in den Grafiken von Du Bois, die eine starke Kohärenz aufwiesen. Er fertigte Skizzen mit Bleistift und Kugelschreiber an und importierte sie in den Fonteditor Glyphs. Dort zeichnete er die Buchstaben nach. Er fertigte unzählige Varianten der Buchstaben an, um schlussendlich jene Formen zu finden, die nahe am Original waren und zugleich als moderne Schrift funktionierten. Neben einigen Lettern, die sehr viel Zeit in Anspruch nahmen wie das Ampersand oder das Prozent-Zeichen, musste Seals auch viele Buchstaben völlig selbst zeichnen, da sie in den Grafiken der Weltausstellung nicht vorkamen – u.a. alle Kleinbuchstaben sowie mathematische Zeichen. Aus den Buchstaben, die der Bürgerrechtler Du Bois vor circa 120 Jahren von Hand schrieb, ließ der 27-jährige Schriftgestalter schlussendlich eine streng geometrische Sans-Serif entstehen. Zusätzlich fertigte er elf Style-Sets mit Formenvarianten an, durch die einzelne Lettern sehr unterschiedlich aussehen können: mit Art Déco-Touch oder als Slab Serif. Die Schrift Du Bois mag nicht die All-time-Variante werden, auf die Grafiker:innen im Zweifelsfall gerne zurückgreifen, doch eben darum ging es Seals eigentlich auch – endlich eine Schrift, die nicht wie alle anderen, sicheren Varianten aussah. Denn eines ist Du Bois gewiss: eine Schrift, die sich durch ihre starke Symbolik von der Masse abhebt und beweist, wie viel Verantwortung und Möglichkeit im Schriftdesign stecken.

Von Bürgerrechtsbewegung bis Gay Pride: Die Vielfalt von Vocal Type

Elf Schriften hat Tré Seals Vocal Type derzeit im Programm. Alle Schriften weisen eine Verbindung zu Minderheiten und ihren Geschichten auf: von der Bürgerrechtsbewegung in den USA über die weltweite Frauenwahlrechtsbewegung bis hin zu den Stonewall-Unruhen 1969, die als Beginn der Gay Pride Bewegung gelten oder einer eigenen Schrift für ein Buch des schwarzen Filmemachers und Schauspielers Spike Lee.

Wichtig ist Tré Seals, dass seine Schriften jedoch nicht nur für politische Botschaften eingesetzt werden – vielmehr sollen sie in die Alltagsanwendung von Typografie Eingang finden, um so für mehr Vielfalt und Bewusstsein zu sorgen. So soll Du Bois, zum Beispiel, die ja von einem schwarzen Bürgerrechtler inspiriert ist, in Projekten mit völlig anderem Hintergrund wie dem Corporate Design eines Restaurants oder Modegeschäfts angewendet werden. So bestünde die Möglichkeit, so Seals, dass die Geschichte der Schrift von Leuten wahrgenommen wird, die sich ansonsten niemals damit beschäftigt hätten. Abschließen möchte ich diesen Beitrag mit Tré Seals Appell an alle Kreativen im Manifesto von Vocal Type

This is a type foundry for creatives of color who feel that they don’t have a say in their industry. This is for creative women who feel that they don’t have a say in their industry. This is for the creative that is tired of being “inspired” by the same designs over and over again. Vocal is for the creative that cares about telling the stories of the people we serve and not the false history of the industry we work in. Vocal is for the creative that wants to build a community—not a following.

Tré Seals, Type Designer und Gründer von Vocal Type

Literatur

Dohmann, Antje. „Type that matters“, in Günder, Gabriele (Hrsg.), Page 03.21.

Seals, Tré. Manifesto [online]. Vocal Type. [Letzer Zugriff am 2022-03-08]. Verfügbar über: https://www.vocaltype.co/manifesto

Seals, Tré. Story of [online]. Vocal Type. [Letzer Zugriff am 2022-03-08]. Verfügbar über: https://www.vocaltype.co/story-of

Seals, Tré. Typeface [online]. Vocal Type. [Letzer Zugriff am 2022-03-08]. Verfügbar über: https://www.vocaltype.co/typefaces

Fotocredits

Abbildungen der Schriften und Porträtfoto: (c) Tré Seals

Protestmarsch zu Ehren Martin Luther King: (c) Robert Abbott Sengstacke/Getty Images

Protestmarsch für das Frauenwahlrecht: (c) Photo by Bettmann/Getty Images

Info-Grafiken von W.E.B. Du Bois: (c) Library of Congress / der Website von Tré Seals entnommen

Welcome to Phase 2 of the project!

Welcome back to my blog series covering the proceedings of my guitar project! After enjoying the semester break, I decided it was time to dedicate myself to my project again. As specified in my exposé, the second phase of the project is concerned with developing working setups that are sufficiently reliable and allow for further practical research regarding suitable effects, playability and performability. The second phase includes tasks like:

  • Determine and acquire necessary equipment. Including: an IMU sensor, an ultrasonic sensor as well as two microcontrollers of the brand Arduino
  • Determine ideal placement of sensors and microcontrollers on guitar neck and pick/right hand and install them accordingly
  • Program microcontrollers to pick up the movements of the fretting and picking hands
  • Determine suitable effects and parameters to be triggered by the movements of the fretting and picking hands

On Tuesday, I rented an Arduino UNO starter kit from the FH JOANNEUM and bought a package of ultrasonic sensors which will be needed for my left-hand guitar setup. I decided to start with the fretting hand setup using the ultrasonic sensor since I think it will be easier to implement than the picking hand setup involving the IMU sensor. Thanks to YouTube university, I was able to quickly code a sketch which allows me to measure the distance from the sensor. As outlined in my exposé, the plan is then to use the distance data to pinpoint the hand along the neck. The position of the guitarist’s hand is then used as input data to modulate effects.

On Thursday I met my new supervisor DI Marian Weger from the KUG Graz. Although Mr. Ciciliani guided me very well through my ideation and research phase, we decided in the previous semester to part ways since my current project focus now requires a technical, coding approach more than an artistic approach. Consequently, I will now be working with Marian. During the kick-off meeting last Thursday, we talked about organizational aspects as well as the project itself. One very interesting issue was raised: I always envisioned to control digital effect plugins in a DAW. Marian however, mentioned that it would also be interesting to him if the setups controlled settings of “analogue” effect pedals. While I think that the modulation possibilities are more limited with actual effect pedals, it is certainly a noteworthy perspective since my goal is to further extend the range of sonic possibilities of an electric guitar in a non-invasive manner. While I primarily focus on not interrupting the player’s natural hand movements, “non-invasive” could also refer to rig compatibility. The setups would therefore fulfill the working hypotheses even more if they could be used in conjuncture with a conventional guitar rig consisting of effect pedals and do not require an additional laptop or other “invasive” measures.

During the meeting, I also received my first “homework”: namely to come up with a way to convert sensor data to MIDI data and thus make the Arduino UNO I am working with a kind of MIDI controller. Unfortunately, after several hours of watching tutorials and sifting through online forums, it turned out that the Arduino UNO is not necessarily the best type of Arduino to work with MIDI. Luckily, I have the possibility to borrow an Arduino Pro Micro from the IEM on Monday with which I will hopefully be able to achieve the above-mentioned task. With the coding part done, the real fun begins: mounting the ultrasonic sensor to my guitar neck and start experimenting with different sounds and control parameters. The goal is to find out which hand movements are suitable to trigger which effect or which effect parameter.