Als ersten Blogeintrag wollte ich zusammenfassen, worüber ich bis jetzt geschrieben habe und jedoch weiterführen, wie sich der Blog hinsichtlich der Masterarbeit verändern kann.
Die angefangen hat alles mit dem Unterschied zwischen Simulation und einer sichtbaren Ästhetik. Die Simulation meinend ein kaum von der ‘Wirklichkeit’ zu unterschneidender Eindruck, der vor allem in der Erstellung von Digitalen Bildern mit dem Computer als Ziel gilt. Die Verwendung unterschiedlichster neuer Technologien, wie die Fotogrammetrie, dem digitalisieren von realen Gegenständen mithilfe von Kameras, oder dem Motion Tracking, das über einen Anzug oder einem Komplexen Kamerasystem eine natürliche Bewegung festgehalten werden kann.
Als große neue Entwicklung ist nun immer häufiger von AI die Rede – Artificial Intelligence / Künstliche Intelligenz, die mithilfe von Text-inputs Bilder generiert, die kaum von realen Fotos unterscheidbar ist. Sie verwenden unterschiedliche Modelle, wie das GAN Prinzip, wo die KI in weiterem Sinne auf ein gewisses Set an Bilder trainiert wird in dann, wenn man es genau nimmt, nicht alle Bilder in und Auswendig lernt, sonder versteht, wie der “Pinsel” gezogen werden muss. Auch wenn dies Interessent wirkt ist diese Unterscheidung in der Frage des Urhebers äußerst interessant, denn zieht die AI einen Pinselstrich, so entstehen keine Kopien irgendwelcher anderer Künstler, sondern immer wieder ein neues Bild. Ein weiterer großer Vorteil dieser Technik ist die Geschwindigkeit – mit derzeitigen Systemen wie “MidJourney” oder “OpenAI’s Dall-E” werden zig Bilder in Minuten erstellt. Die Weiterentwicklung geht auch unheimlich schnell, alle 4 Wochen ist eine neue Technik vorhanden, die es ermöglicht, Video und soar auch schon 3D Modelle zu erstellen. In der Musik kann Stimme auch in eine komplexe Komposition aus unterschiedlichen Instrumenten erstellt werden. Ihre Zusammenarbeit ermöglicht, binnen gerigem Aufwand – im Vergleich zu herkömmlichen Methoden – unzählige Inhalte zu generieren und zu veröffentlichen.
Ein interessanter Aspekt hierzu wäre die Entwicklung der Menschheit in eine Konsumgesellschaft, wo jeder Produziert, aber immer weniger die Menge konsumieren können.
Als Komplementär zur Simulation sehe ich die visuelle Ästhetik, der Erlaubt, Inhalte zu abstrahieren und auf die Kreativität des Erstellers und des Betrachters zählt. In der sichtbaren Ästhetik liegt augenscheinlich die Möglichkeit, aus der “Realität” auszubrechen und aus dieser möglicherweise zu entkommen. Welche Türen sie aber generell öffnet, oder aber auch schließt, das wollte vorerst noch heraus finden.
Um die beiden komplementären Eindrücke voneinander zu unterscheiden, braucht es eine Art von Methodik, wie ein gewisser Abstraktionsgrad von einer Simulation unterschieden werden kann – und das brachte mich auf die Frage – was ist den eigentlich Realismus. Bisweilen hat man schon viele Theorien und Philosophische Beschreibungen gehört, mit dem aber nicht wirklich viel anzufangen war, sondern man ein klares “JA” oder “NEIN” hören wollte. Daher war es mein Ziel, die “Realität” mithilfe von Lernmethoden für Kleinkinder zu definieren, und wie eine Art Benchmark für den Realismus erstellt werden kann. Ein Beispiel – man sieht einen Tisch, der in vielerlei Hinsicht Signale an das Gehirn schickt. Der Visuelle Reiz, das der Tisch ein Volumen hat, der Tastsinn, dass der Tisch einen Widerstand hat und der Gehörsinn und Geruchssinn, wenn man darauf Klopft oder ganz nah mit der Nase hin geht. Der Mensch hat also ein Absicherungssystem und eine “Wirklichkeit” herzustellen. Aus all diesen Informationen wird dann ein Mentales Modell erstellt, in dem der Tisch gewisse “Affordances” / Merkmale aufweist, die auf eine mögliche Interaktion hinweisen. In der Wissenschaft funktioniert das ähnlich, man erstellt ein Modell, das entweder mit unterschiedlichsten Methoden erneut zutrifft, oder es funktioniert mit einer Wahrscheinlichkeit von Sigma 5, also 1:3,3Millionen immer und immer wieder erneut. Dann wird es als eine Wirklichkeit angesehen. Es gibt sicherlich noch weitere Methodiken, die man sich im weiteren noch anschauen könnte.
Ein interessanter Beitrag den zu zu Realismus gefunden hatte war von Lin, Jih-Hsuan Tammy. (2015). The Contributions of Perceived Graphic and Enactive Realism to Enjoyment and Engagement in Active Video Games. International Journal of Technology and Human Interaction. 11. 1-16. 10.4018/ijthi.2015070101 in dem Lin von zwei unterschiedlichen arten von Realismus spricht, dem externen und enaktiven Realismus. Als extern betrachtet wird die Übertragbarkeit in die “Wirklichkeit”, der Welt, die besteht, und als enaktiver Realismus wird die Bewegung und Handlung in einer künstlichen Umgebung, die aber in der Realität stattfindet. Dahinter verstecken sich auch Gedankengänge, Entscheidungen und Reaktionen auf diverse Reize.
Auch in der Werbung findet man solche Aspekte. Eine Schimmerdes brandneues Handy, dessen Metallkonturen so glatt und dessen Screen so hochwertig. In unserem Kulturkreis in Mitteleuropa ist das keine Neuheit mehr. Man weiß, dass in der Werbung alles perfekt dargestellt wird und wenn wir das Handy dann kaufen, dann wissen wir auch, dass vielleicht nur ein gewisser Teil davon wirklich so eintritt und ein Teil davon schöner klang, als es sich wirklich herausstellte. Dieses Verhältnis nenne ich hier Enttäuschungsverhältnis. Dieses kann man vielleicht leichter mit einem Bewerbungsgespräch vergleichen. Man geht zum Gespräch vorbereitet und aufbereitet. Man richtet sich her, zieht sich schöne Kleidung an, man achtet auf seine Aussprache und und und. Es ist dem Menschen wichtig, die wichtigen Sozialen Kontakte zu ihrem Gunsten zu drehen. Und dafür ist man auch bereit, die Realität etwas zu spannen. Ein Verzerrungsverhalten, in dem man sich vielleicht besser darstellt, als man wirklich wäre, um sich von der Konkurrenz abzusetzen. Darin ist nicht zwangsweise das Lügen inkludiert, doch fällt das Weglassen von wichtiger Information doch in eine ähnliche Kategorie. Auf der Seite des Arbeitgebers oder der Arbeitgeberin ist man sich diesem Verzerrungsverhalten bewusst in entscheidet selbst, ob das Risiko zu groß oder passend ist. Folgend dann ein Enttäuschungsverhältnis, in dem das Resultat mit der Erwartung verglichen wird. Allgemein gibt es anscheinend unterschiede zwischen den Kulturen. Wohingegen in Mitteleuropa mit einer größeren Abweichung gerechnet wird, auch in der Werbung – ist es in Japan nicht gern gesehen. Lieber das Handy zu schlecht verkaufen, damit es im Endeffekt die Erwartungen noch übertreffen kann, als zu enttäuschen. Eine Enttäuschung würde die zukünftige Zusammenarbeit in jeglicher Hinsicht dann verhindern.
-> Fragen, die noch offen sind, die mich zu dem Zeitpunkt noch weiter interessiert hätten:
- In der Entwicklung dieser Technologien sieht man erst wie erschreckend realistisch vor allem schon die künstlich erstellten Bilder werden. Ein Bild von einem Drachen beispielsweise kann nicht echt sein, denn es hat nie wirklich Drachen gegeben. Oder hat es? In der Bildwelt, kann in Zukunft wahrscheinlich nicht mehr anhand des Bildes entschieden werden, was nun Real ist und was nicht. Jemand in der Geschichte gebildet könnte heute weiter helfen – doch werden in Zukunft abertausende künstlich erstellte Bilder im Umlauf sein. Alle Sinne können hinterlistig werden.
Sofern man nicht vor Ort ist, und sich auf digitale Medien stützt, gibt es möglicherweise in Zukunft keinen mehr, der wirklich von Unwirklich unterscheiden kann. Die Verfolgung von “Truths” wird ein großes Thema sein.
- Wie könnte sich eine Werbeplakat mit neuster Technologie genau auf eine Person einstellen? Echtzeit-Renderprogramme erlauben das erstellen eines 3D Bilds binnen Millisekunden – AI Bild Generatoren können jedes Bild, dass man verwörtlichen kann erstellen.
Die Werbung könnte also alles Zeigen, was man wollte. (Moral vorerst ausgeklammert)
Fragestellungsentwicklung für Masterarbeit:
In my master’s thesis I deal with the topic…
… of manipulating the mind with either a simulation of reality or a visual aesthetic and if there could be a benchmark to evaluate the realness of those Creations. Furthermore in what form do they manipulate and who does culture and generation play a role in that?