Die letzten zwei Semester habe ich mich mit dem Potenzial von Videospielen für den medizinischen Bereich beschäftigt. Nachdem ich zunächst nur zusammengefasst habe, welche Arten von Videospielen es in diesem Bereich bereits gibt, habe ich versucht herauszufinden, wieso sie sich eigentlich dafür eignen
Das Videospiele mehr als nur dem Spielspaß dienen, ist bereits bekannt. Das eigentliche Potenzial ist allerdings noch nicht bei der Mehrheit der Gesellschaft angelangt. Es gibt weiterhin Menschen, die Gamer als sehr speziellen Kreis sehen und das Gaming ablehnen.
Das Ziel eines Spiels ist es meistens, Probleme zu lösen. Diese freiwillige Aktivität kann genutzt werden, um medizinisches Personal auszubilden oder aber Krankheiten zu kommunizieren oder gar zu behandeln.
Besonders interessant finde ich den Einsatz von Videospielen im psychotherapeutischen Kontext. Dort kann die Distanz zur Realität gewahrt werden, während Patienten sich aktiv mit ihren Problemen auseinandersetzen. Außerdem können Videospiele leicht die psychischen Grundbedürfnisse befriedigen, während sie gleichzeitig eine Pause vom Alltag darstellen. Es besteht die Möglichkeit, dass Health Games als Ergänzung zu klassischen psychotherapeutischen Sitzungen dienen oder den Einstieg und die Zeit bis zur Therapie erleichtern könnten.
Nachdem ich über das emotionale Verhältnis zu Videospielen bereits ein wenig erarbeitet habe, habe ich das Buch “Kooperation und Kompetition im Videospiel der Einfluss sozialer Interdependenz auf Stimmung und prosoziales Verhalten” von Tim Wulf bei der Bibliothek angefragt, welches ich im kommenden Semester bearbeiten möchte. So will ich zunächst eine gute Basis für Interviews und Gespräche mit ExpertInnen bilden. Im Wintersemester möchte ich Gespräche mit Game-ExpertInnen wie Maja Pivec und Robert Glashüttner führen, sowie Interviews für PsychologInnen und TherapeutInnen vorbereiten. Hierdurch erhoffe ich mir neue Erkenntnisse, weitere Rechercheinspiration und eine ausführliche Ergänzung zu meiner Recherchearbeit. Im Zuge der Masterarbeit sollen insbesondere die Erkenntnisse aus der Psychologie zur Ausarbeitung eines Health Games als Werkstück beitragen.
Zudem möchte ich herausfinden, welche Videospiele von GamerInnen bereits als entspannend, emotional entlastend oder ähnliches beschrieben werden und diese analysieren, um die Vorlieben der Zielgruppe zu beleuchten.