Bewertung einer Masterarbeit

Bewertung einer Masterarbeit

Murauer, Sonja: Veränderbares Design, Design das verändert, Ungedr. Dipl.-Arb. Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Kunstuniversität Linz. Linz 2016

Gestaltungshöhe

Die Arbeit “Veränderbares Design, Design das verändert” von Sonja Murauer wurde an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Kunstuniversität Linz verfasst. Deshalb wundert es mich, dass die Arbeit kaum gestaltet wurde. Bei den Elementen, die gestaltet wurden, wie zum Beispiel das Titelblatt, gibt es noch Potenzial. Ansonsten ist die Arbeit aber gut leserlich gestaltet und gegliedert, aber für eine Designarbeit sehr minimalistisch


Innovationsgrad

Die Arbeit befasst sich mit Veränderungen im Design und dessen Beweggründen von soziokultureller, ökonomischer oder ethisch – ästhetischer Natur. Ähnliche Themen werden zurzeit sehr häufig behandelt. Da die Arbeit aber bereits 2016 verfasst wurde, würde ich es zu dieser Zeit als eher innovativ betiteln. Vor allem der Fokus auf drei unterschiedliche Schwerpunkte: Veränderungen im Design, Veränderbares Design, Design, das verändert, gibt der Arbeit eine einzigartige Richtung.


Selbstständigkeit

Die Arbeit umfasst einen sehr ausführlichen Theorieteil sowie anschließend einen praktischen Bezug zum Unterrichten, und eine Einbindung von Schüler:innen. Deshalb lässt das einen hohen Grad an Selbstständigkeit vermuten.


Gliederung und
  Struktur

Grundsätzlich folgt die Arbeit einer klaren, nachvollziehbaren Struktur. Auch die Aufteilung in drei Teile zum Thema “Design und Veränderungen” finde ich passend. Allerdings könnte das Inhaltsverzeichnis optimiert werden. Die Unterkapitel weisen zum Teil fünf Ebenen auf, was die Struktur sehr unübersichtlich und schwierig zu lesen macht.


Kommunikationsgrad

Die Arbeit enthält einige passende Bilder, die die Aussagen grafisch unterstützen und die Autorin verwendet einen grundsätzlich wissenschaftlichen Schreibstil. Dieser könnte noch etwas neutraler sein, indem zum Beispiel keine Ausrufezeichen im Text verwendet werden. Weiters beinhaltet die Arbeit einige sehr lange, direkte Zitate, welche den Lesefluss immer wieder unterbrechen und gekürzt werden könnten.


Umfang der Arbeit

Die Arbeit umfasst 104 Seiten und ist damit schon sehr ausführlich.


Orthographie sowie Sorgfalt und Genauigkeit

Bei der Arbeit wurde meiner Meinung nach sehr genau gearbeitet, was korrektes Zitieren und Rechtschreibung etc. betrifft. Bezüglich Rechtschreibung würde ich, wie oben schon erwähnt, die Ausrufezeichen, die die Autorin hin und wieder verwendet, weglassen, da diese in geschriebenem, wissenschaftlichem Text wenig Sinn machen.


Literatur

Die Autorin hat eine sehr ausführliche Recherche betrieben und die Arbeit weist somit viel Literatur aber auch Onlinequellen auf. Die Onlinequellen könnten noch qualitativ hochwertiger sein, da zum Teil auch Wikipedia als Quelle hinzugezogen wurde. Ansonsten wird sehr genau zitiert.

Quelle:

Murauer, Sonja: Veränderbares Design, Design das verändert, Ungedr. Dipl.-Arb. Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Kunstuniversität Linz. Linz 2016

Kritische Evaluierung einer Masterarbeit

Im Zuge der Lehrveranstaltung Proseminar Master’s Thesis, soll eine Masterarbeit anhand bestimmter Kriterien analysiert werden. Die Arbeit „Grenzen – Trennung und Zusammenleben in Nikosia, Zypern“ von Jáchym Bondy, befasst sich mich der Entstehung des andauernden Konfliktes auf Zypern mittels zeitgenössischer Zeitungen und historischer Quellen. Dabei wurde das Thema Grenzen aufgearbeitet und eine städtebauliche Analyse durchgeführt, die die Wirkung der Trennung auf das städtische Leben in Zypern erfasst.

Gestaltungshöhe
Da diese Masterarbeit den Bereich Architektur and der Technischen Universität Wien einschließt, sind die gestalterischen Möglichkeiten sehr begrenzt. Ich selbst habe an der Universität Wien studiert und kann aus Erfahrung sprechen, dass die Vorgaben für die Gestaltung der Masterarbeit sehr streng sind, sprich es dürfen lediglich zwei Schriftarten und eine Schriftgröße verwendet werden. Ich kann mir daher gut vorstellen, dass die Vorgaben ähnlich an der TU sind. Außer einigen Grafiken und Fotografien, ist die Arbeit selbst sehr textlastig und daher aus gestalterischer Sicht für unseren Schwerpunkt nicht die richtige Referenz.

Innovationsgrad
Die wissenschaftliche Aufarbeitung des Zypernkonflikts hat in den letzten Jahr sehr an Popularität gewonnen. Auch ist das Thema Grenzen kein neues. Dennoch finde ich es sehr interessant die Arbeit aus einer architektonischen Perspektive zu betrachten, da es sich hier um einen anderen Blickwinkel auf das Thema handelt.

Selbstständigkeit
Durch die umfangreiche fotografische als auch planmäßige Dokumentation der Arbeit, lässt sich ein hoher Grad an investierter Zeit in die Konzeption erkennen. 

Gliederung und Struktur
Sowohl strukturell als auch in ihrer Gliederung, folgt die Arbeit einem sehr klaren Schema. Zunächst befasst sich der Schreiber mit der geschichtlichen Kontextualisierung, bis hin zur Definition von Grenzen. Interessant ist dabei die Ansicht, dass die Abschaffung von Grenzen nur die Kreierung neuer Grenzen bedingt und dass somit Grenzen für das Strukturieren einer Gesellschaft essentiell sind. Ich bin daher sehr gespannt in wie weit sich meine Meinung diesbezüglich nach der Recherche für meine Arbeit ändern könnte. Anschließend beschreibt die Arbeit das Projekt selbst und seine Rahmenbedingungen, aber einen Blick auf zukünftige Szenarien. 

Kommunikationsgrad
Der Autor verwendet eine verständliche aber auch wissenschaftliche Sprache, durch die es ihm gelingt inhaltlich ein sehr komplexes Thema zu erklären. Es kann durchaus angenommen werden, dass Personen die die Arbeit lesen, ebenfalls für das Thema sensibilisiert werden, auch ohne etwaige Vorkenntnisse. 

Umfang der Arbeit
Die Arbeit umfasst 202 Seiten, wobei ca 1/4 der Arbeit aus Fotografien besteht. Durch die sehr detaillierte inhaltliche Auseinandersetzung, sehe ich einen gerechtfertigten Aufwand im Sinne einer Masterarbeit 

Orthographie sowie Sorgfalt und Genauigkeit
Aus gestalterischer Sicht konnte ich keine Mängel feststellen, da es sich um eine leichte Abweichung unseres Studiengangs handelt. Dementsprechend kann ich die Sorgfalt der Methode nicht beurteilen.

Literatur
Bis auf einige Ausnahmen, die jedoch bei so einem historischen Thema unabdinglich sind, verwendet der Autor sehr aktuelle Quellen. Die Zitierregeln wurden eingehalten, als auch das Literaturverzeichnis alphabetisch geordnet. Ich habe außerdem einige Quellen geprüft und sehe hier soweit keine Mängeln in der Nachvollziehbarkeit.

Quelle
Jáchym Bondy: Grenzen – Trennung und Zusammenleben in Nikosia, Zypern. Technischen Universität Wien, Wien 2022. 

Evaluierung einer Masterarbeit: “future news lab”

Für das “Proseminar Master´s Thesis” soll eine Masterarbeit, entstanden an einer in- oder ausländischen Universtität, evaluiert werden. Die von mir ausgewählte Arbeit wird in der Kurzbeschreibung bezeichnet als “Eine diskursive Masterthesis über die Zukunftsgestaltung von Nachrichten für kommende Generationen” (Betz, Galle, Lewandowski: 2022)1 und wurde auf der HFG Gmünd von Theresa Betz, Jasmin Galle und Maja Lewandowski verfasst.

Die Studierenden haben im Zuge ihrer Arbeit das future news lab, einen fiktiven Think Tank, mit dem Ziel Nachrichtenkompetenz zu fördern, gegründet. Die Autor*innen erklären dabei den Begriff “Nachrichtenkompetenz” als eine Fähigkeit der schon beim Verständnis von unabhängigem Journalismus und Demokratie beginnt und somit auch die Unterscheidung und Einordnung von Inhalten möglich macht.

Als Methodik haben sich die Autor*innen für eine Methodische Recherche sowie Expert*innen Inverviews entschieden. Der Think Tank wurde mit Grundprinzipien gestaltet, welche sich auch des Erkenntnissen der Arbeit ableiten lassen. Zusammengefasst wurde dieser als Website.

Gestaltungshöhe:
Bis auf einige Grafiken, die mir ein wenig zu klein vorkommen, ist die Arbeit sehr ansprechend und übersichtlich gestaltet. Schriftart und Anmutung sind sehr passend zur Zielgruppe, der Gen Z, gewählt und die Arbeit ist in sich auch sehr flexibel im Raster und wird auch nach über 100 Seiten nicht langweilig. Die Interviews und Steckbriefe haben außerdem viele individuelle Elemente und unterscheiden sich visuell klar von der anfänglichen Recherche.

Innovationsgrad:
Beim schnellen googlen konnte ich einige Artikel und Werke zur Nachrichtenkompetenz der Generation Z finden, die Arbeit ist mit Erscheinungsjahr 2022 auch realtiv akutell, daher schätze ich, das auch viele Quellen gefunden werden konnten. Trotzdem wirkt der persönliche Zugang in den Interviews, der entwickelte Think Tank und die ansprechende Gestaltung als ausreichender USP.

Selbstständigkeit:
Die Arbeit enthält eine umfangreiche Dokumentation der Arbeit in Schrift und Bildmaterial. Sie besteht aus einer sehr ausführlichen Recherche, Experimenten sowie einigen Interviews, somit ist festzustellen, dass es ein hohes Maß an Selbständigkeit gab.

Gliederung und Struktur:
Die Arbeit wikt im Durchblättern sehr klar, im Inhaltsverzeichnis zeigt sich aber eine nicht ganz so klare Gewichtung einzelner Themenblöcke.

Kommunikationsgrad:
Die Autor*innen verwenden eine wissenschaftliche, aber trotzdem zugängliche Sprache, welche die Inhalte verständlich vermitteln kann. Dadurch wird auch auf jene Rücksicht genommen, die dem Thema fremd sind. Neben verständlicher Sprache finden sich auch animierte Illustrationen (digitaler Content der Arbeit), welche ebenfalls so simpel gestaltet sind, um die Inhalte so einfach wie möglich zu kommunizieren.

Umfang der Arbeit:
Die Arbeit umfasst 210 Seiten, wobei die gesamte Arbeit, die in die Website, das gestalten von Videos und die Vorbereitung für die Interviews ging, hier nicht repräsentiert wird. Daher würde ich den Aufwand für eine Masterarbeit definitiv als gerechtfertigt ansehen.

Orthographie sowie Sorgfalt und Genauigkeit:
Ich konnte keine Mängel in Gestaltung, Aufbereitung oder Methodik feststellen.

Literatur:
Bis auf einige wenige Ausnahmen verwendet die Arbeit ausschließlich sehr aktuelle Quellen aus den letzten 3-5 Jahren. Die Autor*innen unterscheiden was die Ordnung angeht in ihrem Quellenverzeichnis nicht zwischen Internetquellen oder Büchern, was es teilweise schwierig macht diese ausfindig zu machen. Es lassen sich aber auffallend viele Quellen finden, die online zugänglich sind.

Quellen:
Betz, Theresa, Galle Jasmin, Lewandowski, Maja: future news lab. Ungedr. Master-Arbeit. HFG Gmünd, Schwäbisch Gmünd 2022, Seite 15

Gesture Evolution

Gesturing helps us communicate universal, through age, cultures and languages. Although there are differences, perhaps you should not thank a Greek with an open hand gesture, but in general you can communicate very well with pure common sense gestures.

There are three types of gestures: (besides sign language)

  • yes or no signals
  • imitating
  • iconic/pictogram gestures

Here an example from:

https://icog.group.shef.ac.uk/what-hand-gestures-tell-us-about-the-evolution-of-language/

Imagine that you are visiting a food market abroad and you want to buy a slice of cake. You know how to say “hello” in the native language, but otherwise your knowledge of the language is limited. When it is your turn to order, you greet the vendor and point at the cake of your choice. The vendor then places his knife on the cake and looks at you to see if you approve of the size of the slice. You quickly shake both of your hands and indicate that you would like a smaller width for the slice using your thumb and index finger. The vendor then cuts a smaller piece for you and you happily pay for your cake. In this example, you achieved successful communication with the help of three gestures: a pointing gesture, a conventional gesture, and an iconic gesture.

But in our little interactive technology world we learned new micro-gestures, that are now common for younger generations, but an error factor for the elder. We see them putting on glasses and holding the phone closer to their eyes instead of zooming, while children swipe on analog photos because they only know the new gestures.
When you tell your grandparents how to turn off your pc, they unplug it from the wall-outlet. (Which, repeated, breaks the computer).
Their common sense of “turning on and off” is not a button, but the electricity from the socket. And kids talk in commands to grandma’s radio as if its Alexa.
The old telephone gestures were circling for dial and thumb + pinky for calling. Ask your kids how to sign a call, they will now put their palm to cheek, which for elderly means “sleep”. Try giving a phone to an older person and watch how they won’t move away because they are used to cable and staying by the wall while on the phone. They memorized every number back then while we learned how to google and help ourselves.

Older generations go to the service-centers to help them “repair” their phone, even if it was only the brightness turned down. While holding their phone, they mute it or turn the volume down because back then, volume and frequency were knobs to turn, not little inconvenient buttons on the sides where you hold your phone.
There are too many micro-obstacles in modern technology without giving elderly the chance to learn it in their learning speed and memory capacity.
I am wondering what will be the new sign for money, when we only use cards or our NFC Watches, Smartphones etc… Usually it was rubbing thumb, index finger and middle finger together to tell someone to pay, or that something is expensive.

Remember the playback gesture? It was rolling or turning to the left with your hand, like rolling back tape. I remember doing that with a pencil with my old music cassettes. Now kids pin twice to the left because it’s the left double tap on the screen.

Evaluation eine Masterthesis- Kinoevents abseits des klassischen/aktuellen Kinoprogramms. Publikum, Markt, Milieutheorie

Im Fach „Proseminar Master’s Thesis“ wurde die Aufgabe gestellt, eine Master- oder Diplomarbeit einer anderen Hochschule zu evaluieren:

Die in 2015 von Johanna Franz verfasste Masterarbeit „Kinoevents abseits des klassischen/aktuellen Kinoprogramms. Publikum, Markt, Milieutheorie“ behandelt die Entwicklung des Kino in dessen Art und Struktur, Filmgenres und Milieus der Rezipienten von Kino- und TV. Dabei geht sie besonders auf die Typologien und die Zusammenhänge von Alter, Geschlecht, Bildungsstand zwischen Emotionen, Genres, Fernsehformaten und Veranstaltungen ein. Franz verwendete neben der Fachliteratur, Filmwirtschaftsberichte und Statistiken. Sie besteht neben dem theoretischen Teil zudem aus einer quantitativen Umfrage und drei Experteninterviews, auf die sie sich bezieht. Die Autorin zeigt im Zusammenhang aus den empirischen Daten und dem literarischen Teil der Arbeit die gewonnenen Ergebnisse auf.

Die Masterarbeit „[…] beschäftigt sich mit der Frage was hinter dem Phänomen der kollektiven Nutzung von Kinoevents abseits des klassischen/aktuellen Filmprogramms in Kinos steckt, in welche verschiedenen Zielgruppen dieser Veranstaltungen sich unterscheiden lassen beziehungsweise wie sich diese Zielgruppen unterscheiden“.(1)

Das Ziel ihrer Arbeit war “[…] ökonomische als auch gesellschaftliche Einzelkomponenten und Gründe zu untersuchen, die zum Erfolg von Kinoevents abseits des klassischen/aktuellen Kinoprogramms beitragen, sowie damit verbundenen Risiken zu diskutieren“. (2)

Die Gestaltung dieser Masterarbeit wirkt vollkommen strukturiert. Die Texte sind in Blocksatz formatiert, die Überschriften sind im Schriftschnitt Bold (fett) gestaltet und größer als der Fließtext, sodass sie sich gut abheben. Die Unterüberschriften sind ebenfalls in Bold angelegt, aber optisch nicht größer als der restliche Text. Zudem sind sie eingerückt. Der Zeilenabstand ist relativ groß, wodurch ein einfacher Lesefluss ermöglicht wird. Auf der jeweiligen Seite steht unten rechts die Seitenzahl. Der linke und untere Seitenrand ist breiter als der rechte und obere. Im Text befinden sich, über die gesamte Arbeit verteilt, Tabellen und Grafiken. Im Anhang befindet sich ein Muster des verwendeten Fragebogens für die quantitative Befragung, die für diese Masterarbeit verwendet wurde sowie drei Expertenbefragungen. Zusammenfassend weist diese Arbeit keine weiteren Gestaltungsmerkmale auf.


(1)Franz, 2015, S. IX

(2)Franz, 2015, S. IX

Die von Frau Franz erstellte quantitative Befragung nutzt keine neuartige Methode, sondern setzt sich aus verständlichen Fragen zusammen, die entweder mit „ja“, „nein“ oder einer kurzen vorgegebenen Aussage beantwortet werden können. Jedoch zeigen die Expertenbefragungen neue Ansichtsweisen der Thematik der Masterarbeit, die die Verfasserin übersichtlich in ihre Arbeit einfließen ließ.

Die Autorin hat sich bei der Verfassung der Masterarbeit selbstständig die Themenbereiche mithilfe von Fachliteratur, Filmwirtschaftsbeitrgägen und umfangreichen Statistiken selbst erschlossen und zeigt mit der Verwendung der Befragung sowie den Experteninterviews ihre Konzeptions- und Recherchefähigkeiten. Hinzu kommt die fließende Integration des praktischen Teils in ihren theoretischen Teils.

Die Struktur der Arbeit ist übersichtlich, systematisch gestaltet und thematisch nachvollziehbar. Die Reihenfolge der Thematiken ist plausibel aufeinander aufgebaut und führt den Leser ohne Probleme. Die Autorin hat ihre Arbeit verständlich aufgebaut, d.h. ihre getroffenen Argumentationen bezüglich der gegebenen Thematiken sind logisch, prägnant und zeigen eine intensive Themenauseinandersetzung. Zudem zeigt sie eine kritische Hinterfragung der Ergebnisse. 

Die dargestellten Untersuchungen sind umfangreich beschrieben und beinhalten beträchtliche Aspekte, die den benötigten Umfang einer Masterarbeit entsprechen. Die von Franz verfasste Arbeit zeigt eine sorgfältige, reflektierte und genaue Auseinandersetzung mit der Materie. Die verwendete Literatur setzt sich aus überwiegend fachliterarischen Werken und wenigen Internetquellen zusammen. Sie sind umfangreich, relevant und bestehen aus Primärquellen.

Zusammenfassend ist die Masterarbeit von Johanna Franz gelungen.


Literatur

Franz, Johanna: Kinoevents abseits des klassischen/aktuellen Kinoprogramms. Publikum, Markt, Milieutheorie. Ungedr. Master-Arbeit. Fachhochschule St. Pölten. St. Pölten 2015

Fragen und Masterarbeitsthema

In folgendem wollte ich ausarbeiten, welche Fragen ich mir zu dem vorherig zusammengefassten Thema stelle, die mich schlussendlich dann auch durch alle Themenbereiche führen sollten.

Wichtig bei allen ist mir vor allem die Einbindung eines Werkstücks, das verbildlicht und die beschriebenen Inhalte beinhaltet/diskutiert.

Prognose

Ein interessanter Aspekt könnte sein, wie sich die Entwicklung von Simulation (Artificially created content) in Kombination mit futuristisch angedachter Technologie, auf zukünftige Gesellschaften auswirken kann? Ein Teil davon könnte die Geschichte sein, wie man damals mit den ersten realisitischen Inhalten (Foto, Bücher, usw.) gehandhabt hatte beziehungsweise in welche Richtung man sich dann entwickelt hatte – oder wie alles wiedern geendet hatte…

How will the advancement of artificially created content together with technology form the reality of future cultures with the knowledge of past developments?

Criticism

Ein anderer Ansatz wäre vielleicht eine Hypothese – ein möglicher Ausgang in der Zukunft, der Abhängig von diversen Abhängigkeiten in eine ganz dystopische oder utopische Weise enden könnte. Wobei ich aber den Punkt dazwischen auch äußerst interessant fände – kein Extrem, sondern ein extrem wahrscheinlich (aus der Geschichte projiziert)

How is the advancement of artificially created content to be evaluated with regard to its power to shape reality and truths and how does culture affect its power?

Design

Wie kann die Einfachheit/das Design der Verwendung von AI und neuester Technologie den Umgang mit simulierenden Tools den Zugang in eine unausweichliche Zukunft bahnen?

Try of a first interview draft

Characteristics of each interview according to Haller (2001)

  1. The answer may be refused without negative consequences.
  2. There is a fixed distribution of roles between the questioner and the answerer.
  3. The questioner follows an information goal, which he wants to find out through his questions.
  4. The answers of the interviewee are bound to the questions and can be of a factual as well as a private nature.
  5. There are different perceptions between the questioner and the answerer, as both individuals pursue different goals.1

The 3 journalistic interview types according to Haller (2001)

The first tool I would like to use to get more information about V-“Tubing in Austria” is the research interview.
In order to gain a realistic insight into the creation of a virtual Youtuber, I will use the research interview to talk to some players in the domestic industry. According to Haller (2001), interviews of this kind are primarily about obtaining information in the course of a research, as well as verifying it. Less decisive are personal characteristics and presentation of the person.2
In the case of my Master’s thesis, the interviewees will be Austrian vtubers, because I want to record the entire process of character creation of their virtual avatars. The objective is to analyse both the factual aspect and the personal relationship to the artificial figures and to prepare them step by step in order to make it easier for future designers, influencers or online streamers (to name just a few of the players in the vtuber environment) to enter the industry.

Furthermore, I am interested in the interviewees’ opinions on topics of self-perception on the internet, as well as their decision to remain anonymous, or the extent to which they do so. This leads me to the second type of interview according to Haller (2001), which I would like to include in my survey – the reportage interview.
Since VTubers are also artists in a certain way, I am particularly interested in the personal relationship to the virtual avatar. Self-expression is in the foreground and is not subject to any compulsion for information. Haller (2001) writes about directing the focus on personality traits of the interviewee and acting more as a moderator. This way of gathering information also gives an overall impression of the interviewee and the setting in which this person is thematically situated.3

I would like to do without the interview as a form of presentation in my Master’s thesis, as it does not seem useful for researching the topic and getting to know individual protagonists.

Relevant interview subjects and objectives of my master thesis will address the following topics:

Part 1 – About the person + practice

  • Personal aspect of the interviewee on the topic (background, role models, access…)
  • Role distribution of design, implementation and use of the concept of the own virtual character (visual and acoustic appearance, character creation, content of the performance)
  • Background information on the creation process of the own virtual character (in case of self-creation of the avatar, otherwise further information on key persons)
  • Common means and resources of domestic representatives for the creation of a 2D or 3D model
  • Creative content of online performances and common platforms of live broadcasts
  • Creation costs and turnover of an avatar for protagonists (designers, artists, performers)

Part 2 – intercultural perception

  • Personal attitude to the topic of anonymity in real life and online (opinion on the advantages and disadvantages of using a virtual avatar online).
  • Possible adaptation concepts in the already existing media landscape in Austria
  • Self-perception of the own art figure in Austria
  • Perception of the current Austrian Vtuber scene (popularity, effect on outsiders, efficiency, …)
  • Hypotheses on reasons for the different popularity of European vtubers compared to performers abroad (Asia, Central America, …)
  • Personal perception of animated content in the public media environment (television, social media, streaming, etc.)
  • Prognosis of a possible future for vtubers in Austria/personal prognosis (increase in the relevance of virtual influencers)
  • Hypotheses on future occupational fields and career opportunities in the design industry (The abandonment of character design for vtubers as a market niche)

As a further step, I plan to create a survey on the perception of Vtubers in Austria. This should happen at the same time as the debut of my own, self-created virtual character, in order to get a direct reaction from a larger audience.
I will create a Youtube video and analyse the perception of the performance for relevant aspects in the setting of a questionnaire online.

  • 1 cf. Haller 2001, p. 129.
  • 2 cf. ebda, p. 135f.
  • 3 cf. ebda, p. 138f.

Next steps:

  • Creating a first interview draft
  • Defining main research questions
  • Structure master thesis
  • search for literature

Literature

Haller, Michael (Hrsg.) et al.: Das Interview. Ein Handbuch für Journalisten. 3. ed. Konstanz: UVK 2001 (= Praktischer Journalismus, 6)

Kritische Bewertung zweier Masterarbeiten

Erläuterung zur Abgabe

Wer sinnerfassend lesen kann, ist klar im Vorteil – so heißt es im zynischen Spaß. Mir erging es im Falle dieser Aufgabe nicht ganz so; jedenfalls nicht, was das Lesen der Aufgabenstellung betrifft. Aus diesem Grund analysierte ich zwei Masterarbeiten anstelle von einer. Tatsächlich haben sich im Vergleich aber spannende Aspekte herauskristallisiert, weshalb ich beide Analysen präsentieren möchte. 

In meiner eigenen Masterarbeit möchte ich die Methoden der Konkrete Poesie in der typografischen Arbeit behandeln und selbst ausprobieren. In der Konkreten Poesie verlässt das Wort den poetischen Vers und wird zur visuellen Konstellation. Diese Handhabung von Inhalt und Schrift begann bereits bei den Futuristen und setzte sich in der Konkreten Poesie vor allem ab den 1950er-Jahren fort. Gerade in der zuletzt genannten Zeit wurde der Ansatz des Konkreten auch häufig für die Werbetypografie verwendet. In meiner Recherche nach Literatur zum Thema kam mir eine Masterarbeit am Institut für Germanistik an der Karl-Franzens-Universität Graz unter: „Leerstellen und Konkrete Poesie. Eine Analyse der Verwendungs- und Wirkfaktoren von Zwischenräumen im poetischen Werk von Franz Mon“, verfasst von Karin Bachmayer. Dass die Konkrete Poesie sowohl Gegenstand der visuellen Gestaltung als auch ein Forschungsthema der Literaturwissenschaft ist, liegt in der Natur ihrer Form. Als Texterin und Grafikdesignerin ist es genau diese Schnittstelle zwischen Inhalt und Form, die für mich so spannend ist. Aus diesem Grund wählte ich die Masterarbeit von Karin Bachmayer als (ersten) Gegenstand der Bewertung einer wissenschaftlichen Arbeit. 

Da diese Masterarbeit aber nicht aus meinem Fachbereich stammte, sich aber thematisch für mein Thema eignete, wollte ich noch eine zweite Masterarbeit aus dem Bereich des Communication Designs analysieren. Diese zweite Arbeit mit dem Titel „The Spoken Word in Typography“ von Ondrej Jelinek beschäftigt sich inhaltlich mit einem ähnlichen Thema wie die erste Arbeit, jedoch unterscheidet sie sich aufgrund des Fachbereichs hinsichtlich einiger Aspekte doch sehr. 

Ich möchte die nachfolgende Präsentation mit der Analyse der Arbeit aus meinem eigenen Fachbereich beginnen und hänge die Analyse der zweiten Arbeit aus dem Bereich Germanistik an. 

Masterarbeit aus dem Fachbereich Communication Design

Diese Masterarbeit von Ondrej Jelinek beschäftigt sich mit den gestalterischen Möglichkeiten, nonverbale Aspekte gesprochener Sprache in geschriebener bzw. gedruckter Form darzustellen. Zunächst behandelt die Arbeit semiotische und linguistische Theorien zur Verbindung von gesprochener und geschriebener Sprache. Daraufhin werden Beispiele aus der Konkreten Poesie bzw. aus Wort-Klang-Kompositionen analysiert. Anhand unterschiedlicher typografischer Werkzeuge wird im praktischen Teil der Arbeit erforscht, wie nun nonverbale Aspekte grafisch dargestellt werden können. Das Ziel der Arbeit ist, das gesammelte theoretische Wissen praktisch anzuwenden und durch die vorliegenden Experimente einen Nährboden für weitere Diskussion zu bieten.

Titel: The Spoken Word in Typography

Autor: Ondrej Jelinek

Universität: University of Applied Science and Arts Northwestern Switzerland

Fachbereich: Master of Arts in Visual Communication and Iconic Research

Publikationsjahr: 2013

Gestaltungshöhe

Die Gestaltungshöhe dieser Arbeit ist – meiner Meinung nach – als relativ hoch einzuschätzen. Dies ist der Fall, da der Verfasser es schafft, Typografie und Layout einer wissenschaftlichen Arbeit entsprechend in Einklang zu bringen. Die Gestaltung ist sehr klar und strukturiert, nimmt sich aber zurück. Dies vermittelt Ruhe und gibt dem textlichen Inhalt genügend Bühne. Die Wahl des Verfassers fiel auf Blocksatz mit eingerückten Absätzen. Für Titel und Navigation (Kolumnentitel, Inhaltsverzeichnis) wurde eine moderne Grotesk verwendet, für den Fließtext eine Serifenschrift. Die Schriftwahl zeugt vom Wissen des Verfassers, welche Schrift sich für lange Body Copies eignet und inwiefern trotzdem ein gewisser visuell auffallender Stil erreicht werden kann.

Innovationsgrad

Die Typografie setzt sich in der Regel mit dem geschriebenen Wort und seiner Anordnung auf einer Fläche auseinander. Diese Arbeit geht auf die Darstellung des gesprochenen Wortes ein, was vor allem in Grundlagenwerken der Typografie selten bis niemals Beachtung findet (Ich selbst kenne kein solches Werk.) Anhand von experimenteller Arbeit möchte der Verfasser versuchen, die nonverbalen Aspekte des gesprochene Wortes grafisch darzustellen. Es gibt Literatur im Bereich der experimentellen/expressiven Typografie bzw. Artikel über Typografie, die nach Willberg und Forssmann als „inszenierend“ klassifiziert werden kann, die auf Darstellung der Augenblicklichkeit gesprochener Sprache eingehen. Jedoch konnte innerhalb der Recherche keine Masterarbeit ausfindig gemacht werden, die sich anhand von Experimenten diesem Thema so eingehend widmet.

Selbstständigkeit

Der Verfasser setzt sich im ersten Teil der Arbeit mit den theoretischen Grundlagen auseinander und lässt diesen anhand praktischer Experimente Taten folgen. Diese praktische Arbeit erfolgt reflektiert und dokumentiert. Durch die Abbildung des Rechercheprozesses sowie die Entwicklung seiner Ergebnisse zeigt der Verfasser, dass er selbstständig an seinen Experimenten gearbeitet hat. Zudem schreibt er immer wieder, was und inwiefern sein Interesse für die Fragestellung der Arbeit geweckt wurde, womit er seine Eigeninitiative zu verdeutlichen versucht. Somit ist davon auszugehen, dass der Verfasser selbstständig gearbeitet hat. Inwiefern die betreuende Person Hilfestellungen gegeben hat, ist nicht beurteilbar.  


Gliederung und Struktur

Die Arbeit ist logisch aufgebaut bzw. gegliedert, folgt jedoch keiner Nummerierung. Die Kapitel tragen lediglich Titel, das Inhaltsverzeichnis führt diese Titel an und die Seite, auf der sie beginnen (siehe Abb. 1). Auf die Einleitung folgen einige Kapitel zur Theorie, deren Inhalte im praktischen Teil eine Verbindung erfahren. Da sich der Verfasser mit der Darstellung des gesprochenen Wortes auseinandersetzt, findet er unterschiedliche wissenschaftliche Bereiche, sich dem Thema zu nähern: Sprachwissenschaft, Kommunikationswissenschaft und typografische Theorien. 

Abb. 1 // Inhaltsverzeichnis ohne Nummerierung

Anhand der theoretischen Grundlagen erarbeitet der Verfasser konkrete Fragen, die er innerhalb des Kapitel „The Design Process“ beantworten möchte: What can be transmitted to the reader within the letterform? It is possible to visually represent the sound image of a word and thus narrow down its possible explanations? Where is the boundary between phonetic and visual? Can a form be articulated? Etc. Der Designprozess gliedert sich eigentlich in weitere Unterkapitel, die sich den unterschiedlichen Aspekten im Design widmen („Coding“, „Composition“, „Expression“). Diese werden jedoch im Inhaltsverzeichnis nicht angeführt, was für Leser:innen irreführend ist. Die (Nicht-)Strukturierung bzw. Nicht-Nummerierung der Arbeit mag gestalterisch ansprechend sein, ist aber für Lesende unpraktisch und unübersichtlich. 

Auf die Darstellung des Designprozess folgt die Zusammenfassung. In dieser fasst der Verfasser zusammen, welche theoretischen Ergebnisse seine Recherche erzielt hat. Seinen eigenen Designprozess nennt er „a journey without a certain ending, aiming to visually capture some of the invisible concepts we know.” und lässt eine Bewertung seiner praktischen Arbeit aus eigener Sicht völlig offen. Auf die Zusammenfassung folgen das Literaturverzeichnis sowie eine sehr umfangreiche Dokumentation des Designprozesses. In der gesamten Prozessdokumentation wird keinerlei Kommentar vorgenommen. Die Dokumentation ist eine reine Aneinanderreihung von titellosen Bildern. Aus meiner Sicht benötigt man nach Lektüre der Arbeit auch keinen Kommentar, jedoch wäre eine Art Navigation innerhalb der Dokumentation doch hilfreich um Querverbindungen zum Kapitel „Designprozess“ herstellen zu können. 

Kommunikationsgrad

Obwohl es sich um eine Arbeit an einer Schweizer Hochschule für Gestaltung handelt, wurde die Arbeit auf Englisch verfasst. Der Verfasser verfügt dennoch über das notwendige sprachliche Niveau, in englischer Sprache eine wissenschaftliche Arbeit zu verfassen und seine Beobachtungen innerhalb des Designprozesses verständlich beschreiben zu können. Der Text liest sich flüssig und logisch, auch wenn manchmal deutlich wird, dass es sich nicht um das Englisch eines Native Speakers handeln kann. Die Formulierungen sind jedoch – wie es das Englische vorsieht – kurz und aussagekräftig gehalten. Der Verfasser beherrscht es, mit wenigen Worten viel zu sagen und distanziert sich vom häufigen Gebrauch des „I“ oder „my“. Vielmehr wird oft das Passiv verwendet, was der wissenschaftlichen Tonalität gerecht wird. Lediglich die klare Kommunikation des inhaltlichen Aufbaus (siehe Gliederung) lässt zu wünschen übrig. 

Umfang der Arbeit

Die Arbeit umfasst insgesamt 230 Seiten, wobei 88 Seiten die eigentliche Arbeit darstellen und der Rest die Prozessdokumentation. 54 Seiten sind der Theorie gewidmet, 18 Seiten beschreiben den Designprozess selbst. Obwohl sich das Kapitel des Designprozesses eher kurz hält (ist er doch so maßgeblich für diese Arbeit), zeigt die Dokumentation des Prozesses, dass eingehende Recherche und Experimentieren vonstatten gegangen war. Damit ist der Umfang der Arbeit für den Abschluss eines Masterstudiums sicherlich in Ordnung. 

Orthografie sowie Sorgfalt und Genauigkeit

Orthografisch konnten keine Mängel festgestellt werden. Theorie und auch praktisches Experiment zeigen Sorgfalt in der Erarbeitung. Was nochmals festzuhalten gilt, ist die Prägnanz, mit der Gedanken wiedergegeben werden. Dies ist gerade im Vergleich zu einer auf Deutsch verfassten Arbeit sehr auffallend. Es bedurfte hier nicht vieler Worte, um doch viel Inhalt wiederzugeben. 

Literatur 

Die verwendete Literatur ist eine Mischung aus gedruckten Werken und Weblinks, wobei im Vergleich zu anderen aktuellen wissenschaftlichen Arbeiten wenige Quellen aus dem Internet verwendet wurden (23 Printmedien versus 5 Webquellen). Die Bibliografie umfasst ältere Werke (vor 2006) sowie neuere Werke (nach 2006). Hinsichtlich der Tatsache, dass die Arbeit 2013 publiziert wurde, ist es jedoch auffallend, dass kein Werk in den letzten drei Jahren vor Publikation der Arbeit erschienen ist. Zwei Jahre stammen aus 2010 bzw. 2009, alle anderen sind älter. 

Die Zitationsweise, mit der der Verfasser arbeitete, beinhaltet keine Fuß-, sondern Endnoten: Zitate wurden mit Nummern versehen, die in einem Register von „Endnotes“ gelistet wurden. Dort findet man die Quelle, aus der das Zitat stammt. In einem separaten Literaturverzeichnis, das in „Bibliography“ und „Internet Sources“ gegliedert ist, findet sich die alphabetische Liste der Quellen. Bei den Endnoten sowie dem Literaturverzeichnis wurde sorgfältig gearbeitet.


Masterarbeit aus dem Fachbereich Germanistik

In ihrer Arbeit behandelt Karin Bachmayer die Leerstelle als gestalterisches Mittel in literarischen bzw. poetischen Texten. Das Augenmerk der Analyse liegt im Weiteren auf den Texten von Franz Mon. Bachmayer stuft die Leerstelle als Teil der Konkreten Poesie ein. Durch Betrachtung und Vergleich erläutert sie zunächst den Begriff der Leerstelle und leitet auf die Konkrete Poesie über. Sie stellt sich die Frage, welche Rolle das Wort und die Fläche auf der semantischen Ebene von Texten bzw. in der Konkreten Poesie spielt. Bachmayer möchte mit ihrer Arbeit darlegen, wie die Verbindung von Wort und Fläche auf Leser:innen wirken kann und soll. Sie betrachtet diese Verbindung zunächst im Allgemeinen und dann im Konkreten anhand der Poesie von Franz Mon. 

Titel: Leerstellen und Konkrete Poesie

Untertitel: Eine Analyse der Verwendungs- und Wirkfaktoren von Zwischenräumen im poetischen Werk von Franz Mon

Autorin: Karin Bachmayer 

Universität: Karl-Franzens-Universität Graz

Fachbereich: Germanistik

Publikationsjahr: 2018

Gestaltungshöhe

Die Arbeit liegt als digitales PDF vor, ist im Bestand der Universitätsbibliothek jedoch auch in gedruckter Version verfügbar. Am Institut für Germanistik gibt es formale Richtlinien, wie eine wissenschaftliche Arbeit zu gestalten ist. Die Arbeit entspricht diesen Richtlinien. Die Masterarbeit von Karin Bachmayer ist gut strukturiert und übersichtlich gestaltet. Die Arbeit wurde mit einer Serifen-Schrift (vermutlich Times New Roman) verfasst, die in unterschiedlichen Schnitten und Größen zur Anwendung kommt. Diese formale Gestaltung dient jedoch lediglich der hierarchischen Strukturierung und Übersichtlichkeit und scheint keine weiteren gestalterischen Ambitionen zu verfolgen. Die einzige Ausnahme hinsichtlich des Schrifteneinsatzes bildet die Seitenzahl, die in Calibri gesetzt ist. Dies hätte – auch innerhalb des vorgegebenen formalen Rahmens – an die ansonsten verwendete Schrift angeglichen werden können, ist vermutlich aus Gründen der Unachtsamkeit aber nicht erfolgt. Grundsätzlich zielt die Arbeit in ihrer Gestaltungshöhe vorrangig auf die klare Präsentation des Inhalts ab. Der Großteil der Arbeit besteht aus einem textlichen Layout. Abbildungen wurden integriert, um Inhalte oder konkrete Beispiele zu veranschaulichen. Dabei erfüllt die gestalterische Anordnung völlig ihren Zweck. Die Gestaltungshöhe bleibt demnach über das gesamte Dokument hinweg auf einem Grundniveau, das den Anforderungen an eine wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Literaturwissenschaftlich entspricht und das – aufgrund der vorgegebenen Richtlinien der Universität Graz bzw. des Instituts für Germanistik – wohl nicht hätte überschritten werden können. Zugleich zeigt die Inkonsistenz zwischen Fließtext und Seitenzahl aber, dass die Verfasserin der Gestaltung wohl auch wenig Beachtung geschenkt hat. 

Innovationsgrad

Im Zuge meiner Recherche stieß ich auf einige Aufsätze, die darauf hinweisen, dass die Konkrete Poesie in der Literaturwissenschaft oftmals vernachlässigt wird, da diese ja mehr der typografischen Gestaltung von Worten zuzuordnen sei. Alleine aus diesem Aspekt heraus, kann der Arbeit von Karin Bachmayer ein gewisser Innovationsgrad innerhalb ihres Fachgebietes zugeschrieben werden, da dieses in der Masse an Forschungsarbeit eher marginale Betrachtung erfährt. Dem gegenüber steht das Grafikdesign, das sich in Publikationen immer wieder mit der Konkreten Poesie als prägende Methode für die (Werbe-)Typografie auseinandersetzt. Ende 2021 erschien hier, zum Beispiel, das Buch „worte formen sprache. Über konkrete Poesie, Typografie und die Arbeit von Eugen Gomringer“, herausgegeben von Simon Mager. Karin Bachmayer setzt sich vor allem mit der Wirkung der Leerstelle innerhalb eines Textes auseinander – also einem eigentlich gestalterischen Detail, das jedoch auch inhaltliche Wirkung hat. Im Grafikdesign gibt es seit jeher Beiträge zur Bedeutung des Weißraumes, jedoch konnte ich keine Aufsätze aus der Designforschung finden, die sich konkret mit der Leerstelle als Weißraum innerhalb des Textes auseinandersetzen. Mit ihrer sehr spezifischen Fragestellung widmet sich Karin Bachmayer meiner Meinung nach einem Thema, das sowohl für die Literatur als auch das Grafikdesign von Bedeutung und deshalb durchaus innovativ ist. 

Selbstständigkeit

Die Arbeit gliedert sich in drei größere Themenbereiche: die Leerstelle und ihre Definition, die Leerstelle innerhalb der Konkreten Poesie und die Analyse der Leerstelle in den Texten von Franz Mon. Karin Bachmayer stützt ihre eigene Analyse im dritten Teil zunächst auf die Theorie, die sie in den vorangegangenen zwei Kapiteln darlegt. Unterschiedliche theoretische Grundlagen und Gedanken wurden darin auf eine verständliche Art und Weise zusammengetragen. Zudem erarbeitet sie einen Kriterienkatalog für ihre eigene Analyse. Dieser basiert zwar durchaus auch auf Beobachtungen und Beurteilungen aus anderen Schriften, jedoch schien die konkrete Auswahl der Kriterien und Konzeption des Kataloges selbstständig erfolgt zu sein. Auch die Analyse im dritten Teil der Arbeit erfolgt schlussendlich selbstständig. (Inwiefern die Betreuungsperson in dieser Analyse leitend war, ist aus externer Sicht nicht zu beurteilen). Bachmayer greift immer wieder auf analysierende Gedanken des Dichters selbst zurück, um Rückschlüsse auf konkrete Beispiele ziehen zu können. Auch dies scheint mir aus eigenständiger Recherche heraus passiert zu sein. Die Selbstständigkeit der Arbeit ist aus meiner Sicht also aus hoch einzustufen.

Gliederung und Struktur

Die Gliederung der Arbeit folgt einem logischen und verständlichen Aufbau. Auffällig ist, dass keine Abstracts inkludiert wurden, wobei davon auszugehen ist, dass dies wohl nicht aus Unachtsamkeit geschah, sondern keine formale Anforderung des Instituts für Germanistik war, an dem die Arbeit verfasst wurde. 

Ab der Einleitung werden alle Kapitel mit lateinischen Ziffern nummeriert. Zwei Kapitel widmen sich den theoretischen Grundlagen, ein drittes der Analyse. Das erste der Theorie-Kapitel verfügt über eine weitere hierarchische Ebene (2.1. bis 2.7.), das zweite Theorie-Kapitel sowie das Analyse-Kapitel werden um eine weitere hierarchische Ebene ergänzt (siehe Foto). Nachfolgend soll ein kurzer Überblick über die inhaltlich relevanten Kapitel gegeben werden. 

Kapitel 1 – Einleitung

In der Einleitung legt Karin Bachmayer den Inhalt ihrer Arbeit sowie die Überlegungen zum Aufbau sehr detailliert dar – meiner Meinung nach, fast schon zu detailliert. Grundsätzlich gilt es ja, die Einleitung am Ende des Verfassungsprozess einer wissenschaftlichen Arbeit zu schreiben, da man nur zu diesem Zeitpunkt wirklich weiß, was im Weiteren folgen wird. Das hat Bachmayer definitiv getan, ist dabei aber etwas ausufernd geworden. Zu Beginn wird dargelegt, warum sich die Verfasserin mit Leerstellen befasst, welche Literatur verwendet wird und welches Ziel mit der Arbeit verfolgt wird. In der Folge gibt die Einleitung noch einen ausgedehnten inhaltlichen Überblick über die nachfolgenden Kapitel. Die Einleitung konzentriert sich damit weit mehr auf die inhaltliche Angabe als auf eine Herleitung der Relevanz der Arbeit oder spannende Aspekte/Resultate, die Leser:innen zum Weiterlesen animieren sollen. Diese inhaltliche Ausrichtung der Einleitung kann bewusst entschieden worden oder aus einem Mangel an Reflexion über die Relevanz der Arbeit entstanden sein. 

Kapitel 2 – Leerstellen: Definition und Konkretisierung

In diesem Kapitel wird auf die unterschiedlichen Arten von Leerstellen und die Rolle der Leser:innen in der Rezeption von Leerstellen eingegangen. Dies soll einerseits Lesenden einen Überblick über die Einteilungen geben, im Weiteren aber auch der Verfasserin die Möglichkeit bieten, die analysierten Leerstellen in Kapitel 3 einer Kategorie zuzuordnen.  

Kapitel 3 – Leerstellen und Konkrete Poesie

Dieses Kapitel befasst sich mit der Rolle der Leerstelle in der Konkreten Poesie. Die Verfasserin zeigt auf, wieso Leerstellen ein maßgeblicher Teil der Konkreten Poesie sind und warum Letztere oftmals aufgrund der Leerstelle erst funktioniert. Die Verfasserin geht in der Folge auch auf den Begriff des „Konkreten“ ein. Hierfür zieht sie Definiitonen unterschiedlicher konkreter Lyriker heran. Das Konkrete äußerst sich einerseits im Worte, andererseits in der Fläche, die das Wort umgibt und damit zum essentiellen Teil dieser Poesie wird. Über die Bedeutung der Fläche wird die Verbindung zur Leerstelle im Text hergestellt, deren semantische, syntaktische und materielle Wichtigkeit damit untermauert wird. Die bis dato erschlossene Theorie wird am Ende dieses Kapitel dazu verwendet, einen Kriterienkatalog für die weitere Analyse zu erstellen. 

Kapitel 4 – Leerstellen in poetischen Texten von Franz Mon

Karin Bachmayer analysiert die Bedeutung und Wirkung von Leerstellen anhand von sechs Poesie-Beispielen von Franz Mon. Sie erarbeitet hier einen zentralen Aspekt von Mons Texten: die grafische Darstellung. Die Anordnung des Textes, also seine Typografie, hat für die Verfasserin maßgeblichen Einfluss darauf, inwiefern die Leerstellen in den Texten nach Bedeutung und Wirkung den Kategorien zugeordnet werden können. 

Kapitel 5 – Zusammenfassung

In ihrer Zusammenfassung führt die Verfasserin aus, was das Ziel der Arbeit war, inwiefern sie dieses Ziel erreichen konnte und wo Probleme bei der aussagekräftigen Interpretation der Analyseergebnisse auftraten. Sie betont nochmals die Rolle der Leser:innen im Schaffen von Bedeutung und Wirkung von Leerstellen, bleibt den Lesenden jedoch einen Ausblick hinsichtlich weiterer Forschungsmöglichkeiten schuldig.

Kommunikationsgrad

Die Verfasserin beherrscht das literarische Jargon und die wissenschaftliche Tonalität, sodass die die Sprache ihrer Arbeit absolut angemessen ist. Ihr Formulierungen sind schlüssig – weder zu prägnant, noch zu verschachtelt. Obwohl die Erläuterungen teilweise kurzweiliger sein könnten, erschließt sich den Leser:innen stets, wovon die Rede ist. Inhaltliche Wiederholungen gibt es kaum. Die Verfasserin stellt zudem Bezüge zwischen den Kapiteln her, verweist auf bereits Erwähntes, was zu einem guten Verständnis ihrer Vorgehensweise führt.

Umfang der Arbeit

Die Arbeit umfasst insgesamt 94 Seiten. Sie enthält 44 Seiten Theorie sowie einen Analyse-Teil zu 31 Seiten. Die Analyse umfasst sechs unterschiedliche Werke, denen sich die Verfasserin eingehend widmet. Dadurch schafft sie eine gute Balance zwischen theoretischen Grundlagen und Überlegungen (Erstellung des Kriterienkatalogs) und ihrer praktischen Arbeit.

Orthografie sowie Sorgfalt und Genauigkeit

In der Lektüre der Arbeit ließen sich keine orthografischen Fehler feststellen. Auch das Literaturverzeichnis in seiner Gesamtheit sowie die einzelnen Zitationen bzw. Fußnoten am unteren Seitenrand scheinen sehr akkurat und sorgfältig erstellt worden zu sein. Hinsichtlich der Sorgfalt soll hier nochmals kurz auf die Gestaltung eingegangen werden: Es wurde bereits erwähnt, dass für den gesamten Inhalt eine Schrift verwendet wurde, die lediglich bei den Seitenzahlen nicht zum Einsatz kam. Da anzunehmen ist, dass dies keine gestalterische Entscheidung war, ist diese Inkonsistenz im Erscheinungsbild wohl auf eine Ungenauigkeit in der Schriftwahl zurückzuführen. Im Gesamten ist anzumerken, dass die Verfasserin inhaltlich und strukturell sehr sorgfältig gearbeitet hat, der Gestaltung über die formalen Anforderungen hinaus aber keine Bedeutung beimaß.

Literatur

Die Verfasserin verwendete unterschiedliche Primärliteratur für ihre Analyse. Die verwendete Sekundärliteratur setzt sich aus einer ausgewogenen Mischung aus Druckwerken und Online-Ressourcen zusammen. Auffallend ist die Verwendung vieler älterer Werke. Nur drei Werke stammen aus den letzten fünf Jahren vor der Publikation der Arbeit 2018. Viele Werke stammen aus den 1960er- und 1970er-Jahren, teilweise aus den 1990er-Jahren. Dies ist womöglich darauf zurückzuführen, dass die Konkrete Poesie von 1950 bis 1970 ihre Hochphase erlebte und vor allem in dieser Zeit auch Beachtung genoss. Am Anfang dieser Analyse wurde bereits angemerkt, dass die Erforschung der Konkreten Poesie innerhalb der Literaturwissenschaft eher eine Randerscheinung darstellt. Aus diesem Grund kann auch ein Mangel an fundierter zugänglicher Literatur entstanden sein.

Evaluation einer Masterarbeit – Proseminar Master’s Thesis: Task 3

Für die dritte Aufgabe innerhalb der Lehrveranstaltung Proseminar Master’s Thesis gilt es eine Master/- oder Diplomarbeit einer anderen Hochschule zu bewerten. Hierzu habe ich Natascha Schweigers Masterarbeit mit dem Titel “Serious Game for Diagnosis and Therapy in Emotion Recognition” aus dem Jahr 2015 (1) ausgewählt. Die Bewertung der Masterarbeit erfolgt zu verschiedenen Kriterien.

Level of Design/ Gestaltungshöhe

Die Masterarbeit stammt aus der Studienrichtung Medieninformatik und setzt den Fokus nicht auf Gestaltung. Es ist kein spezielles Design vorhanden, daher kann ich dieses auch nicht bewerten.

Degree of Innovation/ Innovationsgrad

Die Autorin beschäftigt sich innerhalb der Thesis mit der Entwicklung des serious game „EmoJump“ und die Reaktion von Kindern auf dieses Spiel. Ziel ist es herauszufinden, welche positiven Effekte Videospiele auf die Lernweise von Kindern mit und ohne einer Autismus-Spektrum-Störung haben können. Da die Forschung auf diesem Bereich bis heute nicht besonders ausgereift ist und die Masterarbeit aus dem Jahr 2015 stammt, schätze ich den Innovationsgrad als recht hoch ein. 

Independence/ Selbstständigkeit

Die Autorin arbeitete innerhalb eines Teams, zusammen mit einem weiteren Team aus dem Fachbereich der Psychologie. Sie konzentriert sich auf die Entwicklung und Umsetzung des Spiels und bezieht die Ergebnisse ihrer MitautorInnen ein. Auf den ersten Blick ist leider nicht ersichtlich, wie selbstständig die Autorin innerhalb ihres Teams gearbeitet hat. Es wird an einigen Stellen jedoch zwischen der eigenen Teamarbeit und der Arbeit der PsychologiestudentInnen unterschieden. 

Outline and structure/ Gliederung und Struktur

Die Gliederung scheint sinnvoll einem roten Faden zu folgen. Die Autorin beginnt mit der Analyse bereits vorhandener Spiele aus diesem Bereich und beschreibt daraufhin den Vorgang vom Konzept des Spiels EmoJump, über die Entwicklung bis hin zur Auswertung der Testmethoden am Ende der Arbeit. Das Abstract allerdings befindet sich am Ende der Arbeit, wodurch der Einstieg in die Arbeit schwer fällt.

Scope of the work/ Umfang der Arbeit

Als Teil einer Zusammenarbeit ist die Arbeit auch alleinstehend recht umfangreich und detailliert geschrieben. Sie beinhaltet einen Recherche-Teil, sowie die Konzeption und Umsetzung und zuletzt eine Überprüfung der eigenen Ausarbeitung. 

Orthography and accuracy/ Orthografie sowie Sorgfalt und Genauigkeit

Die Arbeit wurde auf Englisch verfasst und beinhaltet keine Rechtschreibfehler. Aus meiner Sicht wird die Sprache sicher verwendet und die Thesis ist sorgfältig auf Rechtschreibung überprüft worden.  

Degree of communication/ Kommunikationsgrad

Obwohl die Arbeit nicht in meiner Muttersprache (Deutsch) verfasst ist, würde ich den Kommunikationsgrad nicht als vollkommen wissenschaftlich einstufen. Es fällt schnell auf, dass die Autorin häufig in der 1. Person von sich und ihren Teammitgliedern spricht. Allerdings ist die Thesis an sich gut verständlich.

Literature/Literatur

Die Autorin benutzt hauptsächlich Fachliteratur aus den Bereichen der Medizin (bzw. Psychologie) und Games, daher würde ich die Literaturauswahl als ausgewogen und wissenschaftlich einschätzen.

(1) Schweiger, Natascha: Serious Game for Diagnosis and Therapy in Emotion Recognition. Ungedr. Ma.-Arbeit. Universität Wien. Wien 2015

WebAR: Anwendungsmöglichkeiten

Webbasierte Augmented Reality gestaltet virtuelle Erlebnisse zugänglicher und niederschwelliger.
Notwendig ist dafür nur ein Smartphone mit Handykamera.

Es gab bereits einige Versuche, um Printprodukte mittels Augmented Reality interaktiv zu gestalten. Es blieb dabei aber meist bei einzelnen Tests, da sich User dafür eine App downloaden mussten. Die dadurch entstehende Schwelle schreckte viele ab und es blieb beim klassischen Magazin. 

Allerdings gibt es seit einiger Zeit die Möglichkeit, via QR Code auf webbasierte AR Anwendungen zuzugreifen. User müssen also keine App mehr downloaden, sondern können die Inhalte direkt über ihren Browser konsumieren. 

Eine Studie des Content Marketing Institute zeigt, dass Botschaften mit interaktiven Inhalten deutlich höheren Anklang finden. User beschäftigen sich intensiver damit, deshalb behalten sie die Inhalte auch stärker im Gedächtnis. 

Augmented Reality wird oft mit Apps wie Pokemon GO in Verbindung gebracht, hat aber eigentlich viel mehr zu bieten als ein fesselndes Spielerlebnis. Von interaktiven Produktetiketten bis hin zu Filmplakaten, die sprechen können – mittels AR stehen einem plötzlich viele zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung. Einige Beispiele für die gelungene Verknüpfung von herkömmlichen Produkten mit Augmented Reality sind die folgenden:

1. Interaktive Produktetiketten: “Mission Tiger” von Frosted Flakes

Kellog’s hat kürzlich eine Kampagne gestartet, um das Bewusstsein für seine Arbeit zur Unterstützung des Schulsports zu schärfen. Mit Gesichtsfiltern, Minispielen und einer speziellen Botschaft von Tony dem Tiger trug das WebAR-Erlebnis dazu bei, das Bewusstsein für die Initiative des Unternehmens zu schärfen und Spenden zu sammeln.

2. Exklusive Markeninhalte: Sam Smiths Album-Veröffentlichung 

Die Fans des Künstlers Sam Smith erhielten exklusiven Zugang zu einem besonderen Erlebnis, das auf seine neueste Single-Veröffentlichung abgestimmt war, um den Download des Albums und die Verbreitung in sozialen Netzwerken zu fördern. 

3. Printmaterialien: Einführung des Toyota Supra 

Im Rahmen einer kürzlich durchgeführten Werbekampagne für den neuen Supra gab Toyota seinen Kunden die Möglichkeit, den neuen Sportwagen in ihrer Garage zu sehen, eine kurze Probefahrt zu machen und verschiedene Lackierungen zu testen – mit Hilfe von WebAR-gestützten Zeitschriftenanzeigen und Postern.  

4. Persönliche Botschaften: Rede des Präsidenten zum Unabhängigkeitstag 

Mit Hilfe von holografischer Technologie, die über WebAR verteilt wurde, überbrachte der israelische Präsident seinen Bürgern während des Höhepunkts der COVID-19-Pandemie eine besondere Botschaft zum Unabhängigkeitstag und blieb damit seiner Tradition treu, die Bürger an diesem besonderen Tag persönlich zu treffen.

5. WebAR-Visitenkarten 

Der Werkzeughersteller Stanley Black & Decker hat seine Visitenkarten mit Hilfe von WebAR auf die nächste Stufe gehoben, indem er ein maßstabsgetreues Maßband und Click-Through-Links zur Unternehmenswebsite und zu sozialen Kanälen hinzugefügt hat.