Recycling und Packaging

In meinen letzten Posts habe ich ja schon erwähnt, dass Recycling zwar beim Einkauf beginnt, im Grunde liegt die Verantwortung aber auch bei Herstellenden, die unklare Bedingungen schaffen, nach wie vor billig produzieren und es oft eine Frage des Einkommens ist, ob nachhaltige Produkte bzw. recyclebare Produkte ihren Weg in unsere Einkaufswägen finden.

Quelle: https://www.welt.de/iconist/partnerschaft/article173166768/Was-der-Einkauf-im-Supermarkt-ueber-die-Persoenlichkeit-aussagt.html

Unter “typischer Einkauf” findet sich dieses Bild auf Platz 2 der Google Bildersuche. Dieser Einkauf gehort laut Quelle einem “funktional-gekleideten, Mitte-20 jährigen, der bei Aldi einkauft”.
Eine auf den ersten Blick eher schwierige Einteilung und ob es wirklich repräsentativ ist, kann ich vermutlich bezweifeln. Allerdings lässt sich aber trotzdem ein relativ nachvollziehbares Bild davon machen, mit welchen unterschiedlichen Verpackungen wir es täglich zu tun haben. Und das ist vor allem in großen Mengen Plastik.

Verpackungen sind laut Markus Joutsela, Unterrichtender auf der Aalto Universität in Helsinki, beschreibt Verpackungen als besonders entscheidend, wenn es um Müllvermeidung oder Zirkularität bei Materialien geht, da nahezu welteit Menschen von dem Thema betroffen sind.

Every part of the packaging ecosystem and value chain is critical — from material choices, logistics and retail options to visual communication and branding. At each step of the way, there is an opportunity for a design intervention.

Markus Joutsela (2020)

Er beschreibt auch das Design als zentrales Element für die “User Experience and Education”.1
Es gibt einige Beispiele dafür in welche Richtung es gehen könnte. Sowohl kommerzielle Produkte, als auch Experimente/Awareness Projekte. Nachhaltiges Packaging Design muss, wie in einem vorigen Post bereits beschrieben keine grünen Pastellfarben enthalten, es sollte selbsterklärend sein und nur aus Komponenten bestehen, die auch tatsächlich notwendig sind und gebraucht werden. Es sollte klar erkenntbar sein woraus es besteht, wie es verwendet und auch wieder entsorgt wird.

Quelle: https://www.yankodesign.com/2014/11/03/spooning-advantage/
Designers: Yang Guo, Qiaoge Yang & Wenju Wu
Shohaib Iqbal: Bird Seed
Quelle: https://packagingoftheworld.com/2016/07/peckish-bird-seed-student-project.html

Beide Beispiele haben gemeinsam, dass es sich um Verpackungen handelt, die aus einem Material bestehen – Papier/Karton. Natürlich kann nicht jedes Lebensmittel so verpackt werden. Besonders spannend fand ich allerdings die Geschichte zum zweiten Projekt, dem Produkt für Vogelfutter. Da es sich um ein Studierenden Projekt handelt, welches online gestellt wurde, gab es besonders viele Informationen. Das Produkt entstand aus einem Kurs heraus, bei dem die Aufgabenstellung folgende war: ” Take an item from a supermarket shelf that is worth £1 (approx.) and then re-design and repackage the item and in someway give the product “added value”, so it can be replaced on the supermarket shelf and sold for double the price.”
Die Preisfrage, ob das Produkt nur aufgrund von Design einen höheren Preis erhalten sollte, ist etwas schwieriger zu beantworten. Da wir in einer Konsumgesellschaft leben, die dringend mehr Bewusstsein für ihre Gewohnheiten braucht, sollte grundsätzlich jedes noch so günstige Produkt Wert für uns haben und auch so aussehen. Der Preis eines Lebensmittel definiert sich außerdem auch oft noch durch die Bedingungen unter denen es produziert wurde und diese sind ebenfalls zu überdenken.

Projekt: From Peel to Peel, Emma Sicher, Free University of Bolzano
Quelle: https://www.dezeen.com/2018/11/13/sustainable-food-packaging-emma-sicher-peel/
Projekt: From Peel to Peel, Emma Sicher, Free University of Bolzano
Quelle: https://www.dezeen.com/2018/11/13/sustainable-food-packaging-emma-sicher-peel/

Ansatz der italienischen Designerin Emma Sicher, für ihr Projekt auf der Freien Universität Bozen, war es biologisch abbaubare Verpackungen aus fermentierten Bakterien und Hefe herzustellen, um ein Umdenken bei Verpackungen zu schaffen. Unternehmen sollten Verpackungen als natürliche “Schale” der Lebensmittel andenken. Daher kam das Projekt zustande aus Obst und Gemüseresten plastik-artiges Papier herzustellen.2 Ebenfalls aus Fruchtabfällen ist die “Temporary Hanbag” des Design Studios “Sonnet155”.

Temporary Handbag von Sonnet155
Quelle: https://www.dezeen.com/2021/04/27/sonnet155-lobke-beckfeld-johanna-hehemeyer-curten/?li_source=LI&li_medium=bottom_block_1


Doch wie sieht das Packaging der Zukunft aus? Recyclebar? Biologisch abbaubar?
Mittlerweile gibt es ein eigenes Masterprogramm in Spanien mit dem Titel “Beyond Packaging”, dass sich genau mit dieser Frage auseinandersetzt. Marc Panero, Graifker und Direktor des Masters erklärt in einem Interview über den Studiengang, dass reine Recyclebarkeit als Ansatz für die Zukunft nichtmehr ausreicht. Verpackungen müssen uns über unser Konsumverhalten aufklären. Er beschreibt in diesem Interview, dass Packaging Design bisher vor allem Markt getrieben war und die Bedürfnisse der Herstellenden befriedigen sollten. Design wird wiederum verwendet um eine emotionale Verbindung zwischen Menschen und Produkten herzustellen und damit das Kaufverhalten zu beeinflussen. Diese emotionale Verbindung muss neu konnotiert werden. Außerdem sei Packaging mittlerweile eine soziologische und politische Angelegenheit. Es gibt bestimmte, einzuhaltende Gesetze. Er argumentiert daher, dass auch andere Einflüsse aus Philosophie und Technologie in die Entwicklung von Packaging Ansätzen miteinzubeziehen wären. Unser Konsumverhalten, beschreibt er außerdem als sehr einflussreich, um Marken und Herstellende unter Druck zu setzen.3

1: Joutsela, Markus (2020): Purposeful packaging. online auf: https://helsinkidesignweek.com/2020/09/10/purposeful-packaging/?lang=en. Zugriff (20.06.22)
2: Hitti, Natashah (2018): Emma Sicher makes eco-friendly food packaging from fermented bacteria and yeast. online aus: https://www.dezeen.com/2018/11/13/sustainable-food-packaging-emma-sicher-peel/. Zugriff (20.06.22)
3: ELISAVA Disseny i Enginyeria BCN (2022). Master Beyond Packaging - Elisava. Montag, 7. März 2022 um 10:51 EST. https://vimeo.com/685507011. Zugriff (20.06.22)

Exploring Letters – Image Based Grid Systems

In this post, I want to continue my exploration of letters based on a grid, but this time I am going to take a picture as a base, from which I am going to generate a grid and furthermore a great variation of letters out of it. The reason why I want to try to generate a grid out of pictures is simply, that good pictures can always be analyzed by composition lines. There are many works dealing with this subject clearly and logically (e.g. Michaelangelo, Dürrer, etc.) from the renaissance to other periods of art history.

In fine art, the composition is the term for the formal construction of artworks, in the sense of the relationships between the various constituent graphical elements. The compositional line is almost always only partially materialized. Many sections of such lines will disappear, as it were, beneath the surface of the picture, but they remain very much present as an organizing principle in the image’s overall effect. The picture derives a large part of its impact from the attractors generated by its structuring vertices and lines.

In recent times, artists have played with construction lines, leaving them visible in the foreground as a sculptural element in their work. My intention in this chapter is to isolate the principle of the construction line and repurpose it as a design grid. We can attempt this with any picture that is relevant to the project. To introduce an additional layer of variation, we can modulate parameters to create a series of images from a single, shared source as the specification for our grid. This technique can be used in a partially reversed design process, to design typefaces.

So having defined a grid based on the composition of a picture. I am not going to create letters out of it.

To sum up, for a lot of letters it worked out quite nicely, however, there are a few ones that don’t quite work right now: f.e. p, q, i, j, z, s. So now I am going to simplify the grid to a square-based one I had in my previous but, on which I am going to try to create variations based on letters I created on the image-based grid.

By shifting some parameters in the square grid one can easily adjust those letters which are not geometrically correct.
to be continued…

Type Specimen #1

Analyse zweier Type Specimen als Grundlage zur Gestaltung eines Type Specimen Books für die Schrift The Minimalist.

Hat man eine Schrift gestaltet, die man auch für andere interessant machen möchte, kommt man nicht umhin, sogenannte Type Specimen zu gestalten – also Anschauungs- sowie Anwendungsbeispiele der Schrift. Diese schaffen einen Überblick über die Schrift, vermitteln ihren Charakter und die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten. Die Schrift The Minimalist, deren Entwicklung ich in den vorhergehenden Blogbeiträgen beleuchtet habe, soll nun mit einem Type Specimen Booklet präsentiert werden. Das finale Booklet wird erst in den kommenden Wochen fertig gestellt werden. Aus diesem Grund möchte ich in diesem und dem nächsten Blogbeitrag die Richtlinien eines Type Specimen Books näher beleuchten und erste Gestaltungen zeigen. 

Type Specimen – Wovon ist die Rede? 

Ein Type Specimen ist eine analoge oder digitale Publikation, die den Umfang einer Schrift und ihre Anwendung zeigt. Die Gestaltung von Schriftenbüchern zu ihrer Präsentation gehört seit jeher zum Handwerk von (Schrift-)Gestalter:innen. Früher wurden Type Specimen von Setzereien und Druckereien angefertigt, da Druckmedien direkt vor Ort gestaltet wurden. Heute werden Type Specimen entweder von den Type Designern selbst oder den Type Foundries, die sie vertreten, gestaltet. Früher galt es zu zeigen, welche Schriften eine Druckerei im Repertoire hatte. Somit umfassten die Schriftenbücher unterschiedliche kurze Texte, gedruckt mit den verfügbaren Lettern. Mit der digitalen Gestaltung von Publikationen nahmen Umfang und Ausdruck der Type Specimen zu. Heute zeigt man unterschiedliche, oft sehr experimentelle Gestaltungen mit derselben Schrift, um ihren Charakter zur Geltung kommen zu lassen und – wenn möglich – ihre vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten zu zeigen. Der Sinn eines Type Specimen ist jedoch derselbe geblieben: Schriftgestalter:innen möchten ihre Schrift zeigen, sie erklären und damit bewerben, um sie für Grafiker:innen interessant zu machen, die die Schrift kaufen und verwenden könnten. (Vgl. Lupton)  

Beispiele von Type Specimen – Analyse zweier Schriftmusterbücher 

Type Specimen können prägnant oder sehr umfangreich sein – je nachdem wie es die oder der Schriftgestalter:in. für notwendig erachtet. Anhand zweier Type Specimen, eines der Schrift Dahlia der Type Foundry vj-type des Designstudios Violaine et Jeremy und ein zweites der Schrift West von Daniel Perraudin, verfügbar über Fontwerk, möchte ich nachfolgend die unterschiedlichen Teile der Specimen analysieren. Die analysierten Strukturen sollen auch als Basis für das Type Specimen Book meiner Schrift The Minimalist dienen.

Analyse Type Specimen Dahlia

Das Specimen der Schrift Dahlia umfasst 34 Seiten. Die Schrift ist in drei verschiedenen Schnitten (Bold, Regular, Medium) verfügbar. Für jeden Schnitt wurden eigene Specimen-Seiten gestaltet. Dies scheint gerade bei Dahlia sinnvoll, da es sich um eine Display Font handelt, von der oftmals sicherlich nur ein Schnitt gekauft wird. 

Nach dem Deckblatt, das die Glyphe a aus dem Regular-Schnitt zeigt, folgt ein kurzer Text über Entstehung, Charakter und Umfang der Schrift sowie die Möglichkeiten im Zuge der Open Type-Features. Nach zwei Seiten, die eine Gesamtübersicht über alle Glyphen eines Schnittes zeigt, folgen Schriftproben in unterschiedlichen Größen. Da es sich ausdrücklich um Display Fonts handelt, die sich für Headlines und kurze Texte eignen, zeigen auch die Schriftproben Texte in 80 pt, 40 pt und 20 pt. Die weiteren Seiten zeigen Gestaltungen mit den jeweiligen Schnitten Regular, Medium und Bold. Die Seiten zeigen oftmals Kombinationen aus Text und Illustration oder Fotografie. Dahlia wird als eine Schrift beschrieben, die von der Natur – vor allem von Pflanzen – inspiriert ist. Aus diesem Grund zeigen auch die Illustrationen und Fotos Pflanzen und Blumen. Alles dient der Betonung des Charakters der Schrift. Da es sich um Display Fonts handelt, die in ihrer Form sehr grazil und exzentrisch sind, macht dies durchaus Sinn: Die Gestaltungen zeigen, für welche Art von Design sich Dahlia eignet. Sie ist eine Schrift, die nicht überall und immer einsetzbar ist. Dem trägt auch das Specimen Rechnung. Abschließend folgen noch Seiten mit Einzelworten, die unterschiedliche Buchstabenkombinationen zeigen. Auch hier wird der Rhythmus der Schrift deutlich zur Geltung gebracht. 

Zusammenfassend besteht das Type Specimen von Dahlia also aus folgenden Teilen: 

1 Deckblatt

2 Beschreibung der Schrift (Stil, Umfang, Open Type Features)

3 Übersicht der Glyphen

4 Schriftproben in unterschiedlichen Größen

5 Gestaltungen mit Illustrationen und Fotos6 Einzelwörter (Buchstabenkonbinationen)  

Analyse Type Specimen West

Das Specimen der Schrift West umfasst 18 Seiten. Auf das Deckblatt folgt ein Informationsblatt mit allen Angaben zu den beteiligten Personen: Daniel Perraudin als Schriftgestalter sowie die Teammitglieder der Type Foundry Fontwerk, über die West vertrieben wird. Bereits dieses Informationsblatt ist vollkommen in der West gesetzt. Somit zeigt bereits das zweite Blatt des Specimen, dass die Schrift von Headline bis Fließtext vielseitig einsetzbar ist. 

West umfasst insgesamt neun Schnitte von Hairline bis Black und die jeweilige Kursive dazu, also insgesamt 18 Fonts. Zwei Seiten zeigen Worte, die in den unterschiedlichen Schnitten gesetzt wurden, ergänzt um jeweils ein Foto eines modernistischen Industriegebäudes. Die Fotos verweisen auf den Charakter der Schrift, der im Specimen selbst als „a compelling mix of conciseness and pragmatism“ beschrieben wird. Pragmatik und Prägnanz zeichnen auch den Modernismus in der Architektur aus, womit der Einsatz der Fotografie – wie beim Specimen von Dahlia – der Präsentation des Schriftstils dient. Die darauffolgenden Seiten bestehen aus unterschiedlichen Kompositionen an Wörtern, die in verschiedenen Schnitten und Stilen (normal oder kursiv) gesetzt sind. Die Kompositionen sind klar darauf ausgelegt, die Vielfalt und Flexibilität von West zeigen. Im Gegensatz zu Dahlia, einer exzentrischen Display Schrift, die um Aufmerksamkeit wirbt, ist West eine Grotesk mit eindeutigem, aber unaufdringlichem Charakter, die sich vielseitig einsetzen lässt. 

Der Großteil der Seiten ist der Präsentation dieser Vielseitigkeit gewidmet. Auf eine Gesamtübersicht über alle Schnitte und Stile folgen Gestaltungen mit Kombinationen aus Hairline und Bold/Black, die die Harmonie innerhalb der Schrift zeigen. Während sich bei Dahlia der Einsatz einer einzelnen Font anbietet, macht bei West vor allem die Kombination von Schnitten die Attraktivität der Schrift aus. Analog dazu steht auch im Specimen selbst ausdrücklich:The range of West is also something rather special in the geometric genre: nine font weights ranging from Hairline to Black, matching italics as well as variable fonts that are all included in the Complete Package, giving the user full flexibility, which is perfect for branding and editorial projects.

Wie sehr sich West für Editorial Design anbietet, soll auch durch eine Seite ersichtlich werden, die den Aufbau eines Artikel mit Titel, Untertitel und Bodytext in unterschiedlichen Größen zeigt – alles gesetzt in unterschiedlichen Schnitten der West. 

Eine Liste der unterstützten Sprachen und eine Übersicht über alle Glyphen sowie Stylistic Sets (Open Type Features) folgen. Den Abschluss macht ein Text über die Entwicklung der West, den Einfluss der geometrischen Tradition von Dreieck, Quadrat und Kreis und Wests Unabhängigkeit von eben dieser durch gezielte Designentscheidungen des Schriftgestalters Daniel Perraudin. Eine weitere Seite widmet sich dem Designer selbst, seinem Werdegang und seiner Expertise in typografischen Projekten.  

Zusammenfassend besteht das Type Specimen von West also aus folgenden Teilen: 

1 Deckblatt

2 Informationsblatt

3 Einzelwörter (Buchstabenkombinationen), ergänzt im Fotos 

4 Übersicht über alle Schnitte und Stile

5 Kombination der Schnitte

6 Präsentation eines Editorial-Aufbaus 

7 Sprachen

8 Übersicht aller Glyphen

9 Übersicht aller Stylistic Sets

10 Beschreibung der Schrift (Entwicklung und Charakter)

11 Kurztext zum Schriftgestalter 

Fazit

Die Analyse der beiden Type Specimen war eine wichtige Recherchearbeit für die Entwicklung des Type Specimen meiner Schrift The Minimalist. Die beiden Unterlagen zeigen wie unterschiedlich Specimen ausfallen können, gerade auch in Gegenüberstellung einer reinen Display Schrift und einer universell einsetzbaren Grotesk. Trotz unterschiedlichem Stil und anderem inhaltlichen Aufbau, ähneln sich die Specimen hinsichtlich bestimmter Präsentationsweisen: Auf eine Übersicht der Glyphen und unterschiedlichen Schnitte/Stile, eine Beschreibung der Schrift und Gestaltungen mit einzelnen Worten oder Absätzen, um Stil und Rhythmus der Schrift zu zeigen, darf nicht verzichtet werden. Was im Falle von Dahlia überraschend, aber für mich hinsichtlich The Minimalist sehr bereichernd war, war die Deutlichkeit, in der das Specimen den Charakter der Schrift vermittelt hat. Der Schriftgestalter Jeremy Schneider hat Dahlia in ihrer Formensprache einen sehr besonderen Charakter verliehen, den er auch in ihrer Anwendung bei anderen Grafiker:innen sehen möchte. Dahlia bringt immer einen Hauch von exzentrischer Eleganz und Verspieltheit mit. Soll ein Design dies kommunizieren, ist Dahlia die Schrift der Wahl. Dies wird durch das Specimen sehr gut vermittelt – eine Lehre, die mir auch in der Gestaltung meines Type Specimen Books helfen wird. 


Quellen

Lupton, Ellen. Type Specimen [online]. In: Thinking with Type. Letzter Zugriff am 18.06.2022. Verfügbar über: http://thinkingwithtype.com/misc/type_spec_project.htm

Download Type Specimen „Dahlia“: https://vj-type.com

Download Type Specimen „West“: https://fontwerk.com/de/fonts/west

Exploring Letters – Character Based Grid Systems

In my last post, I explored forms in the context of permutations. Now I want to explore how to actually create a typeface on the basis of different grids, moreover I want to show how different the output can be by using the same grid. I will generate unexpected graphical elements, all of which would be difficult to create without using this kind of analytical approach. Mainly I want to explore the different outcomes of this exercise and how the grid will lead me in different directions and how many different ways there actually be of design f.e. just one letter.
So let’s start with an easy one, I created an orthogonal grid 1:2, in this case with a width of six units and to a height of 12 units.

This process can go on for all 26 Latin capitals and generate a great variety of letter systems. Now I want to go one step further. Since grids do not always have to be square-based, they can literally be based on anything. So I want to give it a try and create a grid based on an already existing typeface and use this as the basis for creating graphics, icons, or patterns. First, I am going to take the two letters from which a created above and will put them into one matrix.

In creating a grid one already determine the character of the shapes that will be generated. So it would make a lot of difference if one would choose closed, rounded, open, linear, etc. In my example, I took letter forms which are linear, one open and one closed, so I can achieve a broader range of outcomes. After having developed the final grid I can now fill it in various ways, always on the base of the used typeface, its proportions and aesthetic will generate a set of homogenous graphical elements which can be integrated coherently into an existing design.

Now let’s create patterns out of the shapes we generated from our typographical grid.

So as we can see, there are infinite ways of using a grid & creating things out of a grid. It is also a great tool for creating flexible visual systems which are great for recognition & association of a design.

Exploring Shapes – Form-Based Grid Systems

Designing a grid comes through deviations, we should allow our creativity free rein here. We should always feel free to combine the results of our grid analyses with additional permutations and should not subordinate our creative sense to any formulaic decree. The following article is filled with an exploration of analog and algorithmic creation of forms which in this post will be based on a form-based grid.

What does form-based actually mean?
Well-form-based grids oft use geometric primitives as a base. In the first semester, I actually wrote about the famous designer Karl Gerstner, which took this component to generate the grid for the magazine of Capital. Following his approach, I will create geometrics from which I only require points, distances, and angles. I will use an 8×8 unit fundamental Grid, where I am going to analyze the possibilities offered by formal perpetuation with the help of 3 primitives: Triangle, Square, and Circle. I will then use mathematics functions such as addition, subtraction, intersection, and exclusion to generate random shapes.

All these shapes created in this way depart from the realm of symmetry and may at first appear cumbersome and labored. At a second glance, however, a certain aesthetic comes into focus, which, due to its clearly defined source, is nonetheless appealing.

For my first experiment, I want to transform the relationship between foreground and background to an extreme at which each turns into its opposite: Foreground becomes background and vice versa. We move each of the vertices in increments of two units in an anti-clockwise direction.

Now we are going to take the square and scan it horizontally across the grid, we push the bottom-right vertex upwards in increments of one unit. Flipping vertically, we push the same corner to the left in increments of one Unit.

The same can be experienced with a variety of different shapes.

Even though they are randomly put together they still please the eye.

Now I want to explore different shapes in one matrix. The fact that all of them are created in the same grid makes it easy for us creating shapes which pleases the eye.

Now we can create more shapes from these shapes using different path tools.

Using a variety of shapes to create different compositions.

Typo und Emotionen

In einem Blogbeitrag aus dem letzten Semester hatte ich schon einmal das Thema der emotionalen Typographie aufgegriffen. In meinen letzten Recherchen komme ich auch immer wieder auf das Thema zurück und finde es sehr spannend Fonts und Schriften genauer zu untersuchen. Zu diesem Zweck bin ich auf einen Blogartikel gestoßen, der auch dieses Thema aufgreift (https://design.tutsplus.com/articles/the-psychology-of-fonts–cms-34943, 16. Mai 2020). Grace Fussell beschreibt daran dass uns unterschiedliche Fonts bezüglich der Emotionen beeinflussen können. Sie schreibt auch von “Font Psychology” und wie dadurch Logos und Brands angepasst werden können.

Einige ihrer Beispiele möchte ich für dieses Font Experiment aufgreifen. Sie schreibt unterschiedlichen Fonts bestimmte Stimmungen und Emotionen zu. Anhand eines einfachen Designs einer Karte habe ich das ausprobiert. Dazu habe ich einfach ein und dasselbe Design in unterschiedlichen Schriftarten gesetzt. Normalweise würde in den meistens Fällen wahrscheinlich eine Kombination vieler Schriftarten gewählt werden. Für diesen Zweck wollte ich aber ein ganzes Design mit einer Schriftart setzen.

Sans Serif

Serifenlosen Schriften schreibt Fussell folgende Assoziationen zu: Progressive, Informal, Open, and Friendly

Sans Serif

Serif

Stability, Tradition, Intellect, and Formality

Serif

Script & handwritten

Creative, Amusing, Fun, Childlike, and Romantic

Script & Handwritten

Display

Novel, Trail-Blazing, Unique, and Adaptable

Display

Fazit

Die von Fussell zugeschriebenen Assoziationen passen finde ich durchaus wirklich auf die unterschiedlichen Schriftarten. Jede einzelne Karte erhält dadurch eine unterschiedliche Wirkung. Im Prinzip ist das ja auch der Sinn hinter verschiedenen Schriftarten. Trotzdem ist es spannend den Unterschied einmal genauer hervorzuheben. Die unterschiedlichen Wirkungen und Einsatzmöglichkeiten von Fonts möchte ich in Zukunft auch auf jeden Fall weiter betrachten. Ob Schriftarten nun wirklich auch Emotionen hervorrufen ist schwierig zu sagen. Ich denke eher dass wie Fussell auch schreibt verschiedene Stimmungen erzeugt werden können, je nachdem welche Schriftart verwendet wird. Denn das passiert auch bei dem Design der Karte. Alle Beispiele haben eine andere Wirkung und lassen auf unterschiedliche Kontexte schließen.

Mit diesem Blogbeitrag möchte ich auch die Experimente für dieses Semester abschließen. Manche Experimente haben sehr gut funktioniert, andere eher weniger. Mir ist vor allem klar geworden, dass es nicht möglich sein wird, jedes Design emotional zu gestalten oder in jedes Element emotionale Wirkungen hineinzuinterpretieren. Für mich ist noch nicht ganz klar ob ich mit diesem Thema des emotionalen Designs auch nächstes Semester weitermachen werde. Auf jeden Fall möchte ich das Thema im Design immer bedenken.

The right hand setup

With my left hand setup kind of working I decided to start with my right hand setup which, unfortunately, I have totally neglected so far. Short recap: the right hand setup is planned to consist of an IMU sensor that picks up the natural strumming patterns of the right hand and uses the movement parameters to modulate the guitar sound. First of all, what is an IMU sensor? According to Wikipedia, an inertial measurement unit (IMU) is an electronic device that measures and reports a body’s specific force, angular rate, and sometimes the orientation of the body, using a combination of accelerometers, gyroscopes, and sometimes magnetometers. As the definition suggests, it is quite a complex device and is really on another level coding-wise than the left hand setup featuring the time-of-flight sensor.

At the very beginning of the semester, my supervisor gave me one of his IMU sensors, namely a MPU-92/65. However, as I approached him last week concerning the IMU sensor business for my right hand setup, he recommended me using another kind of IMU sensor, the BNO055 from Bosch. Apparently, there are better/easier-to-use Arduino libraries for the BNO055, and it is capable of sensor fusion – something I will get into below. Luckily, he also had one of those and gave it to me for experimenting.

Additionally, my supervisor told me the basics of IMU sensors which I will relay to you now:

As already mentioned in the definition, an IMU sensor basically combines an accelerometer, a gyroscope and a magnetometer and they can be used alone or in combination to obtain information about the position and/or movement of an object. When used in conjuncture (=sensor fusion), one can determine the pitch, roll and yaw movements of said object which is what I think I need. Since I have to actually wear the sensor on my wrist while playing the guitar, I cannot yet say, what kind of information I need from the IMU sensor. Of course, the pitch, roll and yaw movements make sense, but I could also try acceleration values for example. My goal for now is to get sensors readings in general and in the next step, I will try to figure out what kind of readings work best for my cause.

I found an Arduino library that lets me calculate the orientation of the sensor giving me readings of the x, y and z axes. My supervisor also highlighted the need to calibrate the sensor each time otherwise the readings are inaccurate. Luckily, the library also has a function that reads me the calibration status of each of the sensors in the IMU (accelerometer, gyroscope, magnetometer) – 0 means not calibrated at all; 3 means the sensor is fully calibrated. I watched a YouTube video that explains how to calibrate each of the three sensors: to calibrate the gyro, the sensor just needs to sit still for like 1-2 seconds (easy!). To calibrate the magnetometer, one needs to tilt and move the sensor for a bit into all directions which also works quite well. Calibrating the accelerometer is the most complex of all three approaches. One must tilt the sensor in different angles and hold each position for about five seconds. It takes a little bit of time and experimenting, but it works.

With the calibration and the orientation readings going, I decided to test it by putting the sensor on my wrist – easier said than done! After some tinkering I came up with the very rough solution of using my (seldomly worn) wristwatch and sticking the IMU sensor onto it using double-sided tape. Now I should be able to strap the watch over my hand and start playing.

New Pure Data patch and VST plugins tests

With a new means of communication in place (compare blog #12), a new Pure Data patch was made. After having created custom effects (the delay and the overdrive/distortion effect) for the first Pure Data patch, it was now deemed better to use third-party effect plugins. Luckily, with the help of the object “vstplugin~”, such third-party plugins can be used inside of Pure Data. Furthermore, it is possible to access the plugins’ list of parameters and control them by sending control messages.

The Pure Data patch uses the following three plugins:

  • L12X Solid State Amplifier
  • TAL Dub Delay
  • TAL Reverb 4

The plugins were chosen due to personal constraints: the author is primarily using a desktop PC for audio-related tasks and, hence, most plugins are only available to the author on the desktop PC. As the author’s laptop is used for this project, free plugins were chosen.

At first, a prototype setting for the solo mode was made. Here, the parameter mapping is as follows:

The values coming in from the Arduino are the fret numbers that were calculated from the distance to the ToF sensor in the Arduino sketch. The incoming fret number determines if the amplifier plugin is turned on or off. Using a “moses” object set to the threshold of five, the incoming fret number is compared to the number five. If the fret is below five, the amplifier is or stays turned off. If the fret number is above five, it is turned on. Additionally, fret numbers above five increase the delay’s and the reverb’s wet parameters. As a result, one has a rhythm tone using reduced effect settings when playing below the fifth fret and a more overdriven and effect-laden, lead tone when reaching for frets five and above. The threshold of five is, of course, variable. It was chosen in this case because when playing in A one can easily begin to play a solo at the fifth fret position and above. The test was successful with the rhythm/lead tone switching happening quite reliably and sufficiently fast.

Next, instead of using fixed settings that were being switched either on or off, it was tried to control certain effect parameter settings more fluidly according to the fret number. For instance, the reverb wet knob was set to increase in value as the fret number increases. Consequently, a note played on the first fret had much less reverb than a note played at the 12th fret with the values in between increasing at a steady rate.

With the steady communication between Arduino and Pure Data working, a whole lot of new tonal possibilities was opened, and I am sure that there are a lot more possibilities to discover as far as mapping certain effect parameters to the Arduino data is concerned. This, however, will most probably take place in the third semester during the third phase of the project where suitable effects and playing styles that exploit the two setups’ capabilities will be further explored.

MIDI or something else?

As mentioned in the previous blog post #11, it was initially planned to start using the IMU sensor. However, my supervisor and I decided that my current MIDI sending setup was not cutting it anymore. The problem is that I currently use control change to send MIDI data which is limited to the range 0-127 steps. Consequently, if I want to make a pitch shift for example, one would definitely hear the pitch jumping from step to step instead of having a smooth transition. My supervisor hence recommended sending MIDI using pitchbend values. Instead of 127 steps, a pitchbend message can be in the range 0- 16,383 which means way more steps and smoother transitions. Unfortunately, the current Arduino MIDI (USB) library I was using could not send pitchbend messages. My supervisor and I did some research and the only library that we found that could send pitchbend messages was not USB compatible.

Additionally, the general way in which both setups were transmitting sensor data via the Arduino to the laptop for further use was not ideal. The latency was high with new MIDI data sometimes coming in as slowly as every five to eight seconds according to the MIDI analyzer “MIDI View”. This of course, makes the data practically useable to fluently controlling effect parameters in almost real-time. In an effort to mitigate the issue, it was decided to abandon the idea of using the USB serial port and a MIDI USB library for transmitting the MIDI data. Instead, the idea was to use an actual MIDI cable and a “pure” MIDI library. As a result, I was tasked to go get a MIDI (DIN) jack and wire it to my Arduino so it could send the MIDI messages directly using a MIDI cable and not via the USB cable that connects the Arduino to the laptop.

Consequently, the necessary parts including a MIDI jack were bought. The MIDI jack was soldered and connected via a breadboard to the Arduino and a MIDI cable was used to connect the Arduino/breadboard to the MIDI In jack of a Steinberg audio interface. Additionally, the Arduino sketch was altered to accommodate the new MIDI library and new means of transmitting the MIDI data. Unfortunately, all these efforts were apparently in vain for the MIDI data transmission did not increase in speed. At that point in time, the reason for that was unknown and no explanation was found. With no reliable (and especially fast) way to transmit the senor data for further use in Pure Data, the whole project began to stall since a stable transmission was THE prerequisite for further testing of the attachment device, the sensor position, the Arduino code and the quest to find suitable effects and usage for the setups.

With the final presentation approaching fast, it was decided in June to try a radically different method. During an Internet research session, a YouTube video was discovered that uses serial bus communication to transmit data from an Arduino to Pure Data using the “comport” object in Pure Data. After specifying the baud rate, one can open and close the data stream coming from the Arduino and, using additional objects, one can convert the data stream to the original values sent from the Arduino. Using this method, faster data transmission could be achieved.

NIME: On Parallel Performance Practices: Some Observations on Personalizing DMIs as Percussionists

| Summary and reflection on the article with the above title by: Timothy Roth, Aiyun Huang, Tyler Cunningham – University of Toronto.

As Digital Music Instruments (DMIs) are usually designed and used by technicians rather than everyday musicians and performers, the authors of the article carried out a case study with classically-trained percussionists to analyze their intuitive approach to using digital technology.

In their research of other studies, the authors found performance practice to be an important aspect while creating a DMI. Further on, customizability of electronic instruments could be a helpful way to offer classical musicians (used to only acoustic instruments) an easier way to incorporate electronics into their work.

The study was following the practice-based research methodology and “grounded theory”, carried out as a 2-day introductory workshop, free time to experiment and a final questionnaire. The participants were 10 musicians with many years of musical experience, but almost none with DMIs.

They were all given Arduino Uno microcontrollers with some electronic components and speakers, and an introduction into building and programming a simple instrument with them. Afterwards the participants had two months to experiment, build and expand their setup on their own.

All 10 participants went in different directions, their results can be seen in the following YouTube playlist: Participant Étude Excerpts

YouTube playlist of the study participants’ final performances

The study authors refer to the two approaches from a study by T.Mudd, adressing the “entanglements of agency” in musical interactions, namely: communication-oriented and material-oriented perspectives.

They could categorize the participants in these two groups according to their approach of experimenting. Mapping buttons to create a scale, using visual gestures like a finger vibrato on buttons or playing a predefined groove with the Arduino while playing on drums as well could be defined as clear communications of their musical expressions.

Though the majority of participants aimed for the material-oriented approach, experimenting with the speakers, cables and other physical components to alter the dimensions of sounds generated by the Arduino.

From the experiments, the authors could draw conclusions and parallels between percussion and DMI performance practices. According to composer Vinko Globokar, percussionists can be separated into two groups: ones who use separate instruments for different timbre when striking, and others who use one instrument in several ways to create different timbre. This can also be seen in the study, as the manipulation of timbre played a significant role in the majority of the experiments. This was seen within the “material-oriented” participants.

Another finding of the study was the importance of practice and the influence of improvisational music creation attitude. The participants could develop their playing skills on their DIY built instruments within the given weeks of experimentation. This was crucial for precision in the same way as it is with acoustic percussion instruments.

As a result it was underlined that percussion, being a relatively young discipline, can be an optimal area to incorporate digital musical instruments – though braking, or better said “re-adjusting” their tradition.

My Conclusion

Combining the digital DMI with analog percussion instruments can be an interesting way of creating a hybrid digital-analog music by a single percussionist on their own. From this study group, I would have expected a larger number of participants to try the multi-percussion approach and not only focus on the digital components. Additionally I also expected more experimentations with rhythm and melodies, altough there were no real constraints and almost everyone was improvising while creating their music.

I find the approach with Arduino to be a perfect method of getting into simple MDI design, which was also justifyied in this study. I am not quite sure about the further takeaways and lessons learned from this case study, but it is interesting to see the results of experienced musicians when stepping into the new era of using basic digital equipment and trying to express themselves in this new way. Personalisation possibilities of digital interfaces are almost limitless today, which can play a big role not only in getting used to new technologies but also in the performance of the musicians. As music is a very individual and subjective field, DMIs could have a bright future.

Source

Roth, T., Huang, A., & Cunningham, T. (2021, April 29). On Parallel Performance Practices: Some Observations on Personalizing DMIs as Percussionists. NIME 2021. https://doi.org/10.21428/92fbeb44.c61b9546

Retrieved on 15.06.2022 from https://nime.pubpub.org/pub/226jlaug/release/1