MA-Arbeit: Essenz (Arbeitstitel)

Vorstellung Themenbereich MA-Arbeit 

Zum Abschluss des dritten Semesters möchte ich diesen Blogeintrag der Vorstellung meiner weiteren Recherchearbeit widmen und damit gleichzeitig davon erzählen, womit ich mich auch für meine Masterarbeit auseinandersetzen möchte. Im Zuge einer Lehrveranstaltung wurde ich mit der Frage konfrontiert: Wie einfach kann es sein und wie komplex muss sein, damit die Gestaltung funktioniert? Dies führte mich in meinen Überlegungen über das tatsächliche Projekt hinaus und ich begann mich zu fragen, welche Rolle die Reduktion auf das Wesentliche für mich als Texterin und Gestalterin spielt. Ich stellte fest, dass die Frage nach der Essenz – also dem, was wirklich kommuniziert werden soll – immer den Anfang bildet. Wird dieser Kern nicht klar herausgearbeitet und der Inhalt damit ungenau definiert, wird Gestaltung nicht zum kommunikativen Instrument, sondern zur inhalts- und ausdrucksschwachen Behübschung. In weiterer Folge fiel mir auf, dass eben die Besinnung und die darauffolgende Reduktion auf den Kern einer Sache viele Bereiche des Lebens bereichert. Wie der Literat Antoine de Saint Exupéry sagte: „Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“ Ganz ähnlich auch die Worte von Albert Einstein, also einer Stimme der Wissenschaft: „Man soll die Dinge so einfach wie möglich machen, aber nicht einfacher.“ Einfachheit, Reduktion, Simplizität, Minimalismus – all diese Begriffe spielen für mich persönlich eine wichtige Rolle und ich begann, sie in einem weiteren Kontext zu betrachten. 

Einfach zu viel

Wir befinden uns an einem Punkt, in dem sich die Gesinnung eines „Immer-Mehr“ nicht als zukunftsfähig erwiesen hat. Überfluss trägt weder im materiellen (Besitz) noch im immateriellen (Information, Macht) Sinn zu einer Lebensweise bei, die auf Ressourcen achtet und Lebensqualität fördert. Durch die Anhäufung von Besitz, Information oder Macht beuten wir uns selbst und unsere Erde aus. Mithilfe von Technologie hat der Mensch Vernetzung und Informationsaustausch vorangetrieben. Dies hat viele positive, jedoch auch negative Auswirkungen. Die Menge an zu verarbeitenden Informationen, die durch die Digitalisierung gestiegen ist, führt u.a. zur emotionalen Erschöpfung1. Die Freiheit, auf Webseiten und Social Media Informationen als Fakten auszugeben, die mangelnd recherchiert sind und nicht der Wahrheit entsprechen („Fake News“) lassen das Vertrauen von Menschen in die Kommunikation über alle Medien hinweg schwinden. Zunehmend macht sich eine Müdigkeit gegenüber dem Medienkonsum breit2. Als Kommunikationsdesigner:innen dürfen diese Entwicklungen nicht spurlos an uns vorübergehen. 

Kommunikationsdesign: Verantwortung und Chance

Die Augen liefern dem Menschen rund 80 Prozent seiner Sinneswahrnehmung3. Das, was wir sehen ist also maßgeblich daran beteiligt, wie vielen Informationen wir ausgesetzt sind und wie wir unsere Umwelt begreifen. Als Gestalter:innen tragen wir Botschaften hinaus in die Welt und damit einen Großteil dazu bei, was und wie Menschen etwas sehen. Daraus resultiert die Verantwortung, uns genau überlegen zu müssen, was und wie kommuniziert wird. In beratender und ausführender Tätigkeit können wir diese Verantwortung nützen und uns auf das konzentrieren, was den zuvor beschriebenen Konsequenzen des Überschusses entgegenwirkt: Kommunikation, die zu sinnvollem Informationsaustausch beiträgt und Lebensqualität nicht schmälert, sondern fördert. Damit wir eine solche glaubwürdige und bereichernde Kommunikation wieder in den Fokus der gestalterischen Arbeit rücken, müssen wir uns auf das Wesen des Inhalts konzentrieren und uns damit auseinandersetzen, wie wir diesem Wesen in authentischer textlicher und visueller Form Ausdruck geben. Es geht um die Frage, was wirklich wichtig ist, was wirklich gesagt oder gezeigt werden soll. Diese Besinnung auf das Wesentliche ist in vielen Bereichen unseres Lebens gängige Praxis: In Form des postmodernen Minimalismus ist Reduktion zum Designtrend geworden. Psychologie, Medizin, Sport oder Glauben wenden diese jedoch bereits seit Langem methodisch an. Nicht zuletzt spielt in all diesen Bereichen auch die Frage nach unserer eigenen Identität und der Essenz des Lebens eine bedeutende Rolle. 

Ausblick der Arbeit und weitere Schritte

Diese Arbeit soll sich auf die Suche nach dem Essentiellen machen. Zunächst möchte ich der eigentlichen Bedeutung von Kommunikation auf den Grund gehen. Durch die Verbindung unterschiedlicher Disziplinen möchte ich versuchen, eine Antwort auf die Frage zu finden, wie wir uns sowohl als Menschen als auch Gestalter:innen auf das besinnen, was wirklich wichtig ist. Der derzeitige Einstieg in das Thema ist bewusst breit und offen angelegt. Anhand von Literaturrecherche, Gesprächen sowohl mit Vertreter:innen der Kreativbranche als auch anderer Disziplinen und eigener Erfahrung während meines bevorstehenden Praktikums in Berlin soll zunächst die tatsächliche Forschungsfrage definiert werden. Damit wird das Thema der Suche nach dem inhaltlichen Kern auch zum Gebot der bevorstehenden Zeit. 


1Barmer (o.D.): Studie zur Digitalisierung der Arbeitswelt. In: barmer.de, https://www.barmer.de/ueberuns/barmer/versorgungsforschung/studie-digitalisierung-1056722

2Kreye, Andrian (28.07.2022): Erschöpft vom digitalen Dasein. In: Süddeutsche Zeitung, https://www.sueddeutsche.de/kultur/digital-burnout-soziale-medien-news-fatigue-1.5629561?reduced=true

3Wengel, Andrea (o.D.): Sehen. In: Planet Wissen, https://www.planet-wissen.de/natur/sinne/sehen/index.html (zuletzt aufgerufen am 14.01.2023) 

Emotional Design – Konkretisierung des Themas

Abschließend werden in diesem Blogartikel einige Auszüge aus der ersten Themen Defintion und Konkretisierung für die Masterarbeit beschrieben. Zusätzlich folgen unten die letzten Fortschritte bezüglich Literatursuche.

Problembeschreibung

Bei der Interaktion mit Marken und deren Produkten und Leistungen spielen unter anderem kognitive und emotionale Prozesse eine Rolle. Diese Kombination zwischen rationalem Denken und Entscheidungen aus Emotionen heraus, kann eine Bindung zu einer Marke beeinflussen. Dabei ist es essentiell, dass die Zielgruppe bei der Gestaltung von Marken und deren Produkten im Vordergrund stehen. So kann besonders in der Gestaltung sichergestellt werden, dass Inhalte in einer Art aufbereitet werden, sodass diese bestmöglich bei der Zielgruppe ankommen. So können Wünsche, Bedürfnisse und Emotionen im Gestaltungsprozess berücksichtigt werden und eine emotionale Marke geschaffen werden, die Konsument:innen in Erinnerung bleibt.

Die Problemstellung ergibt sich daraus, wenn die emotionale Seite des Designs und die Zielgruppe in der Markengestaltung vernachlässigt wird. Designs können dann nicht das volle Potenzial von emotionalem Design ausschöpfen und die Zielgruppe somit auch nicht optimal auf emotionaler Ebene erreichen. So wird auch der Mehrwert, beziehungsweise, die Bindung zur Marke nicht so groß sein, wie bei emotionalen Marken, die die Bedürfnisse der Zielgruppe hervorheben.

Ein Beispiel einer solchen emotionalen Marke ist Always. Der Hauptfokus der Marke ist nicht die Ermutigung von möglichen Konsument:innen, sondern der Verkauf von Slip Einlagen und Binden und trotzdem fällt bewusst die Entscheidung, die Interessen und Bedürfnisse der Zielgruppe aufzugreifen und Aufklärungsarbeit und Ermutigung mit in die Marke miteinfließen zu lassen. Das schreibt Always (https://www.always.de/de-de/uber-always/ (zuletzt aufgerufen am 08.12.2022)) auch in dem Satz “Unsere Mission ist es, das Selbstvertrauen von Mädchen und Frauen zu stärken.” über das Ziel der Marke. Ein großer Bestandteil, um das erfolgreich umzusetzen, kann emotionale Gestaltung und der Fokus auf die Bedürfnisse der Zielgruppe im Branding sein.

Erste Zielsetzung

Die Zielsetzung der Masterarbeit befasst sich mit dem Fokus auf die Bedürfnisse der Zielgruppe bei der Gestaltung emotionaler Marken. Der Schwerpunkt liegt hier also auf Gestaltungsmitteln und Faktoren, die eine emotionale Marke ausmachen und diese besser für eine bestimmte Zielgruppe aufbereiten. Die Annahme ist deshalb, dass sich eine umfassende Beschäftigung mit den Bedürfnissen und Interessen der Zielgruppe im Designprozess positiv auf die Gestaltung von emotionalen Marken auswirken kann. Durch eine umfassende Literaturrecherche sollen diese Auswirkungen auf die Gestaltung genauer betrachtet und anhand von Best Practice Beispielen analysiert werden. Dazu sollen die Begriffe rund um das Thema definiert werden und die Thematik des emotionalen Branding und der Empathie im Branding in Bezug auf die Zielgruppe näher betrachtet werden. Schließlich soll dargestellt werden, welche positiven Vorteile diese Art der Gestaltung von emotionalen Marken und das emotionale Branding im Allgemeinen haben, wenn die Bedürfnisse der Zielgruppe in den Vordergrund gestellt werden. Zusätzlich sollen Leitlinien für die Gestaltung emotionaler Marken abgeleitet werden und anhand einer gestalteten Marke in der Praxis angewendet werden.

Theoriebezug

Emotionales Design ist ein Konzept mit dem Ziel bei Nutzer*innen von Produkten positive emotionale Erfahrungen hervorzurufen und negative Erfahrungen zu vermeiden. Daher spielt bei emotionalem Design neben der Funktionalität auch die emotionale Gestaltung von Produkten eine Rolle.[1] Auch im Corporate Design und im Branding spielt emotionales Design eine wichtige Rolle. Diese können bei möglichen Kund*innen positive Emotionen hervorrufen und so weiters die Markentreue beeinflussen.[2] Beispielsweise kann Storytelling eingesetzt werden, um eine persönliche Verbindung zu einer Marke zu schaffen. Geschichten werden leicht erinnert und können Emotionen auslösen.[3] Dabei werden Entscheidungen auch oft von unseren Emotionen beeinflusst.

Aus der aktuellen Forschung zum Thema wird klar, dass emotionales Design im gesamten Prozess bedacht werden sollte, um Produkte zu schaffen, die näher an den Emotionen der Menschen sind, sodass diese auch übermittelt werden. So können die Emotionen der Personen der Zielgruppe in den Vordergrund gestellt werden und visuelles Design kann die emotionalen und psychologischen Bedürfnisse umfassend berücksichtigen. Bevorzugt werden schließlich Produkte ausgewählt, die auch den Emotionen und Bedürfnissen entsprechen.[4]
Gestaltung und Corporate Design sind hier wichtige Mittel um Ästhetik auszudrücke und Menschen zu ermutigen etwas zu konsumieren und auch längerfristig zu behalten. Marken können hier emotional ansprechende Gestaltung nutzen, die zur Brand Identity passt, gleichzeitig auf die Bedürfnisse der Zielgruppe abgestimmt ist und somit positive Reaktionen hervorrufen kann.[5]

Schafft es eine Marke eine starke Verbindung zu Kund:innen herzustellen kann man von emotionalem Branding sprechen. Diese Verbindung zu einer Marke zeichnet sich dadurch aus, dass diese längerfristig besteht und mit positiven Emotionen und Leidenschaft verbunden ist. Zu einer emotionalen Marke gehören schließlich nach Yen, Lin und Lin auch Ästhetik, Kreativität und auch Attraktivität.[6] Diese emotionalen, persönlichen Faktoren sind dann von Bedeutung, wenn die Sicherheit rund um das Produkt beziehungsweise die funktionalen, messbaren Werte passen.[7]
Hier wird auch der Fokus auf die Bedürfnisse der Zielgruppe wichtig, denn durch diese Empathie im Design und das Verstehen der Anliegen schafft schließlich eine längerfristige Bindung von Seiten der Kund:innen. Bei Produkten kann so auch erreicht werden, dass diese lange benutzt werden, da Menschen bereits offener gegenüber emotionalen Merkmalen im Design sind, welche über die allgemeine Nützlichkeit von Produkten hinausgehen.[8]

Aus dem Theoriebezug geht deutlich hervor, dass der Fokus auf die Bedürfnisse der Zielgruppe im Bereich des Branding, positive Auswirkungen haben kann. Was bislang allerdings laut meiner bisherigen Recherche eher weniger ausführlich behandelt wurde, sind die Effekte auf die Gestaltung der emotionalen Marken. Hier setzt dann der praktische Teil meiner Arbeit an beziehungsweise soll auch die Analyse von Best Practice Beispielen wertvolle Erkenntnisse bieten.

Erste Literatur

Boell, Wigbert (2016): Emotional Branding: Von der Marke zur Lieblingsmarke. In: https://www.weka.ch/themen/marketing-verkauf/marketing-strategie/branding-und-marke/article/emotional-branding-von-der-marke-zur-lieblingsmarke/ (zuletzt aufgerufen am 08.12.2022)

Chapman, Jonathan: Emotionally durable design: objects, experiences and empathy. 2. Aufl. London: Routledge 2015

Heimann, Monika/Schütz, Michael: Wie Design wirkt: psychologische Prinzipien erfolgreicher Gestaltung. Rheinwerk Design 2018

Liang, Shao: Research on Emotional Factors and Emotional Experience of Information Graphic Design in Visual Communication Design. In: Academic Journal of Computing & Information Science 4, 2 (2021), S. 7-10, <https://doi.org/10.25236/AJCIS.2021.040202>

Kato, Takumi: Functional value vs emotional value: A comparative study of the values that contribute to a preference for a corporate brand. In: International Journal of Information Management Data Insights 1, 2 (2021), S. 100024 <https://doi.org/10.1016/j.jjimei.2021.100024>

Roth, Mareike. & Saiz, Oliver: Emotionen gestalten: Methodik und Strategie für Designer. Birkhäuser 2017

Yen, Hui Y./Lin, Po H./Lin, Rungtai: Emotional Product Design and Perceived Brand Emotion. In: International Journal of Advances in Psychology 3, 2 (2014), 59-66, <https://doi.org/10.14355/ijap.2014.0302.05>

Quellen:

[1] Vgl. Roth/Saiz 2017

[2] Vgl. Boell 2016

[3] Vgl. Heimann/Schütz 2018

[4] Vgl. Liang 2021, S. 9.

[5] Vgl. Yen/Lin/Lin 2014, S. 59.

[6] Vgl. Yen/Lin/Lin 2014, S. 60.

[7] Vgl. Takumi Kato 2021, S. 2.

[8] Vgl. Chapman 2015, S. 67.

Feedback: Gabi Lechner

Um mit meinem Thema jetzt einen Schritt weiter in Richtung Masterarbeit zu gehen, muss das Thema “Emotional Design” natürlich konkretisiert werden, sowie ein genauer Plan für die theoretische und praktische Arbeit entworfen werden. Hilfreich war dazu die Besprechung mit Gabi Lechner, die selbst eine Werbeagentur leitet.

Im Gespräch konnte ich mir selbst ein klareres Bild machen, wo es mit meinem Thema hingehen soll, und ob dieses für ein Masterarbeit geeignet ist.

Thematik:

Zunächst konnten wir besprechen, in welchen Bereich des Designs Emotional Design am meisten Sinn macht. Dazu fiel schnell auf, dass der Printbereich durchaus Anwendungsfälle für Emotionen aufweist (Haptische Mittel, Materialien, Grafiken etc.) jedoch der digitale Bereich mehr Möglichkeiten bieten wird. Vor allem im Branding wird emotionales Design häufig und erfolgreich eingesetzt, weil schließlich auch immer der Kontakt zur Zielgruppe besteht und diese angesprochen werden soll. Branding bietet auch den Vorteil oft sehr genau auf eine bestimmte Zielgruppe zugeschnitten zu sein. Das erleichtert die Ausarbeitung von Content und die Gestaltung von Produkten, da gezielt die Bedürfnisse der Kund:innen im Vordergrund stehen können.

Fazit: Fokus auf Emotionen im Branding

Zielgruppe:

Bisher wurde das Thema sehr allgemein recherchiert. Woraus auch resultierte, dass mir häufig konkrete Leitlinien und Ableitungen für das Design fehlten. Was mir gar nicht so bewusst war ist, dass der Fokus auf eine bestimmte Zielgruppe die Recherche einfacher machen kann, bzw. so das Thema besser eingegrenzt werden kann. Zusätzlich bin ich im emotionalen Design immer wieder auf die Wichtigkeit der Zielgruppe und vor allem deren Bedürfnisse gestoßen. Diese Thematik wird so die Grundlage der Arbeit umfassen. Somit soll überprüft werden, welche Auswirkung der Fokus auf die Bedürfnisse der Zielgruppe auf die Gestaltung von emotionalen Marken haben kann.

Fazit: Zielgruppe definieren, Fokus auf Brands aus einem bestimmten Bereich

Literatur:

Bezüglich Literaturrecherche hatte ich mit dem Thema immer wieder Schwierigkeiten. Grundsätzlich wird die Thematik aber theoretisch häufig in Literatur beschrieben. Alle weiteren konkreten Leitlinien werden dann für meine Arbeit im Prozess definiert werden und machen das Thema auch neu.

Methodik:

Zunächst macht es Sinn mit Brands dieser Branche direkt in Kontakt zu treten und diese zur Emotionalisierung der Brand, zu ihren Werten, zur Zielgruppe, zu Kund:innen und ihrer Entwicklung zu befragen.

Weiters kann auch die Zielgruppe befragt werden. Themen wie, deren Bedürfnisse, deren Interessen, und deren Meinung und Gedanken zu verschiedenen Produkten wären dabei interessant.

Diese qualitativen Interviews in Kombination mit einer Analyse bestehender emotionaler Brands aus der Branche sollten einen gute Hilfestellung für die Gestaltung von emotionalen Brands und deren positive Wirkung bieten.

Da meine Arbeit sehr Kund:innen und Zielgruppen fokussiert sein wird, stehen die Interviews mit Personen der Zielgruppe zunächst im Vordergrund.

All diese Erkenntnisse fließen schließlich in die Gestaltung und Ausarbeitung des Werkstücks ein. Zusätzlich sollen Leitlinien für das Design als Ergebnis der Arbeit gesammelt werden.

Fazit: qualitative Interviews mit Brands und/oder Personen der Zielgruppe, Analyse von Brands, Erarbeitung eines Werkstücks

Kritische Bewertung einer Masterarbeit

Nach einer ausführlichen Recherche nach Arbeiten, die sich für diese Aufgabe geeignet hätten, habe ich die Masterarbeit von Stefanie Weberhofer untersucht. Die Arbeit trägt den Titel „Keeping It Reel. Eine künstlerisch-philosophische Auseinandersetzung mit den medienspezifischen Eigenschaften des photochemischen Films im digitalen Zeitalter.“ Und entstand an der Universität Wien im Jahr 2017 im Studiengang Theater-, Film- und Medientheorie.
Es handelt sich zwar um eine Theoriearbeit, trotzdem lieferte mir die Untersuchung reichlich Erkenntnisse über die Herangehensweise, Strukturierung und den Umfang, die mir bei meiner Masterarbeit helfen werden. Womöglich werde ich ein paar Aspekte auf meine Thematik übertragen.

Gestaltungshöhe
Die Masterarbeit setzt sich großenteils theoretisch mit der Thematik auseinander und weißt deshalb keine eigene Gestaltungshöhe auf. Es wurde kein eigenes gestalterisches Projekt erarbeitet, da die Autorin einen theoretischen Studiengang ausgewählt hat und nicht einem Design-Studium nachgegangen ist.

Innovationsgrad
Die Masterarbeit befasst sich zwar mit dem Vergleich von analogem und digitalem Filmmaterial, was zunächst nichts Neues ist, jedoch beleuchtet die Autorin es von mehreren Blickwinkel, was nun zu eigenen, innovativen Erkenntnissen führt. 

Selbstständigkeit
Im vierten Kapitel wird ein Blick auf den Film „As Film Goes Byte – the change of film perception“ geworfen. Dieser Film wurde zeitgleich sowohl analog als auch digital aufgenommen. Hier wäre womöglich ein ein eigenes Projekt denkbar gewesen. Wahrscheinlich hätte es aber den Umfang und den Fokus der Arbeit überschritten. Deshalb wurde auf bestehendes Material zurückgegriffen.

Gliederung und Struktur
Bereits beim ersten Überfliegen der Arbeit konnte ich einen Überblick über das Thema erlangen, was an der guten Strukturierung lag. Der Blick auf das Inhaltsverzeichnis zeigt schon, dass die Autorin sorgfältig das Thema gegliedert hatte. Trotzdem hat sie im zweiten Kapitel vier Unterpunkte (z.B. 2.1.1.1. Kameras), was in meinen Augen etwas zur Unübersichtlichkeit führt. Hier hätte ich mir eine andere Aufteilung gewünscht. 

Kommunikationsgrad
Das hochkomplexe Thema – wie die Autorin selbst beschreibt – ist auf eine sehr verständnisvolle Art und Weise beschrieben. Kapitel für Kapitel konnte ich die Erarbeitung nachvollziehen. Ihre Erkenntnisse hat sie Schritt für Schritt niedergeschrieben und auf einem einfachen Weg kommuniziert. Auch wenn es ein fachfremdes Thema für mich ist, ist es mir möglich, die Arbeit und das Ergebnis daraus nachzuvollziehen und zu verstehen. 

Umfang der Arbeit
Zu Beginn der Arbeit ist eine sehr lange Einleitung zu finden. Hier sind viele Infos zu finden, die, meiner Meinung nach, in den Theorieteil gepasst hätten.

Der erste Teil befasst sich mit dem theoretischen Hintergründen und einem geschichtlichen Rückblick des Medienumbruchs. Die Autorin wirft einen Blick auf verschiedene technische Innovationen und beschreibt den Wandel seit der Digitalisierung. Unterkapitel sind Kameras, Material, Kopierwerke und Kinos. Daraufhin folgt eine Diskussion darüber, was die Unterscheide medientheoretisch und kulturell derzeit bedeuten und in Zukunft bedeuten können. Anschließend folgt ein Ausblick der Autorin. Sie beschreibt den hoch komplexen Wandel der analog-digitalen Werke als schwer zu systematisieren und stuft den Untersuchungsgegenstand als hoch komplex ein. Deshalb sei eine Prognose für die Zukunft unmöglich, sondern nur Momentaufnahmen, die beispielhaft herangezogen werden. 

Nach dem Theorieteil folgt das dritte Kapitel – die „Herstellungspraxis“ (S. 51). Es werden exemplarisch zwei Arbeitsweisen, welche sich mit materialbezogener Ästhetik befassen, detailliert behandelt. Zum einen ist es die „Händische Direkttechnik“, die beschreibt, wie und unter welchen Voraussetzungen Filme analog aufgenommen werden. „Found Footage“ beschreibt die Vorgehensweise für das Arbeiten mit bereits bestehendem Filmmaterial. 

Das vierte Kapitel befasst sich mit der Präsentation eines Filmes und der Rezeption durch sein Publikum. „Es […] um die klassische Kinovorführung in einem Kinosaal mit Publikum, bei welcher ein Film (oder eine Datei) von einem Projektor in der Projektionskanine abgespielt und auf eine Leinwand projiziert wird.“ (S. 69). Die Autorin stellt sich die Frage, welchen Unterschied die analoge bzw. digitale Projektion tatsächlich für die Rezipient*innen darstellt. Nun folgt die der Blick auf eine Studie, bei der untersucht wurde, wie unterschiedlich der Film „As Film Goes Byte – the change of film perception“ wirkt. Dieser Film wurde analog sowie digital gleichzeitig aufgenommen. Das Ergebnis davon ist, dass die Aufnahmemethode im Hinblick auf die Rezeption keinen Unterscheid macht, jedoch dass die Projektionsmethode schon Unterschiede aufweist (S. 82). Im letzten Teil der Arbeit fasst die Autorin die Erkenntnisse der ausführlichen Untersuchung noch einmal zusammen. Am Ende folgt noch eine kurze persönliche Anmerkung zum Thema. 

Ich empfinde den Umfang der Arbeit als sehr tiefgründig. Sie beleuchtet den theoretischen Teil sehr ausführlich und kann daraus dann einige wichtige Erkenntnisse für den Praxisteil ziehen. Besondern gefällt mir, dass die Autorin am Ende ein persönliches Statement abgibt. 

Orthographie, Sorgfalt und Genauigkeit
Die Arbeit weist keinerlei orthografische Fehler auf. Auch bei den Fußnoten, im Literaturverzeichnis und im Abbildungsverzeichnis ist die Autorin einem Schema gefolgt, welches sie kontinuierlich durchzieht. 

Literatur
Das Literaturverzeichnis ist gegliedert in Monografien, Beiträgen aus Sammelbänden, Aufsätzen und andere gedruckte Publikationen, Publikationen in Zeitschriften, Onlinequellen, Audioquellen und Videoquellen. Das gibt einen seht guten Überblick über die verwendete Literatur. Die Autorin hat einige aktuelle Quellen verwendet. Die meisten sind nach 2015 entstanden, ein paar stammen aus den Jahren zuvor. 

http://stayfanny.com/wp-content/uploads/2014/01/Masterarbeit_WeberhoferStefanie.pdf
Zugriff: 30.11.2022

Kritische Bewertung – Hochschularbeit zu Gamification

Jonas Ibel
Gamification – Einbindung von Spielelementen bei digitalen Medien

Die Arbeit wurde an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg im Studiengang Medien- und Informationsdesign verfasst. Es geht konkret um Umsetzung und Zukunft von spielerischen Lernmethoden in der digitalen Umgebung.

Gestaltungshöhe

Die Arbeit ist zwar an sich übersichtlich aufgebaut, aber keineswegs kreativ gestaltet. Obwohl sie während eines Designstudiums gefertigt wurde, ist die Gestaltung eher wie an einer regulären Universität. Einheitlich, großer Zeilenabstand, Blocksatz. Wahrscheinlich gibt es an der Universität Richtlinien, wie die Arbeit auszusehen hat und wenig gestalterischen Spielraum. Am Deckblatt ist lediglich das Logo der Universität und der notwendige Text.

Innovationsgrad

Ich glaube, dass die Arbeit mit ihrem Ergebnis nicht besonders Innovativ ist. Das Thema wurde in dieser Form mit Sicherheit schon mehrere Male zumindest zu ähnlich bearbeitet. Es gibt auch kein neues gestalterisches Endprodukt, wie es an unserer Hochschule der Fall wäre. Die Leitfrage ist, ob und welche Zukunft Gamification hat. Nach der Auswertung von Expertenumfragen folgt das Fazit, dass Gamification in der Zukunft relevant bleibt, aber weniger „gehyped“ wird. Inwiefern diese Erkenntnis Innovativ ist, erschließt sich mir nicht ganz.

Selbstständigkeit

Ich denke dieser Punkt ist in Ordnung. Es sind offensichtlich eigens sehr viele Interviews beziehungsweise Umfragen mit Experten geführt worden. Auch Quellen und Literatur sind auf den ersten Blick gut gekennzeichnet und benannt.

Gliederung und  Struktur

Die Struktur kommt mir sehr schlüssig vor. Die Arbeit beginnt mir allgemeinen Informationen und der Ausgangslage und wird durchwegs konkreter. Es gibt anfangs eine Erklärung theoretischer Ansätzeund danach eine Analyse diverser Methoden und Expertenbefragungen. Gegen Ende gibt es einen kritischen Blick aufs Thema sowie Zukunftsaussichten und Prognosen.

Kommunikationsgrad

Die Arbeit ist leicht zu lesen und nachzuvollziehen. Es befinden sich aber nur wenige und eher schlechte Grafiken als Unterstützung zum Text über die diversen Theorien und Methoden in der Arbeit. Mir fehlt der Schritt-für-Schritt Prozess der Arbeit bzw. der Erkenntnisentwicklung ein bisschen.

Umfang der Arbeit

Die Arbeit umfasst die wichtigsten Anhaltspunkte des Themas samt Beschreibungen der wichtigsten Theorien und der wichtigsten Kritikpunkte.
Um aber als hochwertig zu gelten fehlen tiefergehende Schlüsse. Die Arbeit ist eher wie eine lange Beschreibung des aktuellen Wissens. Außerdem ist sie ein wenig kurz. Meiner Meinung nach könnte die Arbeit umfangreicher in jedem Unterpunkt und jedem Kapitel sein.

Orthographie sowie Sorgfalt und Genauigkeit

Ich fand die Arbeit sehr ungenau ausgearbeitet. Gleich zu Beginn purzeln die Beistrich- und Leerzeichenfehler nur so daher. Das wirkt sofort unprofessionell und als hätte der Autor keine Zeit zum Korrekturlesen gehabt.

Literatur

Quellenverweise sind immer im Fließtext, was den Lesefluss etwas stört. Die gewählte Literatur wirkt wissenschaftlich genug. Es kommen keine schwindligen Links oder bloße Wikipediaartikel vor. Es ist auch genug verschiedene Literatur eingebunden. Bei gewissen Themen wurden verschiedene Quellen mit unterschiedlichen Ansätzen verwendet, um diese kritisch gegenüberzustellen.

Kritische Bewertung einer Master- oder Diplomarbeit

Im Rahmen der Lehrveranstaltung “Proseminar Master’s Thesis” im 3. Semester des Studiengangs Communication, Media, Sound & Interaction Design, wurde die Aufgabe aufgegeben eine Master- oder Diplomarbeit kritisch anhand von verschiedenen Kriterien zu bewerten. Im Folgenden wurde dies behandelt.

Zu bewertende Diplomarbeit

Weiss, M. (2010) Schauraum Südtirol : ein Dach für eine Marke.
Link: https://repositum.tuwien.at/retrieve/26160

Gestaltungshöhe

  • Gute, konsistente Gestaltung durch die gesamte Diplomarbeit
  • Übersichtlich gestaltet, mit vielen Beispielen zur Veranschaulichung
  • Klare Einteilung der Kapitel
  • Endprodukt des “Raumdesigns” detailliert beschrieben und verdeutlicht, gleicht gut dem Corporate Design der Marke
  • Design des Endprodukts konsistent mit Design der Diplomarbeit

Innovationsgrad

  • Arbeit wurde 2010 verfasst
  • Konzept eher aus dem Architekturbereich, daher schwer zu beurteilen
  • Scheint innovativ zu sein, mit einem Showroom mit vielen Einsatzbereichen, wo man die Marke erleben kann

Selbstständigkeit

  • Autor nimmt fast nur Sekundärliteratur als Quellen, nur 1 Interview
  • Keine umfangreiche Datenerhebung –> geringe Selbstständigkeit
  • Frage ob Daten, die vorhanden sind genug sind für eine Diplomarbeit
  • Konzept wirkt trotzdem selbständig erarbeitet

Gliederung und Struktur

  • Gliederung für Außenstehenden nicht komplett nachvollziehbar
  • Einteilung in Thema, Geschichte, Hintergrund, Marke, Analyse und Entwurf –> Frage: gibt es einen Unterschied zwischen Geschichte & Hintergrund?
  • Keine klare Strukturierung in der Gliederung, Leser wird nicht schlauer worum es in der Arbeit genau geht
  • Struktur innerhalb der Seiten gut, Titel und Untertitel gut erkennbar, jedoch viele Bilder ohne Erklärungen

Kommunikationsgrad

  • Intention auf dem ersten Blick nicht ganz erkennbar
  • Inhalt innerhalb der Kapitel eher oberflächlich erklärt, da mehr Wert dem Konzeptsentwurf gegeben wurde –> Fokus darauf & an Theorie, eher weniger auf eine Analyse

Umfang der Arbeit

  • Inhalte eher oberflächlich angeschnitten, viel Theorie, mehr Konzeptentwurf
  • Konzept sehr umfangreich, viele Bilder & Darstellungen

Orthographie sowie Sorgfalt und Genauigkeit

  • auf 1. Blick keine Fehler erkannt
  • Abbildungen & Quellen als solches & auch richtig angegeben
  • Sprache verständlich & formell gehalten

Literatur

  • Sehr wenig Literatur: insgesamt 15 Quellen
  • Neben der Literatur, 12 Webseiten einfach als Liste gelistet –> nicht richtig
  • Nur ein Interview als Quelle & keine Aufzeichnung od. Transkript beigefügt
  • Keine Appendices mit mehr Infos

Kritische Bewertung einer Masterarbeit

Die Arbeit, welche von mir analysiert wird, ist die Master Thesis von Caitlyn Redden mit dem Titel „Typography for Non-Designers«, vom 12.10.2014 der Rochester Institute of Technology. Die Arbeit ist per se nicht im Kerngebiet meiner geplanten Arbeit, da sich meine Themenstellung nicht mit Nicht-Designern auseinandersetzen wird. Das Konzept der vorliegenden Arbeit hat als Zielsetzung die Vermittlung von typografischem Wissen an Laien und muss somit komplexe Inhalte auf wenige, essentielle Punkte fokussieren und auch einfache Weise kommunizieren und lehren, was für mich wiederum eine Relevanz für mein Thema ergibt.

Gestaltungshöhe

Der Grad der Qualität der Gestaltung wird von mir als mittelmäßig kategorisiert. Klar ersichtlich ist der Bezug zu wissenschaftlichen Papers, speziell was Struktur und inhaltliche Gliederung betrifft. Das Layout ist jedoch nicht im Standard Word Stil über volle Formatbreite bei 1,5 fachen Zeilenabstand gestaltet, sondern in ansprechender Schrift in asymmetrischen Raster gesetzt. Der Flattersatz lässt jedoch sehr zu Wünschen übrig. Eindeutig kann jedoch gesagt werden, dass kein Fokus auf eine gestalterische Aufgabe gesetzt wird, sondern der Versuch einer wissenschaftliche Arbeit angestrebt wird.


Innovationsgrad

Der Innovationsgrad lässt sich für mich durch zwei Sichtweisen analysieren. Die rein fachliche Komponente – das Aufarbeiten und Aufbereiten von typografischem Basiswissen – ist auch im Anbetracht einer als zeitgemäß zu bezeichnenden Darstellungsform (nämlich jener des animierten Videos) in keinster Weise als Innovativ zu bezeichnen. Die zweite Komponente – mit der bewussten Wahl der Zielgruppe als Nicht-Designer – bringt etwas mehr Relevanz in das Thema ein. In Summe muss der Innvoationsgrad aber auch an der Qualität der Produkte gemessen werden, welche sich zwar durch sehr komprimierte Form auszeichnen und somit der sehr geringen Aufmerksamkeitsspanne heutiger Medienkonsumation entspricht, aber damit auch sehr an der theoretischen Oberfläche des Themas bleiben.


Selbstständigkeit

Die Selbstständigkeit lässt sich durch eine sehr genaue Projektdokumentation als gegeben nachvollziehen, wobei vor allem der Teil des Scriptings; also das Recherchieren, strukturieren und komprimieren der zu kommunizierenden Inhalte; sehr im Verborgenen stattfindet – obwohl dieser Teil für mich in dieser Arbeit ein Wesentlicher ist. Vor allem auch ist hier die Quellenlage fraglich, es werden zwar Quellen genannt (die im Falle des Faches Typografie jedoch sehr sparsam gewählt sind), Zitate sind jedoch weder in indirekter, noch in direkter Form vorhanden. Angesichts der Tatsache, dass diese Arbeit offensichtlich den Fokus auf der wissenschaftlichen Form hat (siehe auch Abschnitt Gliederung und Struktur) ist dies für mich ein gravierender Mangel.


Gliederung und Struktur

Die Struktur ist jene einer detaillierten Werkbeschreibung, von Problemstellung über Research und Arbeitsprozess, Argumentation von Designentscheidungen und Beschreibung von technischen Herausforderungen bis hin zu den Tests des fertigen Produktes. Gerade dieser Ansatz und der umfangreiche Anhang mit den theoretischen Befragungen von Probanden lässt eben den Schluss einer sehr wissenschaftlich angesetzten Arbeit zu. Die Praxistauglichkeit ist für mich jedoch sehr fragwürdig, die Tests messen ein rein theoretisches Wiedergeben der Inhalte (die sehr komprimiert und kurz in den Videos vermittelt wurden, somit überschaubar in Sachen Komplexität für RezipientInnen), die praktische Anwendung (und somit auch der eigentlich der Problemstellung entsprechende Messgrad) bleibt ungetestet. Zwar wird im Proposal (in Anhang C angeführt) noch von einer qualitativen Testung (Gestaltung eines Flyers) gesprochen, dieser Test kommt jedoch in der Arbeit selbst nicht vor, es bleibt bei einer quantitativen Testung theoretischen Wissens.


Kommunikationsgrad

Vor allem die Storyboards und Designentscheidungen im Prozess sind gut bebildert. Das finale Produkt musste ich jedoch eigens recherchieren, es war in der Arbeit nicht dargestellt oder verlinkt.


Umfang der Arbeit

Der Kern der Arbeit ist mit ca 28 Seiten für mich gering eingeschätzt. Der Anhang mit den schriftlichen Tests nimmt nocheinmal so viel Platz ein. Im Arbeitspensum ist wohl aber die Organisation und Durchführung dieser Tests spürbar. Das Praktische Werk ist sicherlich im Arbeitsaufwand einer Masterarbeit würdig, wenngleich die Qualität des Ergebnisses bestenfalls mittelmäßig ist, selbst im Kontext des Animationsstandards von 2014.


Orthographie sowie Sorgfalt und Genauigkeit

Mir als Nicht-Native Speaker sind einige Fehler aufgefallen, somit gebe ich auch hier eine sehr mäßige Bewertung ab.


Literatur

Die Literatur ist zwar aus mir nicht ersichtlichen Gründen sogar mehrfach ausgewiesen, wie bereits erwähnt, wird aber vom Zitieren kein Gebrauch gemacht. Besonders aber ist der Umfang der Literatur sehr gering, gerade die theoretischen typografischen Grundlagen sind in großer Vielfalt als klassische und auch moderne Literatur findbar.

Quelle: Redden, Caitlyn, “Typography for Non-Designers” (2014). Thesis. Rochester Institute of Technology. Accessed from https://scholarworks.rit.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=9888&context=theses, 23.11.2022

Emotionally durable design

Passend zu den bisher recherchierten Themengebieten habe ich eine Fernleihe ausgeliehen. Das Buch ‘Emotionaly durable design’ von Jonathan Chapman beschäftigt sich vorrangig mit zwei Fragen: Warum werfen wir Produkte weg, die noch funktionieren. Und wie können wir Produkte designen, die Menschen länger behalten wollen. Somit werden Muster untersucht, die sich mit dem Konsumverhalten beschäftigen. Beispielsweise wissen wir meistens, dass es bei Produkten lange dauern kann, damit die Materialien wieder abgebaut werden und trotzdem nutzen wir sie nicht lange. Schließlich werden Strategien und Tools für einen alternativen Umgang mit Produkten in der “throwaway society” besprochen. So kann Design geschaffen werden, das man gerne hat und lange bleibt.

Einige wichtige Erkenntnisse aus dem Buch möchte ich hier zusammenfassen, da das mein Masterarbeitsthema, rund um die Themen emotionales Design und langfristige positive Auswirkungen durch Design, gut aufgreift. Im Prinzip ist emotionales Design eine Möglichkeit, um Wegwerfprodukten entgegenzuwirken und Konsument:innen langfristig von Produkten zu überzeugen.

Chapman beschäftigt sich zunächst mit dem Thema rund um Sustainable Design. Menschen entscheiden sich immer häufiger bewusst für nachhaltige Produktoptionen. Darauf reagieren auch Brands, die dann bewusst, nachhaltigere Produkte auf den Markt bringen, dann so haben Konsument:innen ein positiveres Bild der Marke. Genauso wichtig wie die Nachhaltigkeit und Haltbarkeit von Produkten ist aber auch das Bedürfnis sich längerfristig mit Produkten zu beschäftigen und daran eine Freude zu haben. Wenn beide Faktoren übereinstimmen, kann das Wegwerfprodukten entgegenwirken, denn Konsument:innen werden Produkte dann gerne behalten wollen. Das Konzept soll schließlich eine tiefe, nachhaltige Verbindung zwischen Produkt und Mensch schaffen.

Ein wichtiger Faktor ist dabei die Empathie. Kurzfristige Empathie schaffen die meisten Produkte. Gerade beim Prozess des Auspackens, oder erstmaligen Benutzens, oder auch beim Kauf, können Empathie und positive Emotionen ausgelöst werden. Wie lange ein Produkt dann aber benutzt wird, wird über die längerfristige Empathie bestimmt. Gerade auch, weil Menschen immer mehr auch auf andere Ebenen von Produkten achten, die über die Usability hinausgehen, werden emotionale, ästhetische Faktoren und eine Verbindung zum Produkt immer wichtiger.

Erfahrungen ermöglichen das wahrnehmen von Emotionen. Damit hängen auch Erinnerungen zusammen, die Verbindungen zu Produkten stärken können, wenn diese positiv sind. Um das im Design zu nutzen, können bewusst Erinnerungen aktiviert werden und Assoziationen bei Konsument:innen geschafft werden. Dazu muss man verstehen, das jede Person einen eigenen Zugang zu Produkten hat und nicht jede Person offen für eine emotionale Bindung zu einem Produkt ist. Designer:innen können aber soweit unterstützen, indem sie das aktivieren von persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen ermöglichen.

Um schließlich kurzfristiger Empathie entgegenzuwirken müssen Produkte dauerhaft einen emotionalen Mehrwert für Konsument:innen bieten. An diesem Punkt setzt schließlich das Design an.

Quellen:

Chapman, Jonathan: Emotionally durable design: objects, experiences and empathy. 2. Aufl. London: Routledge 2015

DiSalvo, C., Hanington, B. and Forlizzi, J., ‘An accessible framework of emotional experiences for new product conception’, in Mc Donagh, D., Hekkert, P., van Erp, J. and Gyi, D. (eds), Design and Emotion, Taylor & Francis, London, 2004, pp. 25 1-5; p. 253.

Design and Emotion Society, ‘Conference themes’, Design and Emotion 2004: www.designandemotion.org/de61.php (accessed 11 August 2004).

Schifferstein, H. N. J., Mugge, R. and Hekkert, P., ‘Designing consumer-product attachment’, in Mc Donagh, D., Hekkert, P., van Erp, J. and Gyi, D. (eds), Design and Emotion, Taylor & Francis, London, 2004, pp. 378-83; p. 378.

Emotional Design – Conclusions

Das dritte Semester von Design&Research steht und dem Thema “Produkt”. Da das Thema und auch das Produkt für mich noch etwas unklar sind, beginne ich das Semester mit einer Zusammenfassung der bisherigen Recherche und allen Ergebnissen und Experimenten, um mir selbst einen Überblick über die wichtigsten und für mich interessantesten Aspekte zu verschaffen.

Recherchierte Themen

Emotional …

  • Branding
  • Typography
  • UX Design
  • Wording
  • Storytelling
  • Packaging Design
  • Faben

Wichtigste Conclusions & interessante Aspekte

  • Emotionales Design hat zum Ziel bei Nutzer*innen positive emotionale Erfahrungen hervorzurufen und negative zu vermeiden. Mit gezieltem Design können so ganz spezifische Emotionen in den Vordergrund rücken
  • durch: Farben, Typo, Storytelling (Geschichten schaffen Emotionen und Verbindung), Packaging, Zielgruppenanpassung, Personalisierung (schafft Bindung), Bilder, Bewegung, User Experience & User Value, Brand Persönlichkeit, Gamification
  • Beim Packaging Design kommt die emotionale Ebene durch den Vorgang des Auspackens hinzu. Die Gestaltung der Verpackung spielt auf der viszeralen Ebene eine Rolle und kann entscheidend für einen Kauf sein. Sie schaffen Erwartungen.
  • Empathie im Design und das Integrieren der eigenen Persönlichkeit und Emotionen kann emotionales Design begünstigen. Das Design wird lebendiger und menschlicher.
  • Im Hintergrund stehen immer Bedürfnisse. Werden diese erfüllt, können positive Emotionen erreicht werden (was zum Kauf führen kann, Emotional Branding)
  • Auch mit Typografie können bestimmte Emotionen assoziiert werden. Gerade durch experimentelle Ansätze können durch Typografie und Grafikdesign Emotionen ausgedrückt werden.
  • Wichtig ist es neben der emotionalen Ebene, die funktionale Ebene nicht in den Hintergrund zu stellen.
  • Emotionen in Social Media: Bewegung und Natürlichkeit & Emotion in Bildern also Form der Übertragung für Emotionen
  • Auch das Wording kann durch Persönlichkeit, Humor etc. stark zur Emotionalität beitragen, genauso wie Musik, emotionale Thematiken, Authentizität, Stimmungen

Im nächsten Schritt wird es darum gehen, festzustellen ob ich das Thema weiter recherchieren möchte und zu meinem Masterarbeitsthema machen möchte (wenn ja, in welcher Form) oder ob ich mich einem neuen Thema zuwende. Ich kann mir sehr gut vorstellen, die Thematik um emotionales Design auf jeden Fall in meine Masterarbeit einzubauen.

Bewertung einer Masterarbeit

Bewertung einer Masterarbeit

Murauer, Sonja: Veränderbares Design, Design das verändert, Ungedr. Dipl.-Arb. Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Kunstuniversität Linz. Linz 2016

Gestaltungshöhe

Die Arbeit “Veränderbares Design, Design das verändert” von Sonja Murauer wurde an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Kunstuniversität Linz verfasst. Deshalb wundert es mich, dass die Arbeit kaum gestaltet wurde. Bei den Elementen, die gestaltet wurden, wie zum Beispiel das Titelblatt, gibt es noch Potenzial. Ansonsten ist die Arbeit aber gut leserlich gestaltet und gegliedert, aber für eine Designarbeit sehr minimalistisch


Innovationsgrad

Die Arbeit befasst sich mit Veränderungen im Design und dessen Beweggründen von soziokultureller, ökonomischer oder ethisch – ästhetischer Natur. Ähnliche Themen werden zurzeit sehr häufig behandelt. Da die Arbeit aber bereits 2016 verfasst wurde, würde ich es zu dieser Zeit als eher innovativ betiteln. Vor allem der Fokus auf drei unterschiedliche Schwerpunkte: Veränderungen im Design, Veränderbares Design, Design, das verändert, gibt der Arbeit eine einzigartige Richtung.


Selbstständigkeit

Die Arbeit umfasst einen sehr ausführlichen Theorieteil sowie anschließend einen praktischen Bezug zum Unterrichten, und eine Einbindung von Schüler:innen. Deshalb lässt das einen hohen Grad an Selbstständigkeit vermuten.


Gliederung und
  Struktur

Grundsätzlich folgt die Arbeit einer klaren, nachvollziehbaren Struktur. Auch die Aufteilung in drei Teile zum Thema “Design und Veränderungen” finde ich passend. Allerdings könnte das Inhaltsverzeichnis optimiert werden. Die Unterkapitel weisen zum Teil fünf Ebenen auf, was die Struktur sehr unübersichtlich und schwierig zu lesen macht.


Kommunikationsgrad

Die Arbeit enthält einige passende Bilder, die die Aussagen grafisch unterstützen und die Autorin verwendet einen grundsätzlich wissenschaftlichen Schreibstil. Dieser könnte noch etwas neutraler sein, indem zum Beispiel keine Ausrufezeichen im Text verwendet werden. Weiters beinhaltet die Arbeit einige sehr lange, direkte Zitate, welche den Lesefluss immer wieder unterbrechen und gekürzt werden könnten.


Umfang der Arbeit

Die Arbeit umfasst 104 Seiten und ist damit schon sehr ausführlich.


Orthographie sowie Sorgfalt und Genauigkeit

Bei der Arbeit wurde meiner Meinung nach sehr genau gearbeitet, was korrektes Zitieren und Rechtschreibung etc. betrifft. Bezüglich Rechtschreibung würde ich, wie oben schon erwähnt, die Ausrufezeichen, die die Autorin hin und wieder verwendet, weglassen, da diese in geschriebenem, wissenschaftlichem Text wenig Sinn machen.


Literatur

Die Autorin hat eine sehr ausführliche Recherche betrieben und die Arbeit weist somit viel Literatur aber auch Onlinequellen auf. Die Onlinequellen könnten noch qualitativ hochwertiger sein, da zum Teil auch Wikipedia als Quelle hinzugezogen wurde. Ansonsten wird sehr genau zitiert.

Quelle:

Murauer, Sonja: Veränderbares Design, Design das verändert, Ungedr. Dipl.-Arb. Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Kunstuniversität Linz. Linz 2016