1951: CSIRAC
Der Name dieses Computers lautete ausgeschrieben: „Council of Scientific and Industrial Research Automatic Computer“ und war Australiens erster digitaler Computer. Er hatte einen Lautsprecher, der ursprünglich die Aufgabe hatte, die Forscher mit Ergebnissen der Rechenaufträgen zu informieren. Allerdings begann ein Mitarbeiter eines Tages für diesen Lautsprecher Melodien zu programmieren, die dann durch den Lautsprecher ausgegeben wurden. Leider gibt es keine Originalaufnahmen mehr, Zeitzeigen berichten jedoch von einem Klang der einem abtauenden Kühlschrank ähnelte. Die Universität von MAnchaster baute kurz darauf einen ähnlich funktionierenden Computer, der Melodien ausgeben konnte.
Max Mathews war es, der 1957 das Programm „Music 1“ schrieb. Es konnte Digitale Klänge auf einem Computer erzuegen. Die digitale Bild- und Tonübertragung war zwar bereits erfunden, jedoch wurde sie ausschließlich in der Telegraphie und Kommunikation verwendet.
Angestellt bei den Bell Labratories setzte er sich in den Kopf, mit dem IBM 704 Computer Musik zu machen.
„…man musste ein Nerd sein, denn zum einen brauchte der Computer 20 Minuten Rechenzeit, um überhaupt einen Klang von einer Sekunde zu errechnen. Zum anderen musste man dann mit dem vom IBM 704 ausgegebenen Magnetband eineinhalb Stunden durch New York City zu einem anderen Gebäude fahren, das einen Digital-Analog-Wandler besaß und wo man das Ganze dann überhaupt erst anhören konnte. Und zuletzt gab es auch noch keine höheren Programmiersprachen – alle Programme wurden in Maschinensprache geschrieben und liefen nur auf diesem einen Computer.“
Trotzdem schaffte es Mathews, das Programm „Music 1“ zu schreiben.
„Es war monophon, kannte nur die Sägezahnschwingung und alles, was man kontrollieren konnte, waren Lautstärke, Frequenz und Tonhöhe. Heraus kam damit als erste Komposition digitaler Musik überhaupt das 20 Sekunden lange Stück “In the Silver Scale”, das mit alternativen Stimmungen experimentierte.“
Auf „Music 1“ folgte „Music 2“, das bereits 4-Stimmig war. Es hatte ähnlich wie die Grundlage nahezu aller Synthesizer Kleine Makros, die verschiedene Funktionen beinhalteten (ähnlich wie Module analoger Modularsynthesizer), konnten beliebig miteinander verbunden werden. 1961 wurde dann auch an der Sprachsynthese gearbeitet und das von einem Computer “gesungene” Stück “Daisy Bell” wurde durch den Film “2001 – Odyssee im Weltraum” bekannt.
Mathews entwickelte noch weitere Versionen des Programms, doch einen „Nachteil“ hatten sie alle: sie konnten nicht live gespielt werden. Persönloichkeiten wie zum Bispiel Robert Moog änderten das nach und nach. Aber dazu mehr im nächsten Blog Post!