Hitchcocks Film „Die Vögel“* empfinde ich im Vergleich- bezogen auf das Genre Thriller/Horror- zu allen Varianten der Filmreihe „ES“, vor allem dem letzten Teil von 2019, eher als harmlos. Während dem Schauen des Filmes* wurde ich kaum gedanklich in die Welt des Grusels entführt. Ob dies daran liegt, dass ich eher Filme aus der heutigen Zeit mit realitätsnahen VFX gewöhnt bin, kann ich nicht sagen. Die Geschichte ist an sich sehr durchdacht und gefällt mir. Lediglich die Vogelgeräusche empfand ich spätestens ab dem Punkt übertrieben, als ich es mit Katzenmiauen verglichen habe: Jedoch erwecken genau diese intensiven Geräusche die Story zum Leben. Sie stellen einen Wiedererkennungswert dar und unterstreichen die Gefahr, die von den Unmengen an Vögeln ausgeht. Aufgrund dessen wird dem Zuschauer unwohl und bereitet ihn zeitgleich darauf vor, dass in der jeweiligen Szene, in denen die Vögel zu sehen und zu hören sind, etwas Schlimmes passieren wird.
Kings „ES“ aus dem Jahr 1990 empfinde ich als absoluten Horror. Man weiß nie, wann der Killerclown wieder zuschnappen wird, was sich durch den gesamten Film, wie eine rote Linie durchzieht. Erst recht macht die Verbindung von Tod mit wehrlosen sowie naiven Kindern den Film gruselig und schon fast makaber. Der Produzent spielte viel mit dramatischer Musik, die das Wahrnehmen der jeweiligen Einstellung/Sequenz/Szene für den Zuschauer um einiges intensivierte.
Doch im Vergleich zu den beiden Neuverfilmungen aus 2017 und 2019 ist „ES“ aus 1990 eher zu ertragen. Das führe ich auf die Weiterentwicklung der Computertechnik und somit den heutigen Standards für Visual Effects zurück. Für die Neuverfilmungen brauchte ich, aufgrund des Horrors, mehrere Anläufe diese anzuschauen. Sie haben mich mit einem immensen Realitätseindruck konfrontiert, und meine Fantasie unwahrscheinlich angeregt, so dass mit meiner Vorstellungskraft gespielt wurde, ohne dass ich es verhindern konnte. Auch nach dem Anschauen der Filme war mir noch mulmig zu mute und meine Gedanken noch dort.
Insgesamt kann ich sagen, dass die Filmindustrie in den beiden Genres Thriller und Horror seit der Veröffentlichung von „Die Vögel“ eine riesige Weiterentwicklung bezüglich der technischen, audiovisuellen und darstellerischen Möglichkeiten durchgemacht hat, um Zuschauer in den Bann der jeweiligen Geschichte zu ziehen. Auch für die damaligen Möglichkeiten, in denen es keine Computertechnik gab, sind die Special Effects bereits sehr gut ausgereift, durchdacht und beeinflussen den Rezipienten während des Schauens. Nicht umsonst wird Hitchcock als „Vater der Special Effects“ betitelt.