Auch im Design ist die Rede von einem Selbst- und einem Fremdbild. Das Selbstbild ist das, was der oder die Designer:in mit dem Markenaufbau schafft. Es werden Farben und Schriften gewählt, die das Unternehmen repräsentieren und gleichzeitig eine Botschaft ausstrahlen. Das Logo soll jene verpackten Botschaften sicher bei Enverbraucher:innen abliefern. Dies kann nur dann passieren, wenn das Selbstbild eines Unternehmens – im Fach Jargon „Coporate Identity“ stimmig ist. Es ist wichtig den Charakter des jeweiligen Produkts zu verkaufen und zu bewerben.
Selbst- und Fremdbild aka. Identität und Image
Um diesen Charakter den zuvor bestimmten Zielgruppen zu übermitteln reicht ein Logo alleine nicht aus. Eine ganze Geschicht muss rundherum gewoben werden. Kund:innen müssen in der Lage sein das Produkt oder die Firma auch ohne das Logo zu erkennen. Hierbei können Farbe, Schriften, diverse Formatierungen oder aber auch bestimmte Bildsprachen als Werkzeug eingesetzt werden. Große Erfolge diesbezüglich können auch erzielt werden, wenn man alle menschlichen Sinne in betracht zieht. Der Konzern Apple zum Beispiel aktiviert den Geruchsinn der Kundschaft. Neue Apple Geräte werden mit einer Art Parfum besprüht. Dieser neue, bestimmte Geruch eines neuen Geräts ist einzigartig und manifestiert sich im Sinnesapparat eines Menschen. Aber auch der Tastsinn kann ohne weiteres mithilfe von verschiedenen Materialitäten aktiviert werden. So könnte man zum Beispiel Visitenkarten auf besonderem Papier drucken und damit in Erinnerung bleiben. Folgende Punkte sollten beim Aufbau einer Marke berücksichtig werden:
Zeichen- + Symbolwelt der Marke
Bildmarke (Signet)
Wortmarke (Logo)
Kombinierte Wort-/Bildmarke (Signet mit Logo)
Konzepte für grafische Darstellungen, z. B. Piktogramme, Geschäftsgrafiken, Tabellen u. a. m.
Farb- und Lichtwelt der Marke
Marken-Identifikationsfarben
Farbklima
Lichteinsatz, z. B. bei Ausstellungen, Messen, im Verkaufsraum u. a. m.
Markentypografie
Hausschrift
Schriftschnitte
Satzform, Anwendung u. a. m.
Bildsprache der Marke
Ausschnitte
Abstraktionsgrad
Perspektive
Farbigkeit u. a. m.
Conclusio
Um ein gesundes Image zu erlangen muss man zuerst an seinem Selbstbild arbeiten. Dies gilt für Menschen als auch für Firmen. Ein einfaches Prinzip, welches in vielen Bereichen angewandt wird. Zwecklos ist es in jedem Fall zuerst zu versuchen an dem Fremdbild etwas zu ändern. Es verhält sich hier ähnlich wie bei den Selfies. Es ist eine Endlosschleife – ein ewiges Ping-Pong zwischen Selbst- und Fremdbild. Ein Kreislauf, der nur unterbrochen werden kann, wenn das, was wir im Stande sind in die Welt zu senden auch tatsächlich so ist, wie wir uns erwarten, dass es wahrgenommen wird.
Da sich meine vorigen Posts insbesondere mit Selbstwahrnehmung beschäftigt haben möchte ich in diesem Beitrag die Brücke zur Kunst spannen. Die Recherche befasst sich mit der Wahrnehmung bezogen auf Kunst.
Kunst und Wissenschaft liegen näher beieinander als man vermuten würde. Seit langem schon beschäftigen sich Wissenschafter:innen mit Forschungsfragen wie etwa der Wahrnehmung von Kunst oder dem allgemeinem Schaffensprozess. Auch die Grundlagen der Kreativität werden hinterfragt und erforscht.
Markus Lüpertz, ein berühmter Maler, Bildhauer, Musiker und Dichter zum Beispiel sagte 2015 „Der Künstler ist kein Mensch. Er ist ein Künstler, das ist etwas anderes“
Er sagt das künstlerische Schaffen geht mit einem einzigartigen Lebensstil einher und ist eine Komposition aus Vererbung, Unterstützung bzw. Ermutigung des Umfelds in jungen Jahren und eine nachhaltige Beschäftigung mit der Materie. Ein großes Bedürfnis an Anerkennung und teils auch psychologische Probleme gehen oft mit einer außergewöhnlichen Begabung einher. Als gute Beispiele dafür dienen Michealangelo, William Blake, Wassily Kandinsky und Edvard Munch. All jene litten unter schwerwiegenden Depressionen. Aber auch bei zeitgenössischen Künstlern wie Jackson Pollock, Henri Toulouse-Latrec und Modigliani zeichnet sich eine Störung ab. Gründe dafür sind oft persönliche Probleme, aber auch Mangel an Aufmerksamkeit oder Bewunderung, negatives Feedback oder schlechte Rückmeldung im öffentlich Raum können Auslöser sein. Heutzutage scheint der Druck um ein vielfaches größer zu sein, da Social Media und die stetige Präsenz im Rampenlicht hinzkommt.
A die eigene Einstellung des Künstlers – eben auch sein Selbstbild – sind essenziell um eine:n Künstler:inn zu formen.
Zahlreiche Künstler:innen der Vergangenheit als auch der Gegenwart beschäftigen mit sich selbst und schreiben folgliche Erkenntnisse eine zentrale Rolle in der eigenen Kunst zu.
Der Künstler Willem DeKoonig erkrankte an Demenz, was sich maßgeblich in seiner Kunst abzeichnete. Seine Werke wurden immer abstrakter. Bilder, die auf eine Leinwand gebracht werden entstehen durch Wahrnehmung, Erinnerungen und generellem Wissen. Wenn dies zu bröckeln beginnt, hat es wesentlichen Einfluss auf das Werk. Eine freie, uneigeschränkte visuelle Abbildung kann ein positives Resultat daraus sein. Die Arbeiten werden unbeeinflusster und expressiver.
Exkurs: Gedankenexperiment
Wie würden wir gestalten, formen, illustrieren, wären wir nicht ständig dem Einfluss sozialer Medien ausgesetzt?
Außer Frage steht, dass viel Inspiration von diversen Platformen geschöpft wird und Austausch essenziell ist. Aber inwiefern würden sich Arbeiten von Künstler:innen und/oder Designer:innen unterscheiden, hätten sie nie zuvor unter dem Einfluss sozialer Medien gestanden?
Man müsste dieses Experiment weiterdenken und ebenso weit ausholen. Die Annahme würde voraussetzten, von Kind auf abgeschottet Leben zu müssen. Alles um uns herum ist gestaltet und designt. Kann man ein Plakat unbeeinflusst gestalten, wenn man mit Werbung umgeben ist.
Nehmen wir also an, man würde gänzlich abgeschottet jeglicher Zivilisation aufwachsen und die Person dazu anhalten ihre Eindrücke zu Papier zu bringen. Wie würde das aussehen?
Natürlich sollte die Person eine künstlerische Ader haben – oder?
Wie würde sich das Selbstbild dieser Person im Vergleich zur selben Person aber in einem anderen Lebensraum unterscheiden? Ist sie überhaupt in der Lage sich selbst gut einzuschätzen. Im zweiten Blogeintrag wurde auf die Entstehung eines Selbstbildes Bezug genommen. Dies entsteht eben aus Feedback von Personen im Umfeld.
…
Wahrnehmung von Kunst
Wir alle nehmen Kunst unterschiedlich wahr. Oberflächliche Faktoren, die darüber entscheiden wie ein Kunstwerk bei Betrachter:innen ankommt sind – klar – das Motiv, die Größe, Materialität und Inhalt des Werkes. Zusätzlich aber spielen Wissen in und über Kunst, der Gemütszustand der Betrachter:innen und deren Erfahrungen, aber auch der Bekanntheitsgrad des Künstlers/der Künstlerin eine wesentliche Rolle.
Eine gute Balance zwischen einem komplexen Bildaufbau und Ordnung also auch eine akkurate Mischung aus Bekanntem und Unbekannten regen Betrachter:innen an und hinterlassen gute Eindrücke und Erfahrungen.
Eine empirische Studie konnte nachweisen, das die Verwendung des Goldenen Schnitts in Kunstwerken nicht automatisch als harmonischer warhgenommen werden und man aufgrund deswegen ein Bild nicht gleich präferenziert.
Abstrakte Kunst wird vermehrt von Menschen verstanden wie auch wertgeschätzt, die sich intensiviert mit Kunst beschäftigen. Neulinge können oft wenig mit ihr anfangen.
Das lässt darauf schließen, dass Expert:innen Kunst aufgrund kognitiver Modelle betrachten.
Während Laien sich eher auf Vertrautheit und ihre Intuition verlassen. Das Bild gefällt oder eben auch nicht –dies zu begründen fällt dementsprechend schwer.
Diese Unterschiede lassen sich ausgezeichnet mit dem Modell der Informationsverarbeitung vergleichen. Hier wird zwischen Bottom-up-Verarbeitung und Top-down Verarbeitung unterschieden. Ersteres spiegelt die Reizverarbeitung des visuellen Systems mithilfe von Formen, Farben und Mustern wieder. Die-Top-down-Verarbeitung der visuellen Reize wird hingegen wird stark von gespeicherten Mustern und Wissen beeinflusst.
Künstler:innen, die die Wahrnehmungspsychologie als wichtiges Werkzeug einsetzen sind zum Beispiel der niederländische Künstler M.C. Escher (1898-1972) als auch der deutsch- amerikanische Maler Josef Albers (1888-1976).
Escher experimentierte mit optischen Täuschungen und setzte diese höchst mathematisch um. Auf den ersten Blick wirken viele seiner Arbeiten normal, erst bei näherem Betrachten schalten sich Erlerntes und Erfahrenes ein und man differenziert zwischen Surr- und Realität.
Albers hingegen macht sich die physiologischen Wirkungen und Wechselwirkungen von Farben zunutze. Anhand von Zusammenstellungen von verschiedenen Quadraten ruft er chromatische Interaktionen hervor (Siehe Bild unten).
“Ein Selfie ist ein von sich selbst (oder von sich selbst und anderen Personen), die mit einer Kamera oder einem Fotohandy aufgenommen werden, das auf Armeslänge gehalten wird oder auf einen Spiegel gerichtet ist, und die üblicherweise über soziale Medien geteilt werden”.
Klassisches Selfie (links), Das erste Selfie der Welt 1909 (rechts) von dem Briten Joseph Byron
Eine später formulierte und durchaus weitgreifendere Definiton von Dinhopl und Gretzel lautet indessen: „Ein Selfie ist gekennzeichnet durch den Wunsch, das eigene Ich in einem Bild festzuhalten, das afugenommen wurde, um es mit einem Online-Publikum zu teilen“.
Das Selfie ist die zeitgenössische Form sich selbst in Szene zu setzen und darzustellen. Es wird ein Bild von sich selbst gezeichnet dass sich zunehmend mitentwickelt, verändert und formt. Stets unter außenstehenden Einflüssen und selbstverständlich um es auf sozialen Kanälen zu teilen. Es ist wie ein Spiegelbild – nur ein bisschen abgewandelt .
Grundsätzlich kann man festhalten, dass aufgenommene Fotos die Welt darstellen, wie wir sie sehen. Demnach ist das Selfie eine Abbildung dessen, wie wir uns selbst sehen. Wie beim vorherigen Blogeintrag bereits erwähnt ist das Selfie keine Erfindung der Neuzeit. Bereits Dürrer und Rembrandt verwendeten das Seblstportrait im 16. Jahrhundert um ihre Charaktere zu offenbaren und mit einem Publikum zu teilen. Kunsthistorische gesehen tut das heutige Selfie nichts anderes. Es erzählt etwas über den oder die Autor:in.
Mittlerweile ist die psychologische Untersuchung des Selfies und seine Auswirkungen auf Geist und Psyche zu einem eigenen Segment geworden, das zahlreiche Forschende beschäftigt. Unter anderem wird der Zusammenhang von Narzissmus und dem Selfie erforscht. Dabei fand man heraus, dass diese beiden Positionen in einem weitaus größerem Zusammenhang bei Männern als Frauen stehen. Parallel dazu besagt eine weitere Studie, dass das Selfie mittlerweile eine gängige Art der Kommunikation darstellt und demnach in keinem Zusammenhang mit Narzissmus oder ähnlichem steht.
„Die psychologische Theorie des Impressions – Management geht davon aus, dass Menschen dazu neigen, Eindrücke von sich selbst zu schaffen und zu teilen, die in Richtung ihrer gewünschten Identitäten tendieren (Markus und Nurius, 1986)“
Ein weiterer Grund, warum wir unser Selbst gerne abbilden und der Welt mitteilen, ist wohl, um Kontrolle darüber zu erlangen, ob sich unser Selbst- mit unsererm Fremdbild deckt.
Die Identität setzt sich aus Selbst- und Fremdbild zusammen. In anderen Worten aus interner Identifikation und externer Zuschreibung. Identität ist die Überschneidung dessen, was andere von jemandem sehen und wahrnehmen und dem, was jemand fühlt oder wer man sein möchte.
Selten gelingt es eine reale Abbildung zu veröffentlich, da der Zwang zur Optimierung eine zentrale Rolle einnimmt.
Die vermutlich ältesten und erhaltenen Selbstbildnisse in der Kunstgeschichte stammen aus dem 14. Jahrhundert und wurden von Johannes Aquila, einem Maler, Architekten und Baumeister erstellt. Er betätigte sich sowohl in Österreich als auch Slowenien und Ungarn als Künstler.
Ab der Renaissance galten Künstler:innen als selbstbewusste Schaffende, welche sich ebenso als Philsoph:innen, Literat:innen und Wissenschafter:innen probierten. Man setzte sich sowohl mit der eigenen Physiognomie als auch mit dem Selbstbild an sich auseinander. Oftmals waren Selbstbildnisse Visualisierungen der Wahrnehmung, die Künstler:innen von sich selbst hatten.
Albrecht Dürrer stellte sich selbst in nobler Kleidung, nicht in seiner üblichen Malertracht dar. Am Bildrand befindet sich eine Bildeinschrfit „1498. Das malt‘ ich nach meiner Gestalt. Ich war 26 Jahr‘ alt. Der Hintergrund stellt vermutlich die Alpen dar, welche Dürer nachdem er sie auf seinem Weg nach Venedig überquerte, zahlreich in seinen Gemälden abbildete. Es war ein Trend, das Gesicht zu idealisieren, den Dürer aufgriff und folglich auch in diesem Werk umsetzte.
(Albrecht Dürrers „Selbstbildnis mit Landschaft“, 1498)
Selbstbildnis heute
Im jahr 2021 bezeichnet man das gute alte „Selfie“ als ein Seblstbildnis. Ein Schnappschuss hier und einer da. Jede Minute und Sekunde eines Tages wird mit einer Abbildung unser selbst und ein bisschen Geschehen im Hintergrund akribisch dokumentiert. Mit der App Snapchat wurden auch Facefilter bekannt. Sie dienen dazu auch an schlechten Tagen, gut, frisch und gesund auszusehen. So gilt die Annahme zumindest. Auch hierbei, wie schon vor tausend Jahren versuchen wir uns selbst anders darzustellen. Ähnlich wie damals folgen wir Trends und Idealen. Zu Dürers Zeiten versuchte man sich mit Kleidern und Frisur nobel darzustellen, das Gesicht wurde idealisiert. Nichts anderes geschieht heute, nur einfacher und schneller mittels Filtern. Sie machen unsere Gesichter einheitlich, unsere Haut makellos. Das Selfie ist innerhalb kürzester Zeit am Handy geschossen hingegen ein Selbstbild damals mehrere Wochen, sogra Monate dauern konnte. Dennoch gilt das Selfie als eine Form des Selbstportraits.
Entwicklung Selbstbildnis
Der Mensch tendierte folglich immer schon dazu sich selbst anders darzustellen, als er tatsächlich ist. Er ist darum bemüht ein verschleiertes und optimiertes Selbst in Szene zu setzen und neigt daher dazu sich selbst gänzlich falsch wahrzunehmen und einzuschätzen. Dies kann, auf einer oberflächlichen aber weiterführend auch auf einer emotionalen Ebene große Probleme hervorrufen. Im vorigen Blogeintrag wurde auf die Auswirkungen falscher Selbsteinschätzung/-wahrnehmung näher eingegangen.
Ist es überhaupt realistisch, ein neutrales Selbstbildnis zu erlangen? Wie im vorigen Eintrag erläutert bedarf es dazu gänzlich ehrliches Feedback von außen. Ist unsere Gesellschaft dazu in der Lage 100% ehrlich zu sein? Sind wir in dieser Sache doch auf uns selbst angewiesen. Muss jeder für sich Reaktionen und Aktionen von Menschen in unserer Umgebung abwägen um somit zu erfahren, wie wir auf andere wirken?
In meinem letzten Blogartikel habe ich mit mit Methoden des nachhaltigen Designs beschäftigt. Bei der Recherche zu Nachhaltigkeit und Design stößt man unweigerlich auch auf den Begriff Circular Design, also die Kreislaufwirtschaft 2.0.
Definition Kreislaufwirtschaft: Die Kreislaufwirtschaft ist ein Modell der Produktion und des Verbrauchs, bei dem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden. Auf diese Weise wird der Lebenszyklus der Produkte verlängert.
Was genau hat Design jetzt damit zu tun? Tatsächlich ist es so, dass rund 80 % der Umweltauswirkungen eines Produktes in der Designphase festgelegt werden. Konventionelles Design ist allerdings linear, der Lebenslauf des Produktes hat also einen Anfang und ein Ende. In der Kreislaufwirtschaft 1.0 wird dafür gesorgt, dass Produkte oder Teile davon bestmöglich recycelt oder wiederverwendet werden. In der Kreislaufwirtschaft 2.0, dem Circular Design, geht es nun darum von Projektbeginn an in Kreisläufen zu denken. Der Begriff “Fertig” wird dabei eliminiert und Produkte sollen eher wie eine Art Software gesehen werden, an der stetige Verbesserungen möglich sind.
Grafik: Kreislaufwirtschaft
In einer Zusammenarbeit zwischen den Erfindern des Design Thinking, Tim Browns IDEO und der Ellen MacArthur Foundation ist “The Circular Design Guide” entstanden, der aus 24 Modulen bestehen, die ins Circular Design einführen und Hilfestellungen zur Anwendung geben. Konkret wurden auch vier Schritte für einen Circular Design Prozess entwickelt. Circular Design erinnert auch stark an Design Thinking und wird auch als eine Weiterentwicklung der Methode gesehen. Die vier Schritte sind:
Systemverständnis gewinnen. Im ersten Schritt ist das Ziel, möglichst viele Informationen zu sammeln und nach Zusammenhängen, Wechselwirkungen und Lücken im System zu suchen. Der Blick der Designer*innen wir dadurch weg von linearen Prozessen hin zu Kreisläufen gelenkt.
Herausforderungen definieren. An diesem Punkt, sollte man sich mit verschiedenen Möglichkeiten für Kreisläufe beschäftigen. Dabei können auch die 9-R-Strategien der zirkulären Wertschöpfung helfen.
The 9R Framework
3. Kreise gestalten. Als nächsten entwickeln die Designer*innen verschiedene Loops, um einen zirkulären Lösungsansatz für die Herausforderung zu finden.
4. Den Zyklus starten. Der am besten geeignetste Ansatz wird dann ausgewählt und gestartet. Der Loop sollte immer wieder evaluiert werden und mit den neuen Erkenntnissen dann neue Kreisläufe entwickelt werden.
Beim Circular Design wird auch unterschieden, ob man beispielsweise für einen biologischen Kreislauf oder einen materiellen Kreislauf gestaltet.
Wertströme für biologische und materielle Ressourcen innerhalb einer zirkulären Wirtschaft
Ein wesentlicher Teil der Module des Circular Design Guide richtet sich an Content Marketer, deren Aufgabe es nun verstärkt ist, Kund*innen von den neuen Lösungen zu überzeugen. Die Bedeutung dieser Aufgabe lässt sich in der Grafik gut erkennen, immerhin gibt es Schritte in der Kreislaufwirtschaft, die ein Unternehmen nur indirekt beeinflussen kann. Wie beispielsweise, dass Produkte von Menschen weiterverwendet oder umverteilt werden. Unter anderen aus diesem Grund beschreibt ein Teil unter dem Titel “Create Your Narrativ” wie man eine starke Markengeschichte erzählt, die die Werte des Unternehmens an die Kund*innen bringt. Dazu werden 7 Schritte definiert:
1. Das eigene Markenversprechen überdenken und überlegen, welche emotionalen Werte die Marke bei Menschen hervorrufen soll und mit welcher Botschaft diese vermittelt werden sollen. 2. In die eigene Zielgruppe hineinversetzen. Dadurch neue Dienstleistungen mit Mehrwert für die Kund*innen entwickeln (z. B. Reparaturdienste, Personalisierung, …). 3. Ein Storyboard erstellen, das nochmal neue Denkanstöße zur Botschaft bringt, die man vermitteln möchte. Dazu werden einige Fragen als Beispiele gegeben:
Was ist die Herausforderung, die wir zu lösen versuchen?
Was ist unsere Innovation?
Warum ist dies wichtig/relevant?
Welche Erkenntnisse haben uns zu dieser Lösung geführt?
Wie wird dies das Leben unserer Kund*innen in irgendeiner Weise verändern?
Welche Geschichten untermauern dies?
4. Sorgfältig über die Wortwahl nachdenken. Welche Emotionen möchten wir wecken? Sind unsere Geschichten nachvollziehbar? 5. Die Geschichte so konkret wie möglich formulieren. 6. Schwerpunkt in der Geschichte setzen und einen roten Faden finden. Wie würde man die Geschichte jemandem erzählen? Ist sie nachvollziehbar und auch außerhalb unserer Branche gültig? 7. Feinabstimmung der Geschichte.
Circular Design richtet sich also nicht nur an Gestalter*innen, sondern an alle Personen, die bei der Entwicklung, Umsetzung und Vermarktung eines Produktes beteiligt sind. Das ist auch wichtig, damit der Kreislauf wirklich als Kreislauf funktionieren kann.
Quellen:
Kreislaufwirtschaft: Definition und Vorteile https://www.europarl.europa.eu/news/de/headlines/economy/20151201STO05603/kreislaufwirtschaft-definition-und-vorteile#:~:text=Die%20Kreislaufwirtschaft%20ist%20ein%20Modell,repariert%2C%20aufgearbeitet%20und%20recycelt%20werden.&text=Dieses%20Modell%20setzt%20auf%20gro%C3%9Fe,leicht%20zug%C3%A4nglicher%20Materialien%20und%20Energie. Circular Design: Prozess und Projekte https://page-online.de/tools-technik/circular-design-prozess-projekte/ Was sind eigentlich die R-Strategien in der Zirkulären Wertschöpfung? https://prosperkolleg.de/r-strategien/ Beim Designen in Kreisläufen denken: Das ist Circular Design. https://t3n.de/news/beim-designen-kreislaeufen-806599/ Circular Design: how to rethink the creative process and commit to sustainability. https://www.iberdrola.com/social-commitment/circular-design Circular Design https://archive.ellenmacarthurfoundation.org/explore/circular-design Circular Design: Methods https://www.circulardesignguide.com/methods Create Your Narrative https://www.circulardesignguide.com/post/narrative
The past couple of days I have looked into a very interesting study from Michael Garaszczuk which deals with the topic of packaging design. Here are some of the most important findings:
Originally, the role of packaging design was to store the product in a protective container while it was transported through different distribution channels. However, over time the purpose shifted to a more marketing-oriented role. Therefore, the packaging becomes to be a very important communicative factor. From a customer’s point of view, well-designed packaging conveys positive information about the product, therefore increasing the product’s benefits which again increases the value of a product as a whole. Therefore, many purchase decisions depend on the expectation of how well a product will perform. The purchase of a product can be prompted through the packaging design. Therefore, consumers’ impulsive purchase intention is heavily influenced by the message communicated by the package, especially when the consumer has not deeply thought about the brand options before entering the store. Without the previous evaluation of the product, the message delivered by the packaging is interpreted more indifferently, resulting in a more positive purchase decision (Garaszczuk, 2015).
Two important categories of product packaging which have been classified are visual and informational elements. Visual elements include graphics, color, placement, size, and shape whereas informational elements include product informational and technology (Garaszczuk, 2015). Some authors have also classified into verbal and on verbal elements. Non-verbal packaging elements are similar to the visual elements, they consist of color, form, size, images, graphics, material, and smell. Verbal components consist of brand name, country of origin, information, special offers, and instructions. In the end, visual and informational (verbal) packaging elements work together to strengthen a brand in customers’ minds (Garaszczuk, 2015).
In order to communicate value, the most effective way, packaging must not only attract consumers’ attention but also align the product’s properties with market preferences. Therefore, strategies concerning market positioning try to determine which qualities consumers associate with the visual character of a product packaging. As an example, high-end products have been associated with bold colors, straight lines, and bold typography. In another study by Smith and Brower, it was found out that 26% of respondents attribute brands that use a clean package design, the color green, and pictures of nature a “green” personality (Smith & Brower, 2012).
It is crucial for marketers to think about traits a brand must personify to be attractive for the target group. Therefore, cereal brands typically use vibrant and playful colors no their packaging which is attractive to children (Garaszczuk, 2015). P. 7
Der letzte Blogeintrag handelte von der Entwicklung der Fotokamera und warf einen Blick auf die geschichtlichen Ereignisse. Anfangs wurden noch Unikate – besondere Einzelstücke – produziert und heute ist eine unendlich große Vervielfältig der Fotos möglich. Doch wie genau verhält sich das Abgebildete (Objekt / Person / Landschaft etc.) mit dem Realen? In welcher Beziehung stehen Foto und Realität? Es gibt unterschiedliche Bildtheorien, die von bekannten Philosoph*innen definiert und ausgearbeitet wurden. Teilweise überschneiden sie sich oder widersprechen sich sogar. Eine bekannte Bildtheorie ist die des namhaften Vertreters der Phänomenologie Edmund Husserl.
Edmund Husserl Bis in die heutige Zeit gilt seine phänomenologische Bildtheorie aus dem Jahr 1952 als einer der grundlegendsten. Er unterschied das Wahrnehmungsbewusstsein vom Bildbewusstsein. Beim Wahrnehmungsbewusstsein sind die Gegenstücke „leibhaftig“ wobei beim Bildbewusstsein das intendierende Objekt durch dessen Repräsentanten vermittelt wird. Hierbei unterscheidet er zwischen drei Elementen:
A – der physischer Gegenstand, der leibhaftig wahrgenommen werden kann B – das Bildobjekt, welches sichtbar auf dem Bild / Foto erscheint C – das Bildsujet, das durch das Bildobjekt dargestellt wird
Die Elemente stehen in einer Beziehung zueinander und sind miteinander verbunden. Doch gleichzeitig stehen sie auch im „Widerstreit“. Ein Differenzbewusstsein ist für die Betrachtung des Bildobjekts und des Bildsujets notwendig. „Selbst wenn sich beide völlig ähnlich sind, wird dadurch das eine noch nicht zum Bild des anderen.“1
Husserl untermauerte diese Unterscheidung und nahm hierfür ein Foto seiner Tochter als Beispiel. Der physische Gegenstand (gerahmtes Emulsionspapier) ist der Bildträger. Das Bildobjekt ist das Bild der Tochter im Rahmen und das Bildsujet ist die reale Tochter.
Diese Theorie grenzt sich gleichzeitig nach zwei Seiten ab. Zum einen gibt es den Unterschied zur naturalistischen Abbildtheorie. Grund dafür ist, dass Bildsujet und Bildobjekt nicht ein und dasselbe sind. Es sind zwei verschiedene Dinge d.h. sie sind nicht identisch. Es gibt das Bildsujet und das Bildobjekt. Beim Beispiel der Tochter wird es deutlich: Die reale Tochter unterscheidet sich vom eingerahmten Bild. Je nach Ausschnitt und Betrachtung wird das Bild anders wahrgenommen und in einen anderen Kontext gesetzt. Die Wahl des Abschnittes kann auch den Fokus lenken, etwas bestimmtes hervorheben und etwas anderes abschneiden bzw. nicht abbilden. Die reale Person ist immer ganz zu betrachten: zu erkennen ist eine Seite bzw. ein Blickwinkel. Zum Anderen grenzt sich Husserl auch gegen die Semiotik ab, bei der das Zeichenbewusstsein nötig ist. Das Bild der Tochter befindet sich im Bildträger, die reale Tochter wird durch das Bildobjekt abgebildet. Hierfür spielt das Sehen die zentrale Rolle. Durch das Zeichenbewusstsein befindet sich die reale Tochter außerhalb des Bildobjekts und das Lesen ist hier die zentrale Rolle.
Doch es gibt auch Überschneidungen, da Bild und Zeichen in der Phänomenologie als Zeichen interpretiert werden können. Da Bildbewusstsein beschränkt sich nicht nur auf Zeichen. Auch Bilder können einen Teil davon sein.
Da Husserl nicht die einzige Bildtheorie entwickelte, wird nun im zweiten Teil des Eintrages auf Roland Barthes eingegangen. Er wurde bereits im letzten Blogpost zitiert, da er folgende Erklärung für die Fotografie niederschrieb: Ein Foto bildet ein Objekt ab, das vor der Kamera gewesen sei und tatsächlich so existiert habe.2
Roland Barthes In einem weiteren bekannten Essay „Rhetorik des Bildes“ aus dem Jahr 1967 beschreibt Roland Barthes das Verhältnis zwischen Bild und vermittelten Botschaft. Er begründet es mit der Semiotik, die Teil des Bildes ist und dadurch einen Sinn verleiht. Barthes stellt sich die Frage, wo dieser Sinn beginnt und wo er aufhört. Dabei haben die symbolische und die buchstäbliche Nachricht in einer „linguistischen Nachricht“ eine Funktion und definieren im Bild das Verhältnis zueinander. Die symbolische Nachricht wird auch „kodiert bildliche Botschaft“ genannt und mit dem Überbegriff der „Konnotation“ definiert. Die buchstäbliche Nachricht hingegen bezeichnet er als „Denotation“, die „nicht kodiert bildlich“ ist.3 Ein Bild setzt sich aus der gesendeten und empfangenen linguistischen Nachricht zusammen. Außerdem hängt die empfangene Nachricht auch vom kulturellen und ästhetischen Wissen der betrachtenden Person ab. Die linguistische Nachricht eines Bildes ist des Weiteren eine Interpretation der*des Betrachter*ins.5 Im Essay nimmt Barthes eine Anzeige des französischen Pasta-Herstellers Panzani als Beispiel und beschriebt dieses wie folgend: “Spaghettipäckchen, eine Dose, ein Beutel Tomaten, Zwiebeln, Paprika, ein Champignon – das ganze in gelber und grüner Farbe auf rotem Grund –, fällt aus einem halboffenen Netz.“26
Werbeanzeige des Pasta-Herstellers Panzani diente als Grundlage des Essays “Rhetorik des Bildes”, 1967. Quelle: https://www.researchgate.net/figure/Panzani-Pasta-Ad-Barthes-1968_fig2_262254969
Bilder vermitteln also eine Botschaft, die auf mehreren Ebenen funktioniert, entschlüsselt und verstanden werden kann. Fotografie befindet sich deshalb in einer Dreiecksbeziehung zwischen Produzent*in – Objektivation – Rezepient*in.6 Das Foto an sich ist ein physisches Objekt, das durch das Zusammenspiel aus lichtempfindlicher Datenträger, Optik und Kameratechnik entstehen kann (Abgesehen davon, dass es heute digitale Bilder gibt, die nicht physisch sein müssen). Entscheidend ist das Licht, das bei der Herstellung auf das lichtempfindliche Material (den digitalen Sensor) trifft und dadurch das Bild erschafft. Da die*der Empfänger*in das Bild betrachten kann, bildet die Person das dritte Glied in der Triade.
Die Recherche über die Bildtheorien stellte sich als sehr vielschichtig heraus. Sehr spannend, wie ein normales und alltägliches Medium für mich sehr abstrakt beschrieben werden kann. In die einzelnen Bestandteile zerlegt, wirkt eine Fotografie sehr trivial. Durch den Medienkonsum heute und die Möglichkeit, Bilder mit dem Smartphone zu jedem Zeitpunkt an jedem Ort machen zu können, hat sich die Besonderheit eines Bildes sehr gewandt. Es ist ein gewöhnliches Mittel geworden. Gegen den Bildtheorien wirken (digitale) Fotos aus der heutigen Zeit sehr banal. Auf mich wirkt es interessant, wie Bild und Objekt zueinander stehen. Im diesem Kontext ist eine Fotografie immer ein Abbild der Realität.
Quellen:
1 Eberle, Thomas S.: Fotografie und Gesellschaft. Thematische Rahmung. In: Fotografie und Gesellschaft. Phänomenologische und wissenssoziologische Perspektiven. Eberle, Thomas S. (Hrsg.), transcript Verlag, Bielefeld, 2021, S. 25 2 Barthes, Roland: Fotografie als Botschaft. 1961. In: Der entgegenkommende und der stumpfe Sinn, Barthes, Roland (Hrsg.): Frankfurt a. M., 1990, S. 14. 3 Vgl. Weingart, Brigitte: Where is your rupture? Zum Transfer zwischen Text- und Bildtheorie. In: Die Adresse des Mediums. Andriopoulus, Stefan et al. (Hrsg.), DuMont Buchverlag, Köln, 2001, S. 142 4 Ebd. 5 Vgl. Gabriele Röttger-Denker: Roland Barthes zur Einführung. Junius Verlag, 2. Auflage, 1997, S 133 6 Eberle, 2021, S. 26
Natürlich ist der Titel sehr plakativ und vielleicht auch etwas vermessen. Mit Design die Welt verändern? So ein Quatsch! Oder vielleicht doch nicht?
Design ist ein fester Bestandteil der modernen Welt. Lebens- und Kommunikationsmittel, Räume, Möbel, Kleider… Obwohl so ziemlich alles, was uns im Alltagsleben begegnet, gestaltet ist, sind theoretische Auseinandersetzungen mit dem Thema Gestaltung im deutschsprachigen Raum rar. Dabei gewinnt die Thematik nicht nur an Präsenz, sondern auch an Bedeutung, Verantwortung und Komplexität.
Zuerst sollten wir einen Blick auf das Wort „Design“ werfen. Mittlerweile hat es nämlich einen negativen Beigeschmack bekommen und wird als Aufwertung für vermeintliche Premium-Produkte oder -Dienstleistungen verwendet. Es wird eine umgangssprachliche Assoziation von Design im Sinne von oberflächlichen Styling hervorgerufen, die dem Begriff aber in keiner Weise gerecht wird. Dabei ist Design keine Aufwertung der Oberfläche sondern vielmehr ein vielschichtiger Begriff, der über die reine Gestaltung hinausgeht. Design ist ein wechselseitiger Prozess. Es steht immer im Austausch mit der Welt, der Kultur, der Gesellschaft.
Der Designprozess vereint Kultur, (visuelle) Kunst, Handwerk, Kommunikation, Technisches Know-how und Sozialwissenschaft und drückt sich durch Gestaltung bzw. Formgebung aus. Als Designer*in brauche ich also immer ein Verständnis der Zusammenhänge und Strukturen um mich herum. Dabei sollte der Designer nicht nur die gegenwärtige Lage im Blick haben, sondern braucht auch eine gewisse Kenntnis über Ereignisse der Vergangenheit und kulturell gewachsene Symbolik.
Letztendlich sind alle Farben, Formen, Symbole oder auch Schriftarten mit irgendeiner Bedeutung aufgeladen. Jedoch unterscheiden sich die Interpretationen von Kulturkreis zu Kulturkreis. Was in der westlichen Welt gilt, kann z.B. im asiatischen Raum eine ganz andere Bedeutung haben.Der Designer sollte mit Fingerspitzengefühl vorgehen, welche Botschaft er vermittelt. Kommunikationsdesign spricht das Unterbewusstsein an, wirkt mit Emotionen und lenkt durch eine bestimmte Haltung.Schon allein mit dieser Erkenntnis wird klar, welche Verantwortung (Kommunikations-) Designer haben und wie sie damit ein Werkzeug in der Hand haben, die Welt zu verändern.
Überflutung im Alltag
Wir leben in einer Gesellschaft in der es viel gibt: Viel Information, viel Werbung, viel Lärm und viele Produkte. Täglich werden wir von Inhalten und Reizen überflutet. Durchschnittlich sind wir 10.000-13.000 Werbekontakten pro Tag ausgesetzt.
Damit wir mit dieser Reizüberflutung umgehen können, besitzt unser Gehirn Filtersysteme, die unwichtige Reize aussortieren können, bevor sie unser Bewusstsein erreichen. Die Gefahr, dass bestimmte Nachrichten einfach aussortiert werden und erst gar nicht in unsere Wahrnehmung gelangen, führt zwangsläufig zu einem Problem im (Kommunikations-) Design. Denn wie können wir unsere Botschaft vermitteln, wenn sie aufgrund unserer gesellschaftlichen Gegebenheiten nicht richtig aufgenommen werden kann? Die aktuelle Lösung für viele Unternehmen lautet bunter, lauter, kontroverser und schriller. Je mehr, desto besser. Doch mehr bedeutet auch weniger Aufmerksamkeit seitens der Konsumenten. Das Fachwort dafür lautet „Werbeblindheit“ und tritt vermutlich schon bei 3.000 bis 5.000 täglichen Werbebotschaften auf. Wie oft klicken wir Werbebanner ungesehen einfach weg?
Plakate und Flyer nehmen wir teilweise gar nicht mehr wahr, weil sie wie selbstverständlich auf so ziemlich jeder freien Fläche kleben bzw. liegen.
In unserer Welt müssen wir als verantwortungsbewusste Designer kontinuierlich das Gute hervorheben, Informationen leicht verständlich vermitteln, Klarheit bringen und Qualität erzeugen. Designer können einen Informationsfluss ermöglichen, der zur Lebensqualität und einer besseren Gesellschaft beitragen kann. Denn Werbung ist letztendlich ein Produkt des Kommunikationsdesigns und diese Erkenntnis sollten wir uns zu Nutze machen.
Design
beeinflusst maßgeblich unsere Kultur und unsere Werte.
prägt unseren Lebensstil und unser Erscheinungsbild.
steuert Entscheidungen.
entscheidet, wie soziale Rollenbilder definiert werden.
definiert Sprachräume innerhalb einer Gesellschaft.
bestimmt, wie kultureller Konsens geschlossen werden sollte.
Kommunikationsdesign wirkt im Unterbewusstsein – auf der Gefühlsebene – der Menschen und verankert sich dadurch nachhaltiger im Gehirn.
Und nun?
Mit dieser Erkenntnis gewappnet, braucht der Designer nicht nur Fingerspitzengefühl und handwerkliche Fähigkeiten, sondern auch tiefer greifende Kompetenzen, um die Menschen auf einer unterbewussten Ebene erreichen zu können:
Achtsamkeit: Das eigene Bewusstsein schärfen. Aufmerksamkeit gegenüber unserer Gesellschaft und gegenwärtige Vorgänge verstehen bzw. verfolgen.
Differenziertheit: Unterschiede erkennen und anerkennen. Verstehen, dass ich selbst nicht das Maß aller Dinge bin, dass jeder Mensch individuell ist und hat seine ganz eigen Sicht auf die Dinge hat. Design kann niemals allem gerecht werden. Stichwort: subjektive Wahrnehmung.
Reflexion: Meine eigene Rolle und meine Arbeit reflektieren und daraus Schlüsse ziehen können.
Flexibles Denken: Out-of-the-box denken und sich an die komplexe, sich schnell ändernde Welt anpassen.
Analytische Stärke: Zusammenhänge analysieren und verstehen, um daraus Schlüsse für die Gestaltung zu ziehen.
Soziale Kompetenz: Respekt und Menschlichkeit im Umgang mit anderen Menschen, Kulturen und Meinungen. Mit Human Centered Design Mensch-gerechte Produkte gestalten.
Empathie: Sich in andere Menschen einfühlen und deren Emotionen nachempfinden können, um die Wirkung von Kommunikation zu verstehen und einzuschätzen.
As we now have some questions about what we want to find in the signal we can look for algorithms that can provide information on that. here the questions are listed again:
Is the sound noiselike or tonelike?
Is the sound bright or dark in its sonic character?
What is the rate of change?
For the last question, we did not find an answer yet but we found an algorithm that would interest me personally to experiment with. the MFCC.
Spectral Flatness
Or tonal coefficient is also known as Wiener entropy is a spectral measure that constitutes how ton-like or noise-like a sound is. By analyzing the ramps in the spectrum and determining their steepness it gives out a number between 0 and minus infinity where 0 is a few sine waves and -inf. pure noise. It can also be applied on subbands rather than across the whole band.
With the output of one number, the application of this could be quite straightforward. The distinction between the tonal and non-tonal content of a musician’s tonal repertoire gives great insight into the performative intent of that musician.
Spectral Entropy:
Spectral Entropy, with a choice of a number of sub-bands. If one band, a measure of general peakiness of the spectral distribution.
Spectral Pcilentile:
This calculates the distribution of the spectral energy in a frequency spectrum and outputs the frequency value which corresponds to the desired percentile. This means it puts out the frequency where the spectral roll-off is happening, which gives information of the cutoff frequency of a filter.
Spectral Centroid
This measures the spectral centroid, which is the weighted mean frequency, or the “center of mass” of the spectrum. This means it can determine if the measured signal leans more on the bright or dull side.
Mel Frequency Cepstral Coefficients
Are „a small set of features of a signal (usually about 10-20) which concisely describe the overall shape of a spectral envelope. In MIR, it is often used to describe timbre.“ (https://musicinformationretrieval.com/mfcc.html) Because of the multitude of values, it is problematic to implement it as modulation source in a eurorack environment as it is. But with more understanding of the output, a conclusion might be drawn to either one or multiple control voltages drawn from it.