Selbstbild in der Kunst

Die vermutlich ältesten und erhaltenen Selbstbildnisse in der Kunstgeschichte stammen aus dem 14. Jahrhundert und wurden von Johannes Aquila, einem Maler, Architekten und Baumeister erstellt. Er betätigte sich sowohl in Österreich als auch Slowenien und Ungarn als Künstler. 

Ab der Renaissance galten Künstler:innen als selbstbewusste Schaffende, welche sich ebenso als Philsoph:innen, Literat:innen und Wissenschafter:innen probierten. Man setzte sich sowohl mit der eigenen Physiognomie als auch mit dem Selbstbild an sich auseinander. Oftmals waren Selbstbildnisse Visualisierungen der Wahrnehmung, die Künstler:innen von sich selbst hatten.

Albrecht Dürrer stellte sich selbst in nobler Kleidung, nicht in seiner üblichen Malertracht dar. Am Bildrand befindet sich eine Bildeinschrfit „1498. Das malt‘ ich nach meiner Gestalt. Ich war 26 Jahr‘ alt. Der Hintergrund stellt vermutlich die Alpen dar, welche Dürer nachdem er sie auf seinem Weg nach Venedig überquerte, zahlreich in seinen Gemälden abbildete. Es war ein Trend, das Gesicht zu idealisieren, den Dürer aufgriff und folglich auch in diesem Werk umsetzte. 

(Albrecht Dürrers „Selbstbildnis mit Landschaft“, 1498)

Selbstbildnis heute 

Im jahr 2021 bezeichnet man das gute alte „Selfie“ als ein Seblstbildnis. Ein Schnappschuss hier und einer da. Jede Minute und Sekunde eines Tages wird mit einer Abbildung unser selbst und ein bisschen Geschehen im Hintergrund akribisch dokumentiert. Mit der App Snapchat wurden auch Facefilter bekannt. Sie dienen dazu auch an schlechten Tagen, gut, frisch und gesund auszusehen. So gilt die Annahme zumindest. Auch hierbei, wie schon vor tausend Jahren versuchen wir uns selbst anders darzustellen. Ähnlich wie damals folgen wir Trends und Idealen. Zu Dürers Zeiten versuchte man sich mit Kleidern und Frisur nobel darzustellen, das Gesicht wurde idealisiert. Nichts anderes geschieht heute, nur einfacher und schneller mittels Filtern. Sie machen unsere Gesichter einheitlich, unsere Haut makellos. Das Selfie ist innerhalb kürzester Zeit am Handy geschossen hingegen ein Selbstbild damals mehrere Wochen, sogra Monate dauern konnte. Dennoch gilt das Selfie als eine Form des Selbstportraits. 

Entwicklung Selbstbildnis

Der Mensch tendierte folglich immer schon dazu sich selbst anders darzustellen, als er tatsächlich ist. Er ist darum bemüht ein verschleiertes und optimiertes Selbst in Szene zu setzen und neigt daher dazu sich selbst gänzlich falsch wahrzunehmen und einzuschätzen. Dies kann, auf einer oberflächlichen aber weiterführend auch auf einer emotionalen Ebene große Probleme hervorrufen. Im vorigen Blogeintrag wurde auf die Auswirkungen falscher Selbsteinschätzung/-wahrnehmung näher eingegangen. 

Ist es überhaupt realistisch, ein neutrales Selbstbildnis zu erlangen? Wie im vorigen Eintrag erläutert bedarf es dazu gänzlich ehrliches Feedback von außen. Ist unsere Gesellschaft dazu in der Lage 100% ehrlich zu sein? Sind wir  in dieser Sache doch auf uns selbst angewiesen. Muss jeder für sich Reaktionen und Aktionen von Menschen in unserer Umgebung abwägen um somit zu erfahren, wie wir auf andere wirken?

Quellen:

https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpsyg.2017.00731/full

https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstbildnis

https://de.wikipedia.org/wiki/Selfie

Zmijanje Stickerei: Einblick in eine südosteuropäische Tradition

Form, Textur, Bedeutung.

Symmetrische Ornamente spielen in Südosteuropa eine sehr wichtige Rolle. Sie zeichnen sich durch die Harmonie und der stilistischen Perfektion geometrischer Formen aus. Eine solche Ornamentform stellt die traditionelle Stickerei Zmijanjski vez dar. Die Ethnografin Jelica Belović Bernadzikovska, hält diese Stickerei für eine der ältesten Verbindungstechniken auf dem Balkan, doch was macht diese so besonders?

Das Hauptmerkmal dieser Technik ist, dass diese auf der Rückseite durchgeführt und gezählt wird. Auch primäre Ornamente, wie Räder und verschiedene Rauten, stammen noch aus dem Neolithikum. Die blauen Fäden auf der weißen Leinwand ist die Grundlage der Schlangenstickerei. Das Material auf dem die Muster der Stickerei gezeigt wurde, erfuhr eine Verwandlung, aber die Stickerei behielt ihre authentischen Besonderheiten. Zuerst wurden Muster auf Hanf- und Leinentüchern gestickt, dann auf Baumwolle und heute wird diese auch auf modernen Industriestoffen präsentiert.

Ornamente sind Zeichen und können Symbolkraft haben. Sie ermöglichen uns Zuordnung, Zugehörigkeit und Individualisierung.

Irmgard Frank

Die häufigsten Ornamente, die in der Schlangenstickerei vorherrschen, sind stilisierte Pflanzenformen mit regelmäßiger und symmetrischer Basis. Das rautenförmige Kreismotiv ist am häufigsten in der Serpentinenverbindung zu sehen. Es gibt eine Vielzahl von Autokombinationen mit kleineren Motiven. Der Kreis symbolisiert den Himmel, eines der Symbole der Gottheit sowie das Bild des Lebens und der Welt als ewige Bewegung, bedingt durch den harmonisierten kosmischen Rhythmus der Gegensätze. Die Raute ist auch das weibliche Symbol von Sexualität und Fruchtbarkeit.

Zmijanski vez Stickerei
Zmijanski vez Leinen

Die Stickerei vereint viele Elemente des kulturellen Erbes wie Musik, Rituale, mündliche Überlieferungen, Kunsthandwerk und Symbolik aber auch Design. Daher wurde die traditionelle Stickerei aus Zmijanje, 2014 als erstes immaterielles Kulturerbe aus Bosnien und Herzegowina, in die Repräsentative Liste der Menschheit der UNESCO eingetragen.

Quellen:

Zemaljska Štampa: Gradja za tehnološki rječnik ženskog ručnog rada. (Materialien für ein technologisches Wörterbuch für Handarbeiten der Frauen). Sarajevo, 1906.

Belović -Bernadzikowska, Jelica: Srpski narodni vez i tekstilna ornamentika. 1907.

Muzej istočne Bosne Tuzla Izložba: “Zmijanjski vez – svjetsko kulturno nasljeđe”. 15. lipnja 2017.

Kelly, Mary B.: Folklore. Cooperstown, 1989.

Turnau, Irena: Recent Publications on the History of Costume and Textile Handicraft in Eastern Europe: Textile History. 1982. Zmijanje Stickerei: 2019. In: http://zmijanje.com/ger/knjizevnici.htm (17.10.2021).

Selbst- und Fremdbild

Nachdem ich mich im ersten Teil der Recherche mit drei sehr unterschiedlichen Themen befasst habe, hat sich für mich nun ein Thema klar herauskristallisiert: „Wie kann sich eine verzerrte  Selbstwahrnehmung auf Designer:innen auswirken und welche Möglichkeiten gibt es diese zu optimieren.“

Was ist ein Selbstbild überhaupt?

Das Selbstbild beruht darauf, wie wir uns selbst wahrnehmen. Es beschreibt eine Form unsere Selbst mit all unseren Stärken und Schwächen, bezieht aber auch unser Aussehen mit ein. Je nachdem wie wir uns selbst sehen bzw. wahrnehmen verhalten wir uns auch. Also beeinflusst das Selbstbild unmittelbar unser Verhalten anderen gegenüber. Dies wiederum führt dazu wie uns andere sehen und wie sich das Fremdbild (das eben andere von uns haben) ergibt. Der Kreis schließt sich also und kann in manchen Fällen zu Verwunderungen führen, wenn wir feststellen, dass uns Mitmenschen ganz anders wahrnehmen als wir gerne wahrgenommen würden.  Von einer Selbstbild-Fremdbild-Inkongruenz ist in der Psychologie dann die Reden, wenn sich das gewünschte Selbstbild gravierend von dem vorhandenen Fremdbild unterscheidet. 

„[…]dass ich eben nicht nur das bin, wie ich mich wahrnehme – sondern es da auch noch viele unbewusste Aspekte gibt – ging es mir leichter – mit mir. Es machte vieles verständlicher – und ich traute mir auch viel mehr zu – probierte einiges aus – lebte auch immer öfter meine unbewussten Aspekte aus – und wurde mehr zu mir selbst – zu dem, was mich als Ganzes ausmacht.“

Ein Zitat einer Person, die sich eingehend mit dieser Thematik beschäftigt hat und in Zuge dessen festgestellt hat, wie wichtig das Fremdbild für uns selber ist:

Wie ergibt sich ein Selbstbild überhaupt?

Und was ist ein Fremdbild? 

Andere, außenstehende Menschen nehmen Verhaltensweißen (also unbewusste Gewohnheiten, Vorurteile oder Zuneigungen) wahr, die einem selbst nicht bewusst sind. 

Desto mehr mir nicht bewusst ist und im Dunklen verborgen zu sein scheint, desto stärker wirkt sich das auf mein Verhalten im Alltag aus. 

Wenn man regelmäßig Feedback, also Fremdeinschätzungen bekommt, kann sich dieses Verborgenen und Ungewisse radikal verkleinern und so für mehr Klarheit sorgen. Ich kann nach und nach mein Selbstbild meinem Fremdbild anpassen und damit im Gesamten sicherer und selbstbewusster (!) werden. 

Angewandte praktische und grafische Umsetzung des Themas

Eine daraus resultierende Schlussfolgerung für eine grafische Umsetzug, wäre beispielsweise ein Gesellschaftsspiel. Ein Spiel, weil es eine leichte, unbeschwerte Form ist Gedanken zu äußern und die Gesellschaft zudem ein wesentlicher Faktor ist um ein Selbstbild zu kreieren. Ein Spiel, bei dem man sich und andere besser kennenlernt. (Beispielsweise auch gut für Menschen, die zum ersten Mal aufeinanderstoßen.)

Eine Referenz hierfür wäre ein Gesellschaftsspiel, welches ohne jegliche Materialien funktioniert. Ich kenne den Namen nicht, weiß aber auch garnicht ob es einen dafür gibt. Das Spiel habe ich durch ehemalige Studienkolleg:innen kennengelernt. Es funktioniert folgendermaßen:

Ein Gruppe von Personen sitzt zusammen in einem Raum, optimalerweise in einem Kreis. Dann geht es reihum und jeder stellt eine Frage, welche nach dem folgenden Schema begonnen werden sollte „Wer würde eher…?“ (später ein:e Mathematiker:in werden, eine Bank überfallen etc. ) Dann zeigt jede Person bei „3“ auf eine einzige Person, die ihrer Meinung nach am ehesten auf die Aussage zutrifft. Im besten Fall entseht danach auch ein Dialog, eine kleine Gesprächsrunde. Es ist ein Spiel, das vorrangig der Unterhaltung dient und das ist auch gut so um dem Ganzen die Ernsthaftikeit und Strenge zu nehmen. 

Aus eigener Erfahrung jedoch kann ich sagen, dass ich bei dem Spiel einige Sachen über mich selbst gelernt und erfahren habe, da die Gruppe ein anderes Bild von mir hat als ich selbst. 

Wie kann sich ein falsches Selbstbild auf meine Arbeit als Designer:in auswirken?

Wenn wir ein verzerrtes Bild von uns selbst haben, kann das dazu führen, dass wir uns maßlos unterschätzen. Man traut sich gewisse Fähigkeiten und Aufgaben selbst nicht zu. Das kann sich zeigen, indem man sich beispielsweise für Jobs erst gar nicht bewirbt, weil man sich unterqualifiziert fühlt. Aber auch im derzeitigen Job, könnten Aufgaben gar nicht oder tendenziell schlechter ausgeführt werden, weil man sich seiner Fähigkeit nicht im Klaren ist. 

Betrachtet man diesen Sachverhalt umgekehrt und geht von einem überschätzten Selbstbild aus, können ebenso Probleme und Schwierigkeiten auftreten. Man schreibt sich selbst Fähigkeiten zu, die eher zu den Schwächen zählen. De facto konzentriert man sich auch nicht auf die eigentlichen Stärken, sondern verschwendet Zeit und Geduld um an etwas zu arbeiten, was schlichtweg nicht die Stärken des Individuums sind. Ein Beispiel dafür ist, sich auf Grafikdesign zu vertiefen ohne dabei zu bemerken, dass die eigentlich Stärken im illustrativen- oder Webdesign-Bereich liegen. 

Das heimtückische an beiden Szenarien ist, das der jeweiligen Person, die sich eben falsch einschätzt und anders sieht, als sie tatsächlich ist, dieser Sachverhalt nicht bewusst ist. 

Wie kann man sein Selbstbild wieder  „gerade richten“?

Zum einen kann man vorerst bei sich selbst anfangen. Hierfür ist es wichtig sich ausreichend Zeit und Ruhe zu genehmigen. Am besten, man zieht einen Zettel und Stift heran und notiert erlangte Erkenntnisse. Man sollte sich eindringlich mit den Fragen „Wer bin ich?“, „Wo liegen meine Kompetenzen, wo meine Schwächen?“, „Was macht mich als Individuum aus?“ uvm. Beschäftigen. 

Im zweiten Schritt ist es wichtig einen Einschätzung von außen zu erlangen. Bekannte oder Freunde um ein ehrliches, konkretes Feedback zu meiner Person zu fragen. Leider, kann dieses Experiment bereits hier scheitern, da in unserer Gesellschaft ungefilterte Ehrlichkeit eher ein Tabu als ein Go-to ist. Viele haben Angst davor, die unverblühmte Wahrheit direkt heraus und jemandem ins Gesicht zu sagen.

Quellen

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjKi9CT5bX0AhWGKewKHRh0DC8QFnoECAYQAw&url=https%3A%2F%2Fde.wikipedia.org%2Fwiki%2FSelbstbild&usg=AOvVaw2-Om91sS7fvgg7-eDqMVXU

https://www.schmezer-consulting.de/blogreader/selbst-fremdbild-wirkung-und-auswirkung/

https://dailymentor.de/selbstbild-fremdbild/

Die Bedeutung von Formen und was sie bewirken

Rechteck, Dreieck, Kreis.

So wie Farben unsere Wahrnehmung beeinflussen, haben auch Formen eine Wirkung, die uns auf den ersten Blick oftmals nicht bewusst ist. Mit der Frage der Wirkung, hat sich der Gestaltpsychologe Wolfgang Köhler bereits 1929 beschäftigt. In seiner Forschungsarbeit untersuchte er die Anmutung von Dingen und wie olfaktorische, haptische, auditive und visuelle Reize aufeinander reagieren.

Köhler legte in einem Experiment seinen Versuchspersonen die zwei erfundenen Wörter Maluma und Takete vor und bat diese, sich Formen darunter vorzustellen. Um die 90 % aller Menschen visualisiert unter Maluma etwas weiches und unter Takete ein zackiges Objekt. Demnach kann mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass es einen intuitiven Zusammenhang zwischen Sprache und optischen Darstellungen gibt.

Die Wahrnehmung von Formen kann dementsprechend gezielt eingesetzt werden. Vor allem die Werbebranche macht sich diese psychologische Wirkung zu Nutze. Im antiken Griechenland wurden solche Techniken ebenfalls bereits genutzt, indem Formen aus der Natur die architektonische Umgebung repräsentieren sollten. In der chinesischen Harmonielehre des Feng Shui wird auch der Einfluss von Formen, Farben, Platzierungen und Materialien auf den persönlichen Lebensraum interpretiert.

Feng Shui ist sowohl das Wissen um die naturgegebene Harmonie, als auch die Kunst, diese Polarität so in sich abzustimmen, dass der Mensch nicht unter den schlechten Einflüssen der Ungleichmäßigkeit zu leiden hat.

Chao-Hsiu Chen

Formkontraste bewirken dabei, dass zwischen nebeneinander liegenden Formen ein erkennbarer Unterschied besteht. Denn die Form ist für die Wahrnehmung eines Objektes bereits bestimmend. Den stärksten Kontrast bilden die Grundformen Dreieck, Quadrat und Kreis. Unterschieden wir dabei zwischen: Dimensionskontrast (groß – klein); Proportionskontrast (z. B. eckig – rund); Form-Richtungs-Kontrast (z. B. gerichtet – ungerichtet) und Fläche-Linie – Kontrast. Hier einige Beispiele:

Dimensionskontrast
Proportionskontrast
Form-Richtungs-Kontrast
Fläche-Linie – Kontrast

Der Gestaltungskontrast bezweckt, dass sich die Wirkung zwischen zwei gegensätzlichen Formen kompensiert. Dabei müssen die Gestaltungselemente mit der beabsichtigten Wirkung immer das Übergewicht behalten. Demnach entstehen Gestaltungskontraste, wenn Gestaltungsobjekte eines primären oder sekundären Gestaltungselements unterschiedlicher Ausprägung miteinander kombiniert werden oder verschiedene primäre und sekundäre Gestaltungselemente miteinander kombiniert werden. Dieses Prinzip kann jedoch auf alle Gestaltungskontraste (Formkontrast, Oberflächenkontrast und Farbkontrast) angewendet werden.

Quellen:

Bruun, Ole: An introduction to feng shui. Cambridge University Press, Cambridge. 2008

Docplayer: (25.11.2021). In: https://docplayer.org/36096378-Gestaltungskontraste-eines-gestaltungselementes-gestaltungselemente.html (25.11.2021).

Fontana, Federico: Association of haptic trajectories to takete and maluma. In: International Workshop on Haptic and Audio Interaction Design. Springer, Berlin, Heidelberg, 2013.

Niederhäuser, Edward: Lichtgestaltung in der Fotografie: Licht und Beleuchtung optimal einsetzen. MITP-Verlags GmbH & Co. KG, 2010.

Themenfindung

In der ersten Phase habe ich mich mit der Findung eines Themas, mit dem ich mich die kommenden Semester beschäftigen will, beschäftigt. Dabei spielten Dinge meines alltäglichen Lebens eine essenzielle Rolle. Thema 3 beispielsweise baut auf meine Bachelorarbeit auf, hingegen Thema 1 entstanden ist, weil ich mit Freund:innen das Karten Spiel “Scharzer Peter Gespielt haben.

1 \\ “Diskriminierende Lehrmethoden und Spiele”

  • Ausgangspunkt: Schwarzer Peter (rassistisch, sexistische Illustrationen und Darstellungen von stereotypischen Rollentypen
  • Sehr einfache Regeln, kann mit Kleinsten bereits gespielt werden. Selbstbeherrschung und Koordinierung eigener Emotionen werden hier gestärkt. 
  • Chance, in diesem Alter bereits schon zu zeigen, dass jeder/jede alles kann
  • Vielleicht Spiel umwerfen? Neues, ähnliches Prinzip 
  • Schwarzer Peter ist jemand mit asozialien Eigenschaften? 
  • „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?“ (rassistischer Hintergrund, Kinder werden dazu erzogen sich vor einer schwarzen Person zu fürchten)
  • Diskriminierungspeispiele aus der Praxis:
  • Jana darf nicht mitspielen, weil sie ein Mädchen ist. Benjamin will nicht, dass die anderen „Schokokeks“ zu ihm sagen, aber sie tun es trotudem. Songül und Murat werden aus der Puppenecke verdrängt, weil sie „so komisch reden“. Zu Dim sagen manche „Schlitzauge“. Über Carlottas Mama haben neulich ein paar Kinder gelacht, weil sie dick ist. Robert wurde noch nie zum Geburtstag eingeladen. Er leidet an Muskelschwäche. 
  • Ein Spiel entwickeln, welches mittels visueller Sprache mit Klischees aufräumt
  • Subtile Normalisierung von Randgruppen 
  • U.a. ist Völkerball diskriminierend und ausgrenzend 
  • Thema Alltagsrassismus! (Ursprung zu Hause)
  • Aufforderung darüber zu reden, eventuell mit den Eltern

Quellen:

https://www.kindergartenpaedagogik.de/fachartikel/bildungsbereiche-erziehungsfelder/soziale-und-emotionale-erziehung-persoenlichkeitsbildung/1989

https://www.lerntippsammlung.de/lerntipps/lernspiel-26.htm

https://www.bpb.de/politik/extremismus/rechtsextremismus/223901/umgang-mit-kindern-von-neonazis

https://www.tageszeitung.it/2019/07/07/es-ist-diskriminierend/

2 \\ “Selbstwahrnehmung (Dysmorphophobie)”

  • Wie man sich selbst sieht und wahrnimmt. Inwiefern unterscheidet sich das von der Realität?
  • Unterschied Frauen und Männer (Frauen schätzen sich selber immer schlechter ein)
  • Wie würde ich mich selbst darstellen/zeichnen/Installation? (Tool, Baukasten bestehend aus Farben und Formen? Digital oder Analog?
  • Wodurch wird Selbstwahrnehmung beeinflusst? Wichtiger Faktor heute : Social Media. Früher: Zeitschriften und Werbung
  • Snapchat – Syndrom, vorallem junge Mädchen lassen sich nach Gesichtsfiltern umoperieren 
  • Geht automatisch einher mit Selbstwertgefühl 
  • Wie wirke ich tatsächlich auf andere Menschen vs. Wie denke ich, dass ich auf andere Menschen wirke 
  • In Extremfällen: Selbstwahrnehmung ist so verzerrt, dass es zu einer „Ich-Störung“ kommen kann (man ist sich sich selber nicht mehr bewusst – Link)
  • Frauen und Mönner: (…) die Differenz zwischen Selbst- und Fremdeinschätzung ist bei ihnen um rund ein Drittel höher als bei Männern

Quellen:

https://www.brigitte.de/liebe/persoenlichkeit/johari-fenster–wirst-du-richtig-wahrgenommen–12399808.html

https://www.brigitte.de/liebe/persoenlichkeit/selbstwahrnehmung–7-ideen-fuer-eine-bessere-wahrnehmung-12516820.html

https://www.eurapon.de/themen/lexikon-der-krankheiten/gehirn-psyche-und-nerven/ich-stoerungen

https://econtent.hogrefe.com/doi/10.1024//0044-3514.34.3.133

https://www.bildungsspiegel.de/news/frauen-in-beruf-und-karriere/820-studie-frauen-sind-zu-selbstkritisch

3 \\ “Nachhaltigkeit in jeder Hinsicht”

  • Bewusstsein schaffen. Was brauche ich wirklich?
  • Definition Nachhaltigeit
    länger Zeit anhaltende Wirkung von etwas
    oder: forstwirtschaftliches Prinzip, demzufolge man nicht mehr Bäume fellen darf als Holz nachwachsen kann, stetiger Ausgleich und Balance
  • Evt. App als Nachschlagewerk – interaktiv= 
  • Bereiche: Ernährung, Transport, Freizeitgestaltung, Bildung etc. 
  • Grundlegende Fragestellung? Was brauche ich wirklich?

Dieses Thema habe ich sehr schnell wieder verworfen..

Kontraste: Ein Zusammenspiel aus Anziehung und Gegensätzen

Farben, Qualität, Objekte.

Kontraste lassen sich in allen möglichen Formen und Strukturen auffinden. Sie erzeugen solch ein Spannungsverhältnis, dass es dem Betrachter schwer fällt diese zu übersehen. Die psychologische Wirkung von Kontrasten wurde bereits vielfach wissenschaftlich erwiesen, doch wie lassen sich beispielsweise Farbkontraste erkennen? Ab wann wird von einem Kontrast gesprochen und wie wird dieser richtig dargestellt?

Als Informationsgesellschaft leben wir von Kontrasten. Wir konsumieren davon eine regelrechte Reizüberflutung, bei der Unternehmen um unsere Aufmerksamkeit bangen. Wer nicht mit Kontrasten spielt, bleibt nicht im Gedächtnis der Konsumenten haften. So erzeugen beispielsweise Farben bestimmte Effekte, die auf unterschiedlichste Weise assoziiert und interpretiert werden. Im Design wird dabei selten nur eine Farbe verwendet. Je weiter entfernt die Farben aus dem Farbkreis von einander sind, desto greller und auffälliger wirken sie. Kontraste sind lebendig, heiter aber auch schrill und laut. Unser Gehirn nimmt diese Informationen unterbewusst wahr. Komplementärfarben schaffen es dabei ihre Wirkung gegenseitig zu verstärken.

Der Schweizer Kunsttheoretiker und Maler Johannes Itten, hat die Wechselwirkung von Komplementärfarben systematisiert. In seiner Betrachtung basiert er sich auf einem von ihm erstellten 12-teiligen Farbkreis, der auf den drei Primärfarben Rot, Blau und Gelb beruht. Daraus entstehen die Sekundärfarben Orange, Grün und Violett. Werden anschließend Primär- und Sekundärfarben gemischt, entstehen dadurch Tertiärfarben. Nach seiner Beobachtung definiert er daraus sieben Farbkontraste.

Der Drucktechniker Harald Küpper kritisiert jedoch Ittens Theorie, da die gegenüberliegenden Farben physikalisch betrachtet, immer Grau sein müssten. Ittens beachte auch nicht die Farben Schwarz und Weiß. Laut Küpper gäbe es demnach acht Grundfarben. Die primären Lichtfarben Rot, Grün und Blau und die primären Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb als auch Schwarz und Weiß. Demnach ist Küppers Farbtheorie besonders für Designer*innen interessant.

Komplementärkontrast

Schönheit empfindet man nur als schön, wenn man auch den Kontrast dazu wahrnimmt.

Anne-Sophie Mutter

Um Informationen wirksam darzustellen, ist es als Designer*in wichtig zu erkennen, wann Kontraste benötigt werden. Genauso ist es wesentlich zu wissen, wie Informationen so dargestellt werden sollen, dass sie eben nicht zu einer Überflutung an Eindrücken führen. Dafür benötigt es ein Verständnis der verschiedenen Kontrastkonzepte, wie den Formkontrast, Bunt-Unbunt-Kontrast, den Qualitätskontrast oder den Hell-Dunkel-Kontrast etc. Einige Bespiele sind hier angeführt:

Kalt-Warm-Kontrast
Bunt-Unbunt-Kontrast
Quantitätskontrast
Simultankontrast

Im Fall von Farben ist es daher wichtig zwei komplementäre Farben nicht in gleicher Größe nebeneinander oder auch übereinander zu platzieren, da sonst ein Konflikt entsteht. Dadurch weiß das Auge nicht, wo es zuerst hinsehen soll – eine visuelle Konkurrenz wird ausgelöst. Solche Bilder können anstrengend wirken und das Auge überreizen. Richtig eingesetzt, können sie bestimme Bereiche im Auge stimulieren. Dementsprechend sind Komplementärfarben ein gutes Beispiel für Anziehung und Gegensätze in unserem natürlichen Umfeld.

Quellen:

Bartel, Stefanie: Farben im Webdesign: Symbolik, Farbpsychologie, Gestaltung. Front Cover. Springer-Verlag, 2013.

Dittmann, Lorenz: Beiträge eines wissenschaftlichen Symposiums. In: Lichtenstern, Christa (Hrsg.) / Wagner, Christoph (Hrsg.): Johannes Itten und die Moderne. Ostfildern-Ruit. 2003.

Küppers, Harald: Die Logik der Farbe – Theoretische Grundlagen der Farbenlehre. Callwey, München. 1976.

Küppers, Harald: Farbe – Ursprung, Systematik, Anwendung. Callwey, München. 1972.

Mayer, Horst Otto: Einführung in die Wahrnehmungs-, Lern- und Werbe-Psychologie 2.A. Wissenschaftsverlag, München-Oldenbourg. 2010.